Neues Jahrestief? Heizölpreise geben massiv nach

12.05.23 • 12:29 Uhr • HeizOel24 News • Fabian Radant

Die Heizölpreise in Deutschland, Österreich und der Schweiz sind im Vortagesvergleich um bis zu 1,5 Cent bzw. Rappen pro Liter gesunken. Fallende Ölpreise am Weltmarkt sorgen für ein Ende der Aufwärtskorrektur und bestätigen den Abwärtstrend der Inlandspreise. Der Streit um die Schuldenobergrenze in den USA und eine weitere in Schieflage geratene US-amerikanische Bank sowie enttäuschende Wirtschaftszahlen aus China drücken die Ölpreise. Die USA wollen bereits ab Juli dieses Jahres mit dem Rückkauf für die Auffüllung der strategischen Ölreserven des Landes beginnen.

Die Rohölsorten Brent und WTI starten unterhalb der gestrigen Werte auf einer Abwärtsbewegung in den Handel. Vor allem die Nordseesorte Brent ist angeschlagen und unter die psychologisch wichtige 75 Dollar pro Fass Marke gefallen. Ein Fass Brent wird derzeit mit 74,72 Dollar und ein Fass der US-amerikanischen Sorte WTI mit 70,69 Dollar gehandelt. Sollte Brent sich im heuteigen Tagesverlauf nicht wieder über 75 Dollar Marke kämpfen, ist ein Abwärtstrend wahrscheinlich. Der Euro notiert weiterhin mit 1,09 Dollar und ICE Gasoil ist mit einem aktuellen Wert von 673 Dollar wieder weit unter die psychologisch wichtige 700 Dollar pro Tonnen Marken gefallen. Durch die bestehenden Abwärtstrends bei den Rohöl- und Produktpreisen, sowie dem stabilen Euro, sind weitere Heizölpreisrückgänge im heutigen Tagesverlauf wahrscheinlich.

Die Wirtschaftsmächte China und USA sorgen für starken Abwärtsdruck bei den Ölpreisen. In den USA steht mit der PacWest Bancorp eine weitere Bank vor dem Zusammenbruch und beim Staatshaushalt lässt die Anhebung der Schuldenobergrenze auf sich warten. Im Zwei-Parteien-System der USA blockiert die Opposition die obligatorische Anhebung der in der Verfassung verankerten Schuldengrenze. Erfolgt bis zum Monatsende keine Einigung droht den USA defacto die Zahlungsunfähigkeit. Wahrscheinlich wird es die übliche „Einigung in letzter Minute“ geben, die Ungewissheit sorgt dennoch für steigende Unruhe an den Börsen. 2011 führte eine ähnliche Situation zu einem ca. zwanzigprozentigen Kurssturz am Aktienmarkt. Auch mit Blick nach Asien läuft es wirtschaftlich nicht rund. In China gab es Anfang des Monats enttäuschende Wirtschaftszahlen sowie jetzt Berichte darüber, dass weniger neue Kredite an Unternehmen vergeben werden. Die zusätzlich weiter sinkenden Diesel- und Benzinexporte des Landes werden in diesem Kontext als Indiz für eine schwächere Nachfrage gedeutet. Gleichzeitig importiert China viel günstiges Öl aus Russland. Im Gesamtpaket wirkt China damit ebenfalls preisdrückend.

Sollten die USA, wie zu erwarten, die Schuldengrenze letztlich anheben, gibt es allerdings auch indirekt positive Nachrichten von dort. Die USA haben angekündigt ihre strategischen Ölreserven bereits ab Juli 2023 wieder auffüllen zu wollen. Voraussetzung sind Preise pro Barrel von 67 bis 72 Dollar. Die USA hatten im letzten Jahr die Rekordmenge von 180 Mio. Barrel aus den strategischen Reserven freigegeben, um die heimischen Ölpreise zu senken. Mit der Ankündigung der Rückkäufe nimmt die USA Druck von den Schultern der OPEC+. Die aus den Rückkäufen resultierende höhere globale Nachfrage könnte eine weitere Förderkürzung des Bündnisses verhindern und damit die globalen Ölpreise gegen weitere künstliche Preissteigerungen absichern.

Im Inland ist die Spekulation auf sommerliche Heizöl-Schnäppchen in vollem Gange. Seit Oktober 2022 geben die Heizölpreise in der DACH-Region sukzessive nach und für den Mai deutet sich ein neuer Tiefststand an. Ins Bild passt, dass steigende Preise im Wochenverlauf die Nachfrage nach Heizöl förmlich abgewürgt haben. Die Zahl der Marktbeobachter bleibt dagegen ausgesprochen hoch. Kurzum: Der Bedarf an Heizöl ist weiter groß, viele Verbraucher haben den Klick auf „Jetzt kaufen“ allerdings zurückgestellt, in der Erwartung, dass die Preise in Kürze noch tiefer liegen. Diese Spekulation scheint aufzugehen. Die Heizölpreise in der DACH-Region haben im Vortagesvergleich stark nachgegeben. In der Schweiz fielen die Preise im Vortagesvergleich um durchschnittlich 1,3 Rappen und in Deutschland um im Durchschnitt 1,5 Cent pro Liter Heizöl. In Österreich ist es ein knapper Cent. Dieser Trend könnte über das Wochenende hinaus anhalten. In der Schweiz rückt der Preis von einem Franken je Liter in den Fokus, der von Basel über Zürich bis St. Gallen bereits unterschritten wird. In allen deutschen Bundesländern fiel der Durchschnittspreis am Freitagvormittag wieder unter die 90 Cent Marke. Neben den üblichen Schnäppchen Hotspots in Nordrhein-Westfalen, zeigen sich aktuell in Schleswig-Holstein aber auch im Großraum München sehr günstige Literpreise im Bereich von 86 Cent. Vergleichsweise hochpreisig geht es im Norden Bayerns und im Schwarzwald zu. Hier ist der Liter Heizöl ein paar Cent teurer. Insgesamt ergibt sich mit dem heutigen Heizölpreisrückgang bereits wieder ein sehr guter Kaufzeitpunkt. Schnäppchenjäger können auf ein neues Jahrestief in der kommenden Woch spekulieren. -fr-

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