Heizöl – kanadisches Flüssiggas als Retter in der Krise?

29.06.22 • 12:08 Uhr • HeizOel24 News • Fabian Radant

Nach tagelangen minimalen Verschiebungen springt der Heizölpreis in Österreich mit durchschnittlich 0,55 Cent pro Liter Heizöl deutlich nach oben. In Deutschland sinken die Preise vorerst weiter und im Vergleich zum Vortag heute um durchschnittlich 0,6 Cent pro Liter. Der gestern Nacht veröffentlichte Bericht des US-amerikanischen API liefert keine klaren richtungsgebenden Impulse für die Heizölpreise. Mit Spannung wird deshalb der Bericht des US-amerikanischen Department of Energy erwartet, welcher deutlich mehr Informationen enthält. Deutschland und Kanada streben eine Partnerschaft für die Lieferung von Flüssiggas nach Deutschland an. Kanada prüft derzeit mehrere Möglichkeiten entsprechend benötigte Anlagen an seiner Ostküste zu generieren.

Im Vergleich zum Schluss des Vortages mussten die Rohölsorten WTI und Brent leichte Verluste hinnehmen, notieren allerdings oberhalb der Werte von gestern Früh. Ein Fass der US-amerikanischen Sorte WTI wird aktuell mit 111,68 Dollar, einem Minus von 0,12 Prozent, gehandelt. Ein Fass der Nordseesorte Brent wird aktuell mit 117,77 Dollar, einem Minus von 0,32 Prozent, gehandelt. Der Euro notiert derweil unterhalb des Schlusswertes von gestern und auch unterhalb des gestrigen Startwertes. Zusätzlich ist er nun nach mehreren Tagen erneut unter die psychologisch wichtige 1,05 Dollar Marke gerutscht. Aktuell wird ein Euro mit 1,490 Dollar gehandelt, einem Minus von 0,31 Prozent.

Gestern Nach wurde der wöchentliche Bericht des US American Petroleum Institute (API) veröffentlicht. Er bietet sowohl preissenkende als auch steigernde Impulse für Ölprodukte. Besonders spannend sind die Abbauten bei Rohöl. Hier hatte der Markt einen Abbau von 0,8 Mio. Barrel erwartet und das API veröffentlicht einen Wert von 3,8 Mio. Barrel. Zusätzlich stiegen die Benzinbestände der USA unerwarteterweise an. Der Markt ging hier ebenfalls von einem Abbau von 0,8 Mio. Barrel aus, während das API von Aufbauten in Höhe von 2,9 Mio. Barrel ausgeht. Zusammen mit den Abbauten bei den Rohölbeständen kann einerseits von einer höheren Raffinerieauslastung in den USA ausgegangen werden und andererseits von einer sinkenden Nachfrage. Im Angesicht der historischen Höchstwerte für Benzin in den USA besteht diese Möglichkeit. Bei den Destillaten erwartete der Markt wiederum einen minimalen Aufbau der Bestände von 0,2 Mio. Barrel, laut API gibt es dort allerdings Abbauten in Höhe von 2,6 Mio. Barrel. Ob dies nun an einem höheren internen Bedarf der USA oder an gestiegenen Exporten z. B. nach Europa liegt, geht aus dem Bericht des API leider nicht hervor. Mit Spannung warten die Marktteilnehmer deshalb auf den für heute Nachmittag erwarteten Bericht des US-amerikanischen Department of Energy (DOE). Dieser enthält generell mehr Daten und aufgrund dessen, dass der Bericht letzte Woche nicht veröffentlicht wurde, sehr wahrscheinlich auch die Daten der Vorwoche.

Interessante Neuigkeiten, welche indirekt mittelfristig die Heizölpreise senken könnten, kommen aus Kanada und Deutschland. Kanada ist aufgrund der aktuell hohen Schiefergaspreise sehr daran interessiert seine Exportkapazitäten auszubauen, allerdings gibt es Hürden. Das Land ist der sechst größte Gasproduzent der Welt, hat allerdings aktuell nur eine Flüssiggasexportanlage an seiner Westküste im Bau und keine an der Ostküste. Für eine Zusammenarbeit der beiden Länder wären entsprechende Anlagen an der Ostküste Kanadas nötig. Die kanadische Regierung prüft aktuell, wie zwei geplanten Anlagen an der Ostküste schneller zur Umsetzung verholfen werden kann. Ein Lichtblick für eine kurzfristige Lösung bietet eine Anlage des spanischen Ölunternehmens Repsol. Dieses betreibt an der kanadischen Ostküste eine Anlage, mit der es seine Flüssiggasimporte in die USA wieder in die Gasform umwandelt. Diese Anlage könnte relativ zeitnah und kostengünstig, um die Fähigkeit Gas in Flüssiggas umzuwandeln erweitert werden. Je schneller sich Deutschland von seiner starken russischen Gasabhängigkeit lösen und je breiter es sich diesmal aufstellen kann, desto mehr wird der Gaspreis und damit auch die Heizölpreise fallen.

In der D-A-CH-Region fallen die Preise in zwei Ländern und steigen unerwartet und verhältnismäßig stark in einem Dritten. In der Schweiz können sich Heizölinteressenten im Vortagesvergleich um einen durchschnittlichen Rückgang pro Liter von 0,65 Rappen freuen. In Deutschland sind die Heizölpreise pro Liter im Schnitt um 0,6 Cent gefallen. Einzig in Österreich kam es zu einer im Verhältnis zu den letzten Tagen starken durchschnittlichen Aufwärtskorrektur von 0,55 Cent pro Liter Heizöl.

Das Bestellvolumen ist im Angesicht der zwar geringen, aber konstanten Abwärtskorrekturen des Heizölpreises der letzten Tage um ca. fünf Prozent gesunken. Zwar befinden sich die durchschnittlichen Heizölpreise z. B. in Deutschland ca. sechs Cent über denen vom Anfang dieses Monats, dennoch suggeriert die Kontinuität den Heizölinteressenten eine Kehrtwende. Noch fehlen sechs Cent und dann ist man auch nur ungefähr beim Mittelwert der letzten drei Monate angekommen. -fr-

HeizOel24-Tipp: In den aktuellen Zeiten sprunghafter Heizölpreiskorrekturen nach oben und unten helfen Ihnen automatisierte Möglichkeiten den optimalen Kaufzeitpunkt zu finden. Mit dem HeizOel24-Preisalarm setzen Sie bequem einen Wunschpreis, zu dem Sie kaufen wollen und eine Obergrenze, zu der Sie notgedrungen noch bestellen, um sich vor weiter steigenden Preisen zu schützen. Sobald einer der beiden Werte erreicht wurde, werden Sie automatisch informiert! HeizOel24 29.06.2022

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Ölpreise bewegen sich wenig
25.04.24 • 11:14 Uhr • Fabian Radant
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