Ölpreis: Auf Jahreshoch folgt Abwärtskorrektur

14.12.17 • 10:45 Uhr • HeizOel24 News • Oliver Klapschus

Die Heizölpreise in Deutschland, Österreich und der Schweiz geben am Donnerstag deutlich nach und fallen den zweiten Tag in Folge. Mit Abschlägen von rund einem Cent bzw. Rappen je Liter ist der Rücksetzer überraschend deutlich.

Die Ölpreise erholen sich weiter vom Pipeline-Schock. Der wochenlange Ausfall der Forties Pipeline in der Nordsee, der am Dienstag für einen Kurssprung bei Brent und anderen Rohölsorten gesorgt hatte verliert an Bedeutung. Die Ölpreise sacken nach dem Erreichen des Zweieinhalb-Jahres-Hochs weiter ab. Gewinnmitnahmen bleiben and der Tagesordnung und haben den Anstieg vom Wochenbeginn zwischenzeitlich komplett neutralisiert.

Betrachtet man den Chart für Nordseeöl (Brent Crude Nordseeöl) so zeigt sich eine markante Obergrenze im Bereich von 64 Dollar je Barrel, die seit Anfang November bereits drei Mal getestet wurde und nie übersprungen werden. Der Kurs prallte förmlich am Deckel ab und korrigierte danach jeweils scharf auf ca. 61 Dollar je Barrel Brent. Beim US-Öl (WTI) sieht der Chartverlauf mit einem Single-Top bei 59 Dollar deutlich anders aus. Seit erreich der Marke Ende November zog sich der WTI-Preis schrittweise auf aktuell 57 Dollar je Barrel zurück. Angesichts der knapper werdenden weltweiten Versorgungslage, die durch den jüngsten OPEC-Beschluss, sowie den außerplanmäßigen Ausfall der eingangs thematisierten Nordsee-Mengen begründet ist, bleibt jedoch Vorsicht geboten. Das es angebotsseitig weniger Öl gibt ist bekannt. Die unbekannte Rechengröße ist allerdings die Nachfrageseite. Hier wächst insbesondere der Öldurst Chinas stärker als erwartet und könnte die für 2018 erwarteten Zusatzmengen aus nordamerikanischen Frackingquellen aufzehren. Dass die Ölpreise unkontrolliert in die Höhe schießen ist jedoch kaum zu erwarten, denn für die OPEC-Staaten wird es mit jedem Doller mehr je Barrel verlockender, ihre freiwillige Selbstregulierung aufzukündigen.

Die kurzfristigen Fakten in Form der US-Lagerbestände sprechen weiterhin für einen Rückgang der bereits geförderten Rohölreserven. Die US-Bestände gingen in der aktuellen Berichtswoche um fünf Mio. Barrel zurück und fallen seit dem Sommer kontinuierlich. Sie liegen derzeit 40 Mio. Barrel unter dem Stand vom Dezember 2016. Der hohe Überbestand der vergangenen Jahre ist damit abgebaut und die Lagerhaltung steuert auf den 5-Jahres-Durchschnitt zu. Dieses Niveau ist auch das erklärte Ziel des OPEC-Abkommens. Ebenfalls im kontinuierlichen Abschwung zeigen sich die Bestände an Heizöl und Diesel Die beiden Hauptprodukte der Rubrik Mitteldestillate sind im Jahresverlauf um knapp 30 Mio. Barrel geschrumpft. Gegen den Trend stark zulegen kann neuerlich Benzin. Hier sind die Tanks nahezu gleich gut gefüllt wie Ende 2016 und die Tendenz weist nach oben.

Für Heizölkunden hat sich die Lage mit dem heutigen Kursrücksetzer entspannt. Eine Kursrallye – ausgelöst durch den Pipelineausfall in der Nordsee – scheint es entgegen erster Befürchtungen nicht zu geben. Der deutschlandweite Durchschnittspreis für Heizöl ist wieder unter die psychologisch wichtige Marke von 60 Cent je Liter gefallen. Österreicher bezahlen im Durchschnitt 70 Cent je Liter und Schweizer Kunden können heute für 84 Rappen je Liter Heizöl ordern. Dass Schnäppchenjäger noch vor Weihnachten auf ihre Kosten kommen ist jedoch weiterhin unwahrscheinlich. Dass der Ölpreis angesichts der aktuellen Gemengelage auf dem Weltmarkt nicht weiter steigt ist kurzfristig als Erfolg zu verbuchen. Wer sich bevorraten muss, weil die eigenen Vorräte zur Neige gehen sollte sich am – langfristig gesehen – sehr moderaten Heizölpreis erfreuen, anstatt sich zu ärgern, dass es im Sommer rund 10 Cent billiger war. - ok

HeizOel24-Tipp: Der Heizölpreis entsteht aus den Börsenbewegungen. Wer vorausschauend kaufen will, sollte sich regelmäßig über den Rohölpreis und den Dollarkurs informieren. HeizOel24 14.12.2017

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