Inlandsnachfrage stützt die Heizölpreise – Gas ähnlich teuer, Pellets günstiger

30.08.23 • 12:32 Uhr • HeizOel24 News • Fabian Radant

Die Heizölpreise sind mit minimalen Aufschlägen zum Vortag in den Handel gestartet und verharren so in der Nähe des jüngsten Halbjahreshochs. Neben einigen preistreibenden Faktoren beim Öl am Weltmarkt werden die Inlandspreise für Heizöl durch die anziehende Nachfrage gestützt. Unterstützt durch das kühle, regnerische Wetter hat die herbstliche Bevorratungswelle begonnen.

Die Heizölpreise nähern sich erneut dem Halbjahreshoch von Montag dieser Woche an und es ist wahrscheinlich, dass die Preise im heutigen Tagesverlauf fest bleiben. Der Euro stagniert weiterhin bei 1,08 Dollar, während die Rohöl- und Ölproduktpreise alle im Bereich der gestrigen Schlusskurse in den Handel gestartet sind. Im Vormittagshandel zeigt sich eine leichte Aufwärtsbewegung, die aber keine durchgreifende Richtungsänderung bringt. ICE Gasoil wird derzeit mit 935 Dollar pro Tonne gehandelt und die Rohölsorten Brent und WTI konnten mit 86 bzw. 81 Dollar jeweils die psychologisch wichtigen 85 und 80 Dollar pro Fass Marken überwinden.

Der heutige Anstieg der Ölpreise beruht maßgeblich auf US-amerikanischen Faktoren. Zum einen führten die neuesten Arbeitsmarktdaten zu einem schwächeren Dollar und zum anderen legt der auf Florida zuhaltende Sturm Idala auf der fünfstufigen Saffir-Simpson Windskala zu.

Die jüngsten US-amerikanischen Arbeitsmarktdaten zeigen, einen Rückgang auf anderthalb offenen Stellen pro Arbeitssuchenden. Dies liegt weiterhin weit oberhalb von dem Faktor 1,1 welcher als nur geringfügig Inflationstreibend angesehen wird. Auf der anderen Seite ist es der niedrigste Wert seit September 2021 und weckt in den Märkten die Hoffnung, dass die US-amerikanische Zentralbank die Zinsen nicht weiter erhöht. Dies macht den Dollar unattraktiver und Ölkäufe für andere Währungsräume günstiger, was wiederum die Nachfrage steigert.

Sturm Idala nimmt Fahrt auf und wurde von Stufe eins auf zwei aufgewertet. Es wird erwartet, dass er Stufe vier der fünfstelligen Skala erreicht, sobald er auf Land trifft. Inzwischen wird mit Sturmfluten gerechnet und Bürger in den betroffenen Gebieten werden zur Evakuierung aufgefordert. Das Risiko global steigender Ölpreise aufgrund der starken Relevanz des US-Ölmarkts für die weltweiten Börsenkurse, nimmt damit ebenfalls zu. Längere Stromausfälle in der Region drohen und erste Ölunternehmen evakuierten bereits Ölbohrinseln und -pipelines, was sich negativ auf die Angebotsseite auswirkt.

In Deutschland und der Schweiz geben die Heizölpreise am Mittwochmittag um 0,5 Cent bzw. bis zu einem Rappen pro Liter nach, während die Notierungen in Österreich fest bleiben und um durchschnittlich 0,45 Cent anzogen. Die jeweiligen Halbjahreshochs bleiben damit in unmittelbarer Nähe. Kurzfristig sind preissenkende Faktoren weder national noch international absehbar. Mittelfristige Faktoren wie die Wiederaufnahme der kurdischen Ölexporte sind nicht in Stein gemeißelt und fallen mit dem Beginn der kommenden Heizsaison zusammen. Tendenziell dürften die Heizölpreise deshalb in den nächsten Wochen kaum signifikant sinken. Im Vergleich zur vergangenen Heizperiode liegen die Heizölpreise zwar je nach Region 40 bis 60 Cent bzw. Rappen je Liter tiefer, langfristig gesehen bleibt Heizöl mit Preisen über einem Euro bzw. Franken je Liter allerdings auch 2023 teuer. Es kommt also einmal mehr auf eine passende persönliche Einkaufsstrategie an: Heizölinteressenten, die auf sinkende Preise spekulieren, können zunächst nur eine Teilmenge bestellen. Wer die Brennstoffkosten auf die gesamte Heizperiode verteilen will, kann über einen Ratenkauf nachdenken. Im Vergleich zu Erdgas liegt Heizöl in diesem Spätsommer in etwa gleich auf. Die Kilowattstunde Gas ist in Deutschland ab ca. 10 Cent zu haben, was einem Literpreis für Heizöl von rund einem Euro entspricht. Hinzu kommt beim Erdgas noch die monatliche Grundgebühr. Spartipp 2023 sind wiederum Holzpellets, die die Preisturbulenzen des Vorjahres hinter sich gelassen haben und aktuell rund 370 Euro je Tonne kosten. Umgerechnet auf Heizöl ergibt dies ca. 74 Cent je Liter. -fr-

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