Corona-Virus: Allein China spart über 3 Mio. Barrel Rohöl am Tag

21.02.20 • 11:54 Uhr • HeizOel24 News • Oliver Klapschus

Nach teils deutlichen Gewinnen im Wochenverlauf schalten die Ölbörsen am Freitag in den Rückwärtsgang. Rohöl zeigt sich rund 1,5% im Minus. Das für den Heizölpreis ausschlaggebende Gasöl verliert sogar 2,5%. Die Heizölpreise in Deutschland, Österreich und der Schweiz sind durchschnittlich 0,6 Cent bzw. Rappen je Liter tiefer in den Tag gestartet und könnten sich am Freitagnachmittag weiteres Abwärtspotential erschließen. Auf Wochensicht zeigen sich die Heizölpreise kaum verändert. Die Nachfrage hat sich auf einem für die Jahreszeit üblichen Niveau eingependelt.

Die Corona-Angst kehrt plötzlich zurück aufs Börsenparkett und lässt die Kurse kurzfristig fallen. Das Virus, das inzwischen offiziell Covid19 getauft wurde, hat mit einigen Dutzend Fällen Südkorea und die USA erreicht. In China ist die Zahl der Neuinfektionen weiterhin rückläufig, könnte aber schnell wieder deutlich steigen, wenn das nach wie vor stark eingeschränkte Wirtschaftsleben wieder hochgefahren wird. Die Rohölverarbeitung in den Chinesischen Raffinerien läuft mangels Nachfrage nur noch eingeschränkt und wurde im Vergleich zum zweiten Halbjahr 2019 um 30% gedrosselt. Ca. 3,5 Mio. Barrel Rohöl weniger pro Tag laufen durch die Anlagen der Volksrepublik, was gut drei Prozent der weltweiten Nachfrage entspricht. Zum Vergleich: Hochgerechnet auf einen Monat sinkt der chinesische Ölbedarf um gut 14 Mio. Tonnen, was wiederum in etwa dem Jahresverbrauch aller deutschen Ölheizungen entspricht. Gleichzeitig füllen sich die Benzin-, Diesel- und Kerosinlager in Fernost weiter, da die aktuelle Nachfrage an Raffinerieprodukten noch niedriger liegt. Die Schlussfolgerung ist einfach: Je länger dieser Zustand anhält, desto größer der Abwertungsdruck beim Öl.

In OPEC+-Kreise will man dennoch bis zum nächsten regulären Treffen im März abwarten, bis man möglicher Weise auf die Entwicklung reagiert. Während Saudi-Arabien als OPEC-Schwergewicht traditionell gern Förderkürzungen ins Spiel bringt, um den Ölpreis zu stützen, gibt sich der strategische Nicht-OPEC-Partner Russland in der aktuellen Diskussion gewohnt zurückhaltend.

Die wöchentlichen DOE-Lagerbestandsdaten aus den USA zeigten sich in der aktuellen Woche neutral und offenbarten somit wenig Spuren der Corona-Krise. Negative wie positive Überraschungen blieben aus und die preisliche Reaktion hielt sich entsprechend in Grenzen.

Heizölkunden in der DACH-Region profitieren heute unmittelbar vom Preisrückgang um durchschnittlich einen halben Cent bzw. Rappen je Liter Heizöl und können gleichzeitig wieder Hoffnung schöpfen, dass sich die Heizölpreise womöglich doch noch einmal der Schnäppchenzone nähern. Hält der Verkaufsdruck an den Börsen über das Wochenende hinaus an, so ist ein Angriff auf die bisherigen Jahrestiefs beim Heizöl wieder greifbar. Parallel zu den fallenden Ölpreisen können sich die europäischen Währungen heute gegenüber dem Dollar stabilisieren. Die Importpreise für Rohöl, Heizöl, Benzin und Diesel werden als gleich doppelt entlastet. ok

HeizOel24-Tipp: Nutzen Sie das Wochenende für einen Blick auf die Messuhr am Heizöltank. Die Kaufgelegenheit bleibt günstig. Immer und überall haben Sie ihren Füllstand mit der meX-App im Blick. Der smarte Heizölassistent sende die Messdaten direkt aufs Handy. HeizOel24. 21.02.2020

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Niedrige Ölproduktbestände treiben Heizölpreise aufwärts
18.07.25 • 09:33 Uhr • Fabian Radant
Aufgrund ständiger Verschiebungen, Aussetzungen und kurzfristiger Abkommen plant der Ölmarkt den Abwärtsdruck potentieller US-amerikanischer Zölle derzeit nicht mehr ein. Dies führt dazu, dass die niedrigen globalen Ölproduktbestände, die Niedrigwassersituation entlang des Rheins und die Drohnenangriffe auf iranische Ölfelder die Preise heute Vormittag um bis zu 2,45 Cent bzw. Rappen pro Liter Heizöl Weiterlesen
Ölpreise weiterhin auf Richtungssuche
17.07.25 • 10:37 Uhr • Fabian Radant
Die Heizölpreise schwanken heute Vormittag um die Vortageswerte herum. Äußerungen des US-amerikanischen Präsidenten stützen die Rohölpreise ebenso wie die laut dem DOE unerwarteten Rohölbestandsabbauten der USA. Gleichzeitig gab es laut DOE allerdings unerwartete Ölproduktbestandsaufbauten, welche die Aufwärtsbewegung ausbremsen.Der Euro hält sich noch bei 1,16 Dollar, folgt allerdings einem moderaten Weiterlesen

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