Heizölpreise: Seitwärts durch den Sommer?

03.07.23 • 13:02 Uhr • HeizOel24 News • Oliver Klapschus

Die Öl- und Heizölpreise starten ohne große Veränderung in die neue Handelswoche. Die Inlandspreise in Deutschland, Österreich zeigen sich kaum bewegt und der Schweiz ist ein Anstieg von durchschnittlich 0,6 Rappen je Liter zu verzeichnen. Bei sommerlich anmutender Auftragslage geht es mit moderater Nachfrage ins zweite Halbjahr 2023.

Während ICE Gasoil mit einer leichten Aufwärtsbewegung in den Tag startet, warten der Euro und die Rohölsorten auf einen Richtungsimpuls. Im Vergleich zum Freitagvormittag, konnte ICE Gasoil leicht an Wert gewinnen und wird mit derzeit 713 Dollar pro Tonne gehandelt. Der Euro hält sich derweil bei 1,08 Dollar. Die Rohölsorten Brent und WTI konnten sich zum Wochenstart über die psychologisch wichtigen Grenzen von 75 bzw. 70 Dollar pro Fass kämpfen und werden mit 75,19 bzw. 70,41 Dollar pro Fass gehandelt. Mit dieser Ausgangslage besteht minimales Aufwärtspotential für die heutigen Heizölpreise.

Übergeordnet bleibt in Bezug auf den Weltmarkt auch zum Start in den Juli alles beim Alten. Enttäuschende Wirtschaftsdaten aus den USA und China drücken auf die Ölnachfrage. Auf der anderen Seite kaufen die USA signifikante Mengen Rohöl für die Auffüllung ihrer strategischen Reserven und Chinas Raffinerieauslastung steigt stetig, während die OPEC+ das Angebot künstlich verknappen.

Neue Inflationsdaten aus den USA sorgen für Preisdruck auf Ölprodukte. Da sich die Teuerungsrate auch jenseits des großen Teichs hartnäckig über dem Ziel von zwei Prozent hält, werden weitere Zinsanhebungen sowie eine Rezession wahrscheinlicher, beides Faktoren, die die Ölnachfrage senken. Bereits in der ersten Jahreshälfte wuchs die US-amerikanische Wirtschaft langsamer als zuvor angenommen. Auch die chinesische Wirtschaftsentwicklung drückt auf die Ölpreise. Während es in den USA allerdings die abnehmende Anzahl der Arbeitslosen und hohe Inflation sind, kämpft China mit einer schwachen internationalen und nationalen Nachfrage, einer hohen Arbeitslosigkeit und einer deflationären Wirtschaftsentwicklung. Die chinesische Notenbank hat zuletzt die Zinsen minimal gesenkt, die Märkte inklusive des Ölmarktes sehen diese Maßnahme allerdings als unzureichend an und warten auf weitere politische Stimuli für die Wirtschaft.

Den preissenkenden Faktoren gegenüber stehen die Rückkäufe der USA von Rohöl für deren strategische Reserven, eine starke Raffinerieauslastung in China, sowie die Förderquotenkürzungen der OPEC. Damit bestehen weiterhin starke Nachfrageimpulse und das Angebot wird künstlich verknappt, was die Ölpreise stützt.

Unter dem Strich bleibt die Pattsituation aus preissteigernden und -dämpfenden Faktoren bis auf Weiteres erhalten. Der Abwärtstrend, der die Ölpreise seit Mitte 2022 um knapp 40 Prozent gedrückt hat, ist in einen Seitwärtstrend ausgelaufen. Seit Mai pendeln die Rohölnotierungen für Brent (Nordseeöl) in einer Spanne zwischen 70 und 80 Dollar je Barrel.

Entsprechend der Vorgaben vom Weltmarkt ist auch der insbesondere zwischen Oktober 2022 und Februar 2023 steil verlaufende Abwärtstrend der inländischen Heizölpreise seit Anfang Mai zum Erliegen gekommen. In Deutschland geht es in einer engen Spanne im Bereich der Marke von 90 Cent je Liter Heizöl seitwärts. In Österreich koste Heizöl recht konstant ca. 1,10 Euro je Liter und in der Schweiz müssen Verbraucher mit Preisen von knapp über einem Franken je Liter rechnen. Verglichen mit den Heizölpreisen des vergangenen Sommers, die im Nachgang der durch den russischen Angriff auf die Ukraine ausgelösten Marktverwerfungen, mitunter doppelt so hoch waren, handelt es sich beim aktuellen Niveau durchweg um Kaufkurse. Dass die Heizölpreise im Herbst noch einmal ähnlich stark sinken, wie im ersten halbjahr ist unwahrscheinlich. -ok-

Tipp

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