Ölpreis mit neuem Schwächeanfall - Heizöl billiger

17.11.23 • 12:58 Uhr • HeizOel24 News • Fabian Radant

Die Ölpreise an den internationalen Börsen legten am Donnerstagnachmittag einen regelrechten Absturz hin und sind überraschend auf das tiefste Niveau seit Anfang Juli gefallen. Am Freitag verharren die Notierungen auf dem erreichten Niveau, das über vier Prozent tiefer liegt als gestern. Die nationalen Heizölpreise ziehen nach und fallen um bis zu 1,5 Cent bzw. Rappen je Liter. Die Nachfrage nach Heizöl ist im Wochenverlauf aufgrund des erreichten Bevorratungstands vieler Privathaushalte weiter gesunken. Nun gilt es abzuwarten, ob der neue Preisimpuls über das Wochenende bestand hat und eine neue Bestellwelle triggert.

Der Euro hält sich die letzten Tage stabil bei 1,083 Dollar, folgt aktuell allerdings einer leichten Abwärtstendenz. Die Rohöl- und Produktpreise haben im Vergleich zum gestrigen Vormittag wiederum massiv nachgegeben und warten jetzt auf neue Richtungsimpulse. Die Rohölsorten Brent und WTI fielen mit 77 bzw. 72 Dollar pro Fass unter die jeweils psychologisch wichtigen Marken von 80 bzw. 75 Dollar. ICE Gasoil machte den größten Satz nach unten und wird derzeit mit 781 Dollar pro Tonne gehandelt. Hintergrund des plötzlichen Preisrutsches ist die Ansicht des Ölmarktes, dass es derzeit einen kurzfristigen Angebotsüberschuss gibt. Getrieben wird dies durch die konstant hohe Rohölproduktion der USA, sowie den auf Monatssicht gestiegenen Rohölbeständen im US-amerikanischen Zentrallager in Cushing. Zusätzlich bleibt die Ölnachfrage in China und den USA hinter den Markterwartungen zurück. Mittelfristig wird allerdings die Rückkehr zu einem Angebotsdefizit erwartet. Unter anderem aufgrund der neusten Sanktionsrunde der USA, gegen Unternehmen die den Preisdeckel auf russische Ölproduktexporte per Schiff umgangen haben.

Letztendlich ausgelöst wurde der Kursrutsch gestern Nachmittag nach Handelsbeginn in den USA. Statistische Daten brachten die Börsianer auf den strammem Süd-Kurs. Die US-amerikanische Ölproduktion verharrt auf dem Rekordhoch von 13,2 Mio. B/T. Zusätzlich steigen die Rohölbestände des Landes. Zwar auch durch die Umstellung der Zählmethode des US-amerikanischen Department of Energy (DOE), allerdings liegt der Marktfokus auf den steigenden Beständen im Zentrallager Cushing. Dort fielen die Bestände im Oktober mit ca. 21 Mio. Fass fast unter das operative Minimum und stiegen in der letzten Woche wieder auf ca. 25 Mio. Fass an. Die schwächer als erwartete Nachfrage nach Ölprodukten in China und den USA sorgt ebenfalls für Abwärtsdruck. Interessant sind auch die aktuellen Terminmarktkurven an der Börse. Während Gasöl weiterhin in einer Backwardation Konstellation steckt (Kontrakte für spätere Liefermonate sind günstiger als Gasöl zur sofortigen Lieferung) hat US-Rohöl (WTI) in die „normale“ Contango-Konstellation gedreht. Hier sind kurzfristige Ölkäufe nun günstiger als Käufe zur Lieferung in einem bzw. sechs Monaten. Dies signalisiert eine gute kurzfristige Warenverfügbarkeit.

Mittelfristig preistreibend könnte sich die Durchsetzung des Preisdeckels auf russische Ölexporte per Schiff auswirken. Nachdem die USA bereits zwei Firmen für die Nichteinhaltung sanktionierten, kamen gestern drei weitere in den Vereinigten Arabischen Emiraten angesiedelte Unternehmen hinzu. Im Oktober sanken die russischen Ölexporte um 70.000 B/T auf 7,5 Mio. B/T. Es bleibt abzuwarten, wie stark diese neue Sanktionsrunde die Ölexporte des Landes beschränkt.

Die Heizölpreise in der DACH-Region befinden sich wieder auf Abwärtskurs und bewegen sich im Bereich ihrer Drei-Monats-Tiefs oder darunter. In Österreich profitieren Interessenten von einem Nachlass von im Schnitt 0,35 Cent pro Liter, während die Heizölpreise in der Schweiz mit einem Minus von 0,2 Rappen und in Deutschland mit minus 1,5 Cent pro Liter wieder auf dem Niveau von Ende letzter Woche ankamen. Regional sind dabei durchaus stärkere Abwärtsbewegungen möglich und in Deutschland ist Bremen derzeit das einzige Bundesland mit einem Preis von mehr als 1,10 Euro pro Liter Heizöl. Da der Weltmarkt die Ölnotierungen kurzfristig auf Talfahrt schickt, sollten Heizölnutzer mit Bedarf über einen Kauf nachdenken. Aufgrund der längeren Lieferzeiten preisen die meisten deutschen Händler bereits die Erhöhung der Maut ab dem 01.12.2023 ein und viele beginnen bereits mit der Einpreisung der CO2-Abgabenerhöhung zum Jahreswechsel. -fr-

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