Marktstimmung kippt: Heizölpreis schießt auf 3-Monats-Hoch

24.07.23 • 12:28 Uhr • HeizOel24 News • Oliver Klapschus

Die Öl- und Heizölpreise zeigen sich über das Wochenende hinaus fest. Mit einem Tagesplus von gut einem Cent bzw. Rappen je Liter schrauben sich die Inlandsnotierungen für Heizöl auf den höchsten Stand seit Ende April. Der Seitwärtstrend der letzten drei Monate ist damit passé und Kunden müssen sich bei der Einkaufsstrategie neu orientieren.

Gasöl, als börsengehandeltes Vorprodukt für Heizöl und Diesel, hat am Montagvormittag die Marke von 800 Dollar je Tonne geknackt, was dem höchsten Stand seit Mitte März entspricht. Gleichzeitig verlassen Euro und Franken im Vorfeld der anstehenden Notenbanksitzungen das erreichte 1,5-Jahres-Hoch gegenüber dem US-Dollar und sorgen für schwindende positive Wechselkurseffekte. Für Heizölkunden wir es kurzfristig ungemütlich. In Deutschland steuern die Heizölpreise mit aktuell durchschnittlich 96 Cent in Richtung der Marke von einem Euro je Liter, die seit Mitte April dauerhaft unterschritten wurde. In Österreich und der Schweiz liegt das Preisniveau nun knapp oberhalb von 1,10 Euro bzw. Franken je Liter Heizöl.

Als Ursache der seit Anfang Juni spürbar anziehenden Ölpreise am Weltmarkt haben Marktanalysten die knappe Versorgungslage ausgemacht. Die globale Konjunktur läuft weiterhin nicht rund, aber eben auch nicht schlechter als zuletzt, sodass die Nachfrageseite als weitgehend konstant angesehen werden kann. Demgegenüber steht die Strategie der künstlichen Verknappung des Angebots seitens der OPEC+-Staaten. Saudi-Arabien nimmt auch im August eine Mio. Barrel Öl pro Tag zusätzlich vom Markt und Russland will seine August-Exporte um 0,5 Mio. Barrel am Tag drosseln. Gleichzeitig gilt bis Ende 2024 die beschlossene Quotenkürzung der OPEC+ um 3,6 Mio. Barrel pro Tag. In den USA zeigen sich durchschnittliche Lagerbestände bei Rohöl und unterdurchschnittliche Werte bei den Raffinerieprodukten Heizöl, Diesel, Benzin und Kerosin. Gleichzeitig zeigt die vom Ölfeldausrüster Baker Hughes ermittelte Statistik zur Zahl der aktiven Ölbohranlagen in den USA nach unten, sodass die USA mittel bis langfristig an ein schwächeres Gegengewicht zur OPEC+-Förderung darstellen.

Mit Blick auf das Inland wird auf niedrige Wasserstände am Rhein verwiesen, die Das Preisniveau tendenziell stützen. Trotz Regen sind sinkende Pegelstände zu erwarten, die die Schiffbarkeit wieder einschränken könnten. Im Vergleich zum Vorjahr bleibt die Situation allerdings komfortabel und an den aktuellen Großhandelsnotierungen lässt sich noch keine Warenknappheit im Südwesten Deutschlands ablesen. Mit wenigen Cent Differenz sind die Heizölpreise landesweit homogen und frei von regionalen Auffälligkeiten. Auch gemeldete Verzögerung planmäßiger Wartungsarbeiten an der Karlsruher MiRo-Raffinerie ist derzeit noch nicht preisrelevant. Alles in allem verdichten sich jedoch national wie international die Hinweise, dass es mit zunehmender Dauer des Sommers wohl kein unverhofftes Heizöl-Schnäppchen mehr gibt. Stattdessen sieht es nach einem saisonal typischen Verlauf mit tendenziell steigenden Heizölpreisen im Herbst aus. Kunden sollten also nach Möglichkeit vor dem Ende der Sommerferien handeln, denn auch 2023 scheint sich die Faustregel zu bewahrheiten, dass Heizölkäufe zwischen Mitte August und Oktober zu vermeiden sind, wenn es preiswert sein soll. In der HeizOel24-Statistik der günstigsten Bestellmonate der letzten 20 Jahre tauchen August (2019) und September (2020) jeweils nur ein einziges Mal auf. Der Oktober ist gar nicht zu finden, war aber seit 2003 fünf Mal der teuerste Einkaufsmonat des Jahres.

Auch das Verbraucherverhalten signalisiert derweil durch steigende Nachfrage bei steigenden Umsätzen, dass viele Kunden sicherheitshalber den Sack zu machen. Wer spekuliert, sollte einen persönlichen Plan haben. Bloßes Aussitzen, in der Hoffnung, dass die Preise wieder fallen, könnte teuer werden.

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