Heizöl: Preisrückgang heizt Nachfrage weiter an - 2019 mit Absatzplus

21.11.19 • 13:32 Uhr • HeizOel24 News • Oliver Klapschus

Die Heizölpreise orientieren sich am Donnerstag nach oben und gleichen mit einem Tagesplus von durchschnittlich 0,6 Cent bzw. Rappen je Liter einen Teil des aufgelaufenen Wochenverlusts wieder aus. Seit Montag waren die Heizölpreise um gut zwei Cent bzw. Rappen je Liter gefallen und markierten gestern den tiefsten Stand seit Anfang September. Die Nachfrage schnellte gleichzeitig nach oben und erreichte den höchsten Stand seit dem letzten Preistief vom 1. November, der ebenfalls eine günstige Kaufgelegenheit bot.

Nach nochmaligen Verlusten in gestrigen Tagesverlauf konnten sich die Ölpreise im späten Handel erholen. Im zeitlichen Umfeld der Bekanntgabe der wöchentlichen DOE-Lagerbestandsdaten aus den USA zogen die Kurse sogar kräftig an. Mit leichten Aufbauten bei Rohöl und Benzin und leichten Abbauten bei Mitteldestillaten (Heizöl/Diesel) lagen diese im Rahmend der Erwartungen. Sie taugten folglich nicht dazu, positiv zu überraschen und dem weit nach unten gelaufenen Markt einen neuen Abwärtsimpuls zu geben. Eine kurzfristige Gegenreaktion nach oben war die Folge, ohne dass sich daraus jedoch ein nachhaltiger Trend entwickeln konnte. Am Donnerstagvormittag geben die Ölnotierungen leicht nach und es dominiert eine Seitwärtsbewegung. Mittel bis langfristig ist die Nachrichtenlage vorerst unverändert. Die Allianz aus OPEC und Russland zeigt sich beständig und man wolle den Ölpreis auch im kommenden Jahr über die Steuerung des Angebots stützen, so Präsident Putin. Kanada nährt dagegen die Hoffnung auf ein steigendes Angebot. Durch die Fertigstellung neuer Pipelineprojekte könnten die technisch bedingten Förderkürzungen im kommenden Jahr früher enden als geplant.

Der heimische Heizölmarkt zeigte sich gestern in Bestform. Initiiert durch den erfreulichen Preisrückgang von über zwei Cent bzw. Rappen innerhalb weniger Tage haben zahlreiche Verbraucher den Mittwoch genutzt, um sich mit Heizöl zu bevorraten. Nach dem schwierigen Jahr 2018, das besonders im Süden von Preisturbulenzen geprägt war, überzeugt 2019 vom Start weg mit moderaten Heizölpreisen und einer gut planbaren Marktentwicklung. Heizölkunden wie -händler können gleichermaßen zufrieden sein. Das Preisniveau bewegt sich seit Jahresbeginn ganz in der Nähe des 10-Jahres-Mittelwerts und Heizöl präsentiert sich neuerlich als verlässliche und vergleichsweise preiswerte Wärmequelle. Der Heizölabsatz in Deutschland stieg in den ersten drei Quartalen 2019 laut BAFA um 25% gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Nach der Absatzflaute 2018, wo viele Verbraucher aufgrund hoher Preise im Herbst nur kleine Mengen getankt hatten, erreicht der Heizölabsatz 2019 wieder das übliche Niveau der Jahre 2014 bis 2017. Für Deutschland bedeutet das ein Gesamtvolumen von rund 16 Mio. Tonnen Heizöl Extra Leicht. Zum Vergleich: 1999 lag der Verbrauch an Heizöl EL in Deutschland bei 35,7 Mio. Tonnen. Effizientere Heizungen, verbesserte Wärmedämmung und stetige Modernisierungsmaßnahmen haben den Heizölbedarf binnen der letzten 20 Jahre also mehr als halbiert. Gleichzeitig wurde der zulässige Schwefelgehalt des Brennstoffs von 2000 mg/Liter auf 50 mg/Liter um das Vierzigfache gesenkt. Zahlen, die anlässlich der aktuellen Klimadebatte durchaus noch einmal ins Gedächtnis gerufen werden sollten. Die Ölheizung als Sündenbock und deren Besitzer als Bauernopfer darzustellen, ist ebenso falsch wie unsinnig. Richtig ist vielmehr eine technologieoffene Diskussion über eine ökologisch sinnvolle und bezahlbare Wärmeversorgung der Zukunft.

Mit Blick auf das kommende Jahr ist die spannende Frage, ob das Klimapaket der deutschen Bundesregierung bereits erste Spuren in der Heizölnachfrage erkennen lässt. Moderate Preissteigerungen von ca. drei Cent je Liter Heizöl durch den Einstieg in die CO2-Bepreisung wird es erst Anfang 2021, also im übernächsten Jahr geben. Durch vorgezogene Käufe am Jahresende könnte der seit Jahren tendenziell rückläufige Heizölabsatz 2020 kurzfristig sogar ansteigen. Dies zeigt ein Vergleich mit dem 2006, dem Jahr vor der letzten Mehrwertsteuererhöhung. Zum aktuellen Zeitpunkt sind viele deutsche Verbraucher einfach nur verunsichert. Fakt ist: Die medienwirksam propagierten Fördergelder zum Austausch alter Ölheizungen wachsen nicht in den Himmel, die Ausgestaltung des Regelwerks ist kompliziert und setzt ab 2026 verstärkt auf Strom, Gas und Fernwärme. Die Rolle von Biobrennstoffen wie Holzpellets oder Pflanzenöl wird in der Debatte ebenso wenig thematisiert wie die Entwicklung neuer synthetischer Brenn- und Kraftstoffe, bei denen Deutschland die Technologieführerschaft übernehmen könnte. Da Gas ebenso CO2 freisetzt wie Öl, wird es ebenfalls teurer. Strombetriebene Wärmepumpen sind teuer in der Anschaffung und für viele Gebäude nicht geeignet. Da sie nur geringe Vorlauftemperaturen erzeugen, beschränkt sich der wirtschaftlich sinnvolle Einsatz auf gut gedämmte Neubauten mit Fußbodenheizung. Fakt ist, eine Heizungsmodernisierung nach 20 oder mehr Betriebsjahren ist aus Umweltschutzaspekten zumeist sinnvoll. Kunden sollten sich beim Austausch aber durchaus von wirtschaftlichen Gesichtspunkten leiten lassen und sich für eine technologisch sinnvolle Anlage entscheiden, als einem ideologisch geprägten Wunschdenken zu folgen. Ist beispielsweise kein Gasanschluss vorhanden oder gewünscht und eine Wärmepumpe zu ineffizient und kostspielig, kann die alternative in einer Pelletsheizung oder durchaus weiterhin in einer Ölheizung liegen. Letztere lassen sich übrigens auch sehr sinnvoll mit regenerativer Solarenergie kombinieren und tragen so dazu bei, den Ölverbrauch weiter zu reduzieren. -ok

HeizOel24-Tipp: Heizölpreise beobachten und vergleichen! Am besten täglich bei HeizOel24. - 21.11.2019

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