Öl- und Heizölmarkt 2020: Sommerliche Standortbestimmung

27.07.20 • 13:41 Uhr • HeizOel24 News • Oliver Klapschus

Die Ölpreise an den internationalen Börsen sind kaum verändert in die neue Handelswoche gestartet. Rohöl (Brent) kostet weiterhin knapp 44 Dollar je Barrel und zeigt nur minimale Bewegungen. Die Preise am heimischen Heizölmarkt geben geringfügig nach. Die Nachfrage bleibt trotz hervorragender Einkaufskonditionen schwach. Der Markt befindet sich im Sommerloch und die festgefahrene Preisentwicklung liefert kaum Handlungsimpulse.

Nach den extremen Kursturbulenzen des Frühjahrs 2020, mit dem markanten Corona-Absturz der Ölpreise und der folgenden mitunter steilen Erholungsbewegung herrscht nun die Ruhe nach dem Sturm. Der Preisauftrieb ist ins Stocken geraten. Die globale Ölnachfrage dürfte eine breite Talsohle durchlaufen und es wäre von daher nicht überraschend, wenn sich die Preise für längere Zeit auf dem erreichten Hochplateau einrichten. Die globale Corona-Angst bleibt allgegenwärtig und Wirtschaft und Verkehr laufen ohne absehbares Ende mit angezogener Handbremse. Nach den Impfstoffhoffnungen der Vorwoche zeigten sich zuletzt besonders für die gebeutelte Tourismusbranche herbe Rückschläge. Britischen Spanienurlaubern winkt bei der Heimkehr neuerlich Quarantäne, Österreich führt die Maskenpflicht wieder ein und die Wiederaufnahme des Kreuzfahrtbetriebs scheitert selbst im Minimalkonzept um ein Haar an infizierten Crewmitgliedern. Nachrichten, die keinen Spaß machen und auch auf die Ölindustrie durchschlagen. Die Aktienkurse von Exxon, Shell, Total, BP, Rosneft und Co. haben zwischenzeitlich dezent den Rückwärtsgang wieder eingelegt und die Zahl der aktiven Bohranlagen in den USA verharrt am 15-Jahres-Tiefpunkt. Laut aktueller Wochenstatistik des Ölfeldausrüsters Baker Hughes gibt es nach 18 Wochen kontinuierlichen Rückgangs zumindest ein Mini-Plus zu vermelden. Die Zahl in Betrieb befindlicher Quellen steigt um eine auf 181. Zum Vergleich: Zu Jahresbeginn waren es rund 500 mehr. Vor einem Jahr rund 600 und im Sommer 2018 lag die Zahl um fast 700 Anlagen höher, bei ca. 870. Eine wesentliche Rolle im Kampf um Preisstabilität kommt also weiterhin der OPEC zu. Fließt durch eine rasche Aufweichung der strengen OPEC-Quoten zu viel Öl auf den Markt, so droht ein neuerlicher Absturz.

„Tiefpunkt“ ist auch der charakteristische Begriff für die aktuelle Preisentwicklung am heimischen Heizölmarkt. Mit Ausnahme einer kurzen Phase zu Beginn des Jahres 2016 war es in den letzten 16 Jahren nicht möglich, sich günstiger mit Heizöl zu bevorraten. Auf den ersten Blick paradox ist die Reaktion der Kundschaft, denn die Nachfrage bleibt im Keller. Auf den Zweiten gibt es mehrere sinnvolle Erklärungsansätze. Nach der Schnäppchenjagd im Frühjahr sind die Tanks vieler Verbraucher schlichtweg voll, andere genießen ihren wohlverdienten Jahresurlaub und wieder andere spekulieren auf das eingangs beschriebene Szenario eines neuen Ölpreisrutschs. Übergeordnet baut die impulsarme Preisentwicklung kaum Handlungsdruck auf und auch die Lieferfristen sind kein großes Thema mehr, das zur Eile mahnt. Kurzum: Der Heizölmarkt steckt im Sommerloch. Wer keinen Stress mag, sollte dies jetzt nutzen, denn spätestens im September wird es erfahrungsgemäß erneut hektisch werden. - ok

HeizOel24-Tipp: Wissen, was drin ist - mit meX, dem smarten Heizölassistenten steuern Sie Einkauf und Bevorratung noch intelligenter. HeizOel24. 27.07.2020

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