Ölpreise warten auf neue Richtungsimpulse

12.12.24 • 08:41 Uhr • HeizOel24 News • Fabian Radant

Das neue EU-Sanktionspaket gegen Russland hat unter anderem dessen Schattenflotte für den Öltransport als Ziel und trieb damit die Ölpreise an. Gestoppt wurde der Aufwärtstrend durch den neusten Bericht des DOE und die überraschend gestiegenen US-amerikanischen Ölproduktbestände.

Der Euro konnte sich dank eines kleinen Aufwärtstrends bei 1,05 Dollar stabilisieren, während die Ölpreise auf neue Richtungsimpulse warten. Die Rohölsorte Brent steigerte sich auf 73 Dollar pro Fass und die Rohölsorte WTI konnte die psychologisch wichtige 70 Dollar pro Fass Marke knacken. ICE Gasoil steigerte sich auf 683 Dollar pro Fass.

Die Ölpreise bekamen gestern durch das neuste EU-Sanktionspaket gegen Russland einen weiteren leichten Aufwärtsschub. Ziel ist unter anderem die sogenannte Schattenflotte, welche russisches Rohöl an den bestehenden Sanktionen vorbei transportiert. Russland beschuldigt die USA Drahtzieher dieser Verschärfung der Sanktionen zu sein, was durch die USA indirekt bestätigt wurde. Die US-amerikanische Finanzministerin begründet die verstärkte Sanktionsdurchsetzung mit dem seit Monaten unter den Prognosen liegenden globalen Ölverbrauch.

Der Aufwärtsdruck wurde wiederum durch den überraschend starken Anstieg der US-amerikanischen Benzin- und Destillatbestände, zu denen auch Heizöl gehört, begrenzt. Laut dem neusten Bericht des US-amerikanischen Department of Energy (DOE) stiegen die Destillatbestände mehr als dreimal so stark und die Benzinbestände mehr als achtmal so stark wie vom Ölmarkt erwartet. Diese sinkende Ölnachfrage der größten Volkswirtschaft der Welt stoppt damit nicht nur den oben genannten Aufwärtsdruck, sondern auch den Chinas, der zweitgrößten Volkswirtschaft der Erde, welche erstmals seit sieben Monaten wachsende Rohölimporte vermeldete.

Aufgrund des Schifffahrtsunfalls an der Schleuse in Müden an der Mosel, wird der dortige Schiffsverkehr voraussichtlich bis in das kommende Frühjahr über Monate hinweg gesperrt bleiben. Dies wirkt sich unter anderem auf den Transport von Öllieferungen in der Region und damit potentiell auch auf die Heizölpreise aus. Aktuell wird mit Hilfe von LKW- und Bahntransporten kompensiert, die hier vorhandenen Kapazitäten werden laut Expertenmeinungen allerdings nicht lang ausreichen.

In Österreich gaben die Heizölpreise heute Vormittag durchschnittlich um minimale 0,05 Cent pro Liter nach, während sie in der Schweiz im Schnitt um 0,3 Rappen und in Deutschland um 0,8 Cent pro Liter stiegen. Dennoch gibt es in der gesamten Bundesrepublik regionale Angebote mit weit weniger starken Anstiegen für Heizölinteressenten mit akutem Bedarf. -fr-

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