Heizöl und Diesel mit relativer Stärke gegenüber Rohöl

08.12.23 • 11:49 Uhr • HeizOel24 News • Fabian Radant

Die Ölpreise an den internationalen Börsen können sich nach einer schwachen Handelswoche stabilisieren. Die Heizölpreise in der DACH-Region treten am Freitag auf der Stelle. Je nach Region geht es seitwärts oder leicht Aufwärts, wobei die jüngsten Kursverluste bei Rohöl und Gasöl nur noch zögerlich im Inland ankommen. Besonders in Deutschland macht sich die seit 1. Dezember stark erhöhte LKW-Maut und die zum 1. Januar 2024 um rund drei Cent je Liter Heizöl steigende CO2-Abgabe bemerkbar. Hinzu kommen knappe Warenbestände bei den sogenannten Mitteldestillaten, die neben den Heizöl- auch die Dieselpreise relativ hoch halten. An den Tankstellen ist Diesel derzeit trotz Steuervorteil ähnlich teuer wie Super Benzin. Die Heizölnachfrage zeigt sich kurz vor Jahresschluss weiterhin robust.

Während der Euro weiterhin bei 1,078 Dollar stagniert, bekamen die Ölpreise durch die Aufforderung Russlands und Saudi-Arabiens an die anderen OPEC+-Mitglieder starken Aufwind. Die Rohölsorte Brent wird noch mit 75 Dollar pro Fass gehandelt, steht nach aktueller Tendenz allerdings kurz vor Erreichen der 76 Dollar Marke und WTI konnte sich bereits auf 71 Dollar pro Fass kämpfen. Auch ICE Gasoil erreicht mit 775 Dollar pro Tonne den Wert vom Vortag, Tendenz ebenfalls steigend. Damit dürften die heutigen Heizölpreise ihre Aufwärtsbewegung auch weiter fortsetzen.

Der Ölmarkt fokussiert seinen Blick weiterhin auf die Nachfrageseite. Für Abwärtsdruck sorgen beispielsweise die hohen Ölbestände, niedrigen Rohölimporte und schwächer als erwartet wachsende chinesische Wirtschaft. Auch Indiens Kraftstoffverbrauch sank im November spürbar, weil der reiseintensive Feiertagszeitraum abgelaufen ist. Nicht zuletzt schaffen es die USA ihre Ölproduktion weiterhin im Rekordhochbereich von 13 Mio. B/T zuhalten und obwohl die Rohölbestände fielen, stiegen die Kraftstoffbestände stark an, was eine schwache Nachfrage signalisiert.

Für Aufwärtsdruck sorgt heute allerdings eine Kundgabe seitens der OPEC+. In dieser fordern die beiden größten Ölproduzenten des Förderkartells, Russland und Saudi-Arabien, die anderen Mitglieder des Bündnisses auf sich an die vereinbarten Förderkürzungen zu halten und Zusammenhalt zu zeigen. Die OPEC+ hatte zuletzt ihr monatliches Meeting aufgrund von Uneinigkeit verschoben und der im Folgetermin erzielte Kompromiss sorgte für eine starke Abwärtsbewegung der Ölpreise, da die tatsächlichen nicht bereits bestehenden zusätzlichen Förderkürzungen sehr gering ausfallen und auf freiwilliger Basis bestehen.

Langfristig positive Neuigkeiten für die Heizölpreise kommen aus der deutschen Stadt Steyerberg. Ein Zusammenschluss aus 16 Unternehmen, wie der Lühmann-Gruppe, welche die Classic-Tankstellen betreibt, arbeitet hier an dem Bau Deutschlands erster Anlage zur kommerziellen E-Fuel-Herstellung. Ab 2026 sollen hier 70 Mio. Liter E-Fuels hergestellt werden. Die heimische Produktion von umweltfreundlichem Diesel und Benzin gilt als Meilenstein bei der Umstellung fossiler auf regenerative Kraftstoffe.

In der Schweiz stiegen die Heizölpreise pro Liter im Vortagesvergleich um bisher durchschnittlich 0,9 Rappen an, womit der Preisrückgang vom Mittwoch über die letzten beiden Tage fast vollständig negiert wird. Auch in Deutschland stiegen die Preise im Schnitt um 0,3 Cent pro Liter an, wobei es regional deutliche Schwankungen in beide Richtungen gibt. In Österreich stagnieren die Heizölpreise zum Tagesauftakt derweil, allerdings fielen sie im gestrigen Tagesverlauf um im Schnitt 2,55 Cent pro Liter in einer für den österreichischen Markt der letzten Wochen untypisch starken Bewegung. Mit Blick auf die letzten drei Monate befinden sich die Heizölpreise allerdings weiterhin auf einem sehr niedrigen Niveau, was weiterhin für starke Nachfrage sorgt. -fr-

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