EU-Embargo: Tankerstau am Bosporus

07.12.22 • 13:08 Uhr • HeizOel24 News • Janin Wordel

Die Ölpreise geben an den Börsen weiter nach und verlassen die 80 US-Dollar-Marke. Rezessionsängste überwiegen Angebotssorgen, während das EU-Embargo erste Nebenwirkungen zeigt. Die Heizölpreise behalten ihre Abwärtsbewegung bei und geben heute durchschnittlich 2,5 Cent bzw. Rappen je Liter nach.

Im gestrigen Handelsverlauf ging es mit den Ölpreisen weiter nach unten. Die Sorgen der Marktteilnehmer über eine mögliche Rohölknappheit, die aus dem EU-Embargo gegen russisches Öl resultieren könnte, konnten sich nicht an der Börse durchsetzen. Mit der Eröffnung der europäischen Aktienmärkte entfalteten die Notierungen weiteres Abwärtspotenzial an ICE und NYMEX, das auch erneute Drohungen aus Russland nicht eindämmen konnte. Als Antwort auf den G7-Ölpreisdeckel will Russland nun mit eigenen Maßnahmen dagegen vorgehen. Das in Kraft getretene Öl-Embargo der EU und G7 führte dazu, dass sich seit Montag ein Stau von Öltankern an den türkischen Meerengen zwischen Schwarzem Meer und Mittelmeer gebildet hat. Mindestens 20 Schiffe hat die Türkei am Bosporus gestoppt. Der Grund dafür ist, dass Versicherer von Tankern in der EU nur noch Schiffe mit russischem Öl versichern dürfen, wenn diese das Öl für nicht mehr als 60 US-Dollar pro Barrel verkaufen. Türkische Behörden verlangen nun den Nachweis eines gültigen Versicherungsschutzes der Schiffe für den Aufenthalt in türkischen Gewässern. Die 20 Frachter, geladen mit etwa 18 Millionen Barrel Rohöl, warten seit mehreren Tagen auf ihre Durchfahrt. 19 der betroffenen Tanker, mit kasachischem Öl an Bord, sind für den europäischen Markt bestimmt. Ein Frachtschiff mit russischem Öl ist auf dem Weg nach Indien. Kasachisches Öl ist zwar nicht von den EU-Sanktionen betroffen, doch wurde es an einem russischen Hafen verladen. Die Türkei sei besorgt, dass der Versicherungsschutz der betroffenen Schiffe nicht garantiert wird. Versicherungsgesellschaften warfen Ankara zu strenge Kontrollen vor, deren Anforderungen sie nicht erfüllen können und wollen. In den USA machten sich indes erneut die Rezessionssorgen breit, da Anleger mit weiteren Anhebungen der Zinsen rechnen. Die Ölpreise gerieten daraufhin weiter unter Druck. Am Ende des Handelstages rutschte Brent unter die 80 US-Dollar-Marke.

Im Inland setzt sich die Abwärtsdynamik heute fort. Die Heizölpreise geben heute nochmal kräftig nach und präsentieren sich mit Abschlägen von zwei bis drei Cent bzw. Rappen je Liter. Aktuell sind Berlin, Leipzig und Stuttgart am teuersten, während Heizöl in Köln und München am günstigsten ist. Die Beobachtungsaktivität ist hoch und wessen Tank noch ausreichend gefüllt ist, spekuliert auf weitere Preisabschläge.

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