Angebotssorgen stützen Ölpreise leicht

14.05.25 • 10:28 Uhr • HeizOel24 News • Fabian Radant

Heizölinteressenten müssen heute Vormittag bis zu 0,75 Cent bzw. Rappen mehr pro Liter einplanen. Hintergrund sind die eingeschränkten Rohölexporte Kasachstans und des Iraks und neue US-amerikanische Sanktionen gegen den Iran.

Der Euro konnte sich auf 1,12 Dollar kämpfen und folgt einem starken Aufwärtstrend. Die Ölpreise starten derweil im Vergleich zum gestrigen Vormittag alle mit deutlichen Gewinnen in den Handel, fallen derzeit aber leicht. Die Rohölsorten Brent und WTI steigerten sich auf 66 bzw. 63 Dollar pro Fass und ICE Gasoil auf 627 Dollar pro Tonne.

Der durch die vorrübergehende Entspannung im Handelskrieg zwischen den USA und China ausgelöste Ölpreisaufwärtstrend wurde bisher durch die OPEC+-Förderquotensteigerungen ausgebremst. Im April 2025 schöpfte die OPEC+ ihre Förderquoten nicht komplett aus. Dies weckt Zweifel am Ölmarkt, ob die stärker als erwarteten Förderquotenerhöhungen für Mai und Juni dieses Jahres tatsächlich umgesetzt werden können.
Gestern wurde dieser Verdacht durch Meldungen aus Kasachstan und dem Irak befeuert. Beide Länder überziehen seit langem die zugestandenen Förderquoten. Laut kasachischen Branchenkennern wird das Land im Mai allerdings nur 1,5 Mio. B/T statt wie im April noch 1,6 Mio. B/T an Rohöl exportieren. Hintergrund sind Wartungsarbeiten an der CPC-Pipeline. Der Irak wiederum will, laut Aussagen eines Regierungsmitarbeiters, im Mai und Juni seine Rohölexporte auf 3,2 Mio. B/T beschränken. Im März hat das Land 3,42 Mio. B/T und im April 3,3 Mio. B/T exportiert. Damit besteht die Möglichkeit, dass die Rohölexporte Förderkartells trotz der angekündigten Erhöhungen in den kommenden Monaten sinken.

Der US-amerikanische Präsident Donald Trump versucht derweil wirtschaftlich relevante Handlungen im Nahen Osten vorzunehmen. Es wurden weitere zwanzig Unternehmen sanktioniert, welche unter anderem die Ölexporte des Irans nach China ermöglichen. China kauft rund 90 Prozent der iranischen Ölexporte. Noch im März exportierte der Iran 1,8 Mio. Fass in das Reich der Mitte. Marktbeobachter sind noch unsicher, ob die Sanktionen wirklich zu einer nennenswerten und dauerhaften Reduktion der iranischen Exporte führen werden.
Derweil einigte sich Trump mit Saudi-Arabien darauf, dass das Land in den nächsten Jahren sechshundert Milliarden Dollar in die USA investiert. Im Gegenzug sollen die USA unter anderem wieder diplomatische Beziehungen mit Syrien aufbauen und Sanktionen gegen das Land aufheben. Syrien produzierte vor dem im Jahr 2011 begonnenen Bürgerkrieg rund 400.000 B/T an Rohöl. Die meisten Fördergebiete befinden sich allerdings unter kurdischer Kontrolle. Es ist also unwahrscheinlich, dass diese Rohölmengen dem Weltmarkt zeitnah wieder zur Verfügung stehen werden.

Zwar befinden sich die Heizölpreise auf Dreijahres, Jahres und Dreimonatssicht weiterhin auf einem sehr niedrigen Niveau, die Nachfrage brach dennoch ein. Heute Vormittag wurden nur rund drei Viertel der für diese Jahreszeit üblichen Bestellungen getätigt, obwohl die Öltanks im durchschnitt nur knapp zu fünfzig Prozent gefüllt sind. Das Interesse an Heizöl sank jedoch nur minimal und liegt immer noch bei dem Viereinhalbfachen des für diese Jahreszeit üblichen Wertes.
Während die Heizölpreise in Österreich auf dem Vortagesniveau stagnieren, stiegen sie in der Schweiz im Schnitt um 0,4 Rappen und in Deutschland um 0,75 Cent pro Liter.
Heizölinteressenten mit unmittelbarem Bedarf sollten sich genau überlegen, ob sie auf kurzfristig sinkende Preise spekulieren. Es gibt Anzeichen für unvorhergesehene Destillatbestandsabbauten in den USA, welche im Laufe des Nachmittags zu weiteren Preissteigerungen führen könnten. Sichere kurzfristige Preisdrückende Faktoren sind derzeit wiederum nicht ersichtlich. Zusätzlich ist ungewiss, ob der derzeitige Jahrestiefstwert erneut erreicht werden kann. Mittelfristig könnte eine tatsächliche Steigerung der OPEC+-Rohölproduktion, Friedensverhandlungen zwischen der Ukraine und Russland, sowie die Sommermonate für Abwärtsdruck beim Heizöl sorgen. -fr-

HeizOel24-Tipp: Wer die Heizölpreise genau im Blick behalten möchte, sollte das Intraday-Chart für Heizöl nutzen. Hier können Sie die aktuelle und die historische Preisentwicklung nachvollziehen und daraus Schlüsse über einen zukünftigen Heizölkauf ableiten. HeizOel24

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