Ölpreise: USA bremst, Indien schiebt, Deutschland koppelt sich ab

08.06.23 • 12:50 Uhr • HeizOel24 News • Oliver Klapschus

Die Ölpreise an der Londoner Börse sind auf dem Niveau der Vortagesschlussstände in den Donnerstagshandel gestartet. Die Heizölpreise in Deutschland preisen noch Reste der gestrigen Aufwärtsbewegung ein und steigen infolge dessen um durchschnittlich 0,5 Cent je Liter. Die Notierungen in Österreich und der Schweiz zeigen sich kaum bewegt. Aufgrund des Feiertages in viele katholischen Landesteilen wird hier nur online gehandelt und es ist von einem geringeren Marktinteresse auszugehen als üblich.

Die Ölpreisentwicklung am Weltmarkt gestaltete sich nach der hohen Volatilität in der ersten Wochenhälfte nun mit weniger Dynamik. Der OPEC+ ist es mit der Marktintervention vom Wochenende gelungen ein etwas höheres Preisniveau durchzusetzen, ohne jedoch ein Kursfeuerwerk auszulösen. Rohöl und das für den Heizölpreisausschlaggebende Gasöl verbleiben im Seit Ende April vorherrschenden Seitwärtstrend. Einzige Änderung: Mit aktuell 77 Dollar je Barrel Brent (Nordseeöl) bzw. 707 Dollar je Tonne Gasöl bewegen sich die Notierungen nun am oberen Rand des Trendkanals. Selbiges gilt für die Inländischen Heizölpreise, die in Deutschland bei rund 90 Cent je Liter anzutreffen sind.

Aus den USA gab es gestern nach dem EIA-Monatsreport, der mit einer Anhebung der Ölpreisprognosen für 2024 noch einmal für Kursgewinne an den Ölbörsen sorgte, auch noch die wöchentlichen Lagerbestandszahlen des Department of Energy (DOE). Hier zeigte sich, vor dem Hintergrund einer hohen Raffinerieauslastung ein Rückgang der Rohöllagerbestände. Die Inlandsnachfrage nach Diesel, Benzin und Kerosin blieb trotz Reisesaison jedoch schwach, sodass der erhöhte Raffineriedurchsatz vor allem zu steigenden Lagerbeständen bei den Produkten führte.

Rund läuft es nachfrageseitig dagegen in Asien. Indien meldet für den Mai einen Rekordabsatz bei Benzin und Diesel. Der Absatz aus dem Vorjahresmonat wurde um gut zehn Prozent übertroffen und war mit 20 Mio. Tonnen der höchste Mai-Verbrauch seit Beginn der Datenreihe 1998. Zum Vergleich: Deutschland verbraucht ca. 4,3 Mio. Tonnen Benzin und Diesel monatlich. Der deutsche Heizölabsatz geht seit Ender 1990er Jahre kontinuierlich zurück und liegt noch bei rund einer Mio. Tonnen monatlich. Energiesparen und Dekarbonisierung sind wichtige Ziele, ein prüfender Blick auf die Dimensionen der Zahlen zeigt aber auch deutlich, die begrenzten Möglichkeiten über das deutsche Gebäudeenergiegesetz und ein Verbot von Ölheizungen, das Weltklima zu retten. Insgesamt steht Deutschland für ca. zwei Prozent des globalen CO2-Ausstoßes. Ca. 15 Prozent des deutschen CO2-Ausstoßes entfallen auf den Bereich Gebäudeenergie und ca. fünf Prozent auf die Verbrennung von Heizöl. Damit lassen sich durch ein Verbot aller deutschen Ölheizungen 0,1 Prozent der jährlichen globalen Treibhausgasemissionen einsparen. Wohlbemerkt handelt es sich hierbei um den Brutto-Wert. Netto lässt sich dieser Wert aktuell noch einmal annähernd auf 0,05 Prozent halbieren, denn Wärmepumpen verbrauchen viel Strom und dieser wird aktuell noch zu gut 50 Prozent mit konventionellen Energieträgern erzeugt. Für das erste Quartal 2023 meldet das Statistische Bundesamt einen Anteil von 56 Prozent. Ebenfalls unberücksichtigt, der „CO2-Rucksack“ der neuen Anlagen durch Produktion und Installation. Die Kosten-Nutzen-Relation von gesetzlichen  Verboten muss also nicht nur aus Sicht des einzelnen Immobilienbesitzers, sondern auch volkswirtschaftlich hinterfragt werden. Insgesamt sind die deutschen Treibhausgasemissionen seit 1990 um knapp 39 Prozent gesunken. Die Grenzkosten (Kosten einer zusätzlich gesparten Einheit) steigen stetig an, da die Maßnahmen aufwändiger werden. -ok-

HeizOel24-Tipp: Die Heizölpreise verbeiben vorerst im Seitwärtstrend Kunden mit Heizölbedarf sollten die Entwicklung engmaschig beobachten. Nun stellen sich die Weichen für den Sommer.HeizOel24 - 08.06.2023

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