Aufbau eines Öl-Brennwertkessels
Wie der Name es bereits verrät, handelt es sich bei einem Öl-Brennwertkessel um einen Ölkessel, der die Brennwerttechnik nutzt. Damit die Abgase kondensieren, ist der Einbau eines Abgaswärmetauschers unabdingbar. Darüber hinaus müssen auch das Abgassystem sowie die Kondensatableitung für die Brennwerttechnik geeignet sein. Letztere sind keine direkten Bestandteile des Öl-Brennwertkessels, sondern der gesamten Heizungsanlage.
Wärmetauscher als wichtige Komponente des Öl-Brennwertkessels
Ein Wärmetauscher wird in der Regel zwischen den heißen Abgasen und dem Heizungswasser verbaut. Er ist meist aus Edelstahl und somit korrosionsbeständig. Das heißt, er reagiert unempfindlich auf Säure und Feuchtigkeit, was bei der Gewinnung der Kondensationswärme ausschlaggebend ist.
Abgassystem für einen Öl-Brennwertkessel
In den Abgasen steckt Wasserdampf, der beim Herunterkühlen flüssig wird. Dieses sogenannte Kondensat hat saure Bestandteile, die gemauerte Schornsteine beschädigen (versotten). Das war lange Zeit ein Grund dafür, warum die Abgase beim Aufsteigen möglichst heiß sein mussten, um nicht am Schornsteinschacht zu kondensieren. Die hohen Abgastemperaturen hatten darüber hinaus noch einen weiteren Vorteil für Heizwertkessel: Denn durch die Hitze verringert sich auch die Dichte der Abgase. Sie steigen auf natürliche Weise auf und entweichen, ohne dass technisch nachgeholfen werden muss, etwa mithilfe eines Ventilators.
Gebläse sorgt für den nötigen Auftrieb der Abgase
Mit sinkender Temperatur steigt auch die Dichte der Abgase. Ein natürlicher Zug ins Freie ist nicht mehr möglich. Damit die Rauchgase dennoch entweichen, ist der Einsatz eines Ventilators (zum Beispiel eines Brennergebläses) notwendig. Dieser erzeugt dabei einen Unterdruck, den das neue Abgassystem aushalten muss.
Kondensat lässt sich je nach pH-Wert ins Abwassersystem ableiten
Je nach pH-Wert des bei der Abkühlung entstehenden Kondensats ist eine Neutralisationseinheit notwendig. Damit wird die Flüssigkeit (das Kondensat) verdünnt, bevor sie in das Abwassersystem abgeleitet werden darf.
Der pH-Wert hängt vor allem von der Art des Heizöls und von der Anlagengröße ab. Wird schwefelarmes Heizöl verwendet, lässt sich das Kondensat ohne Neutralisation ableiten, sofern die Kesselleistung unter 200 kW liegt. Kommt hingegen Standard-Heizöl zum Einsatz, besteht Neutralisationspflicht. Empfehlenswert ist die Nachfrage beim zuständigen kommunalen Abwasserverband.