Gas zeichnet sich erneut als Heizölpreistreiber ab

30.09.22 • 11:27 Uhr • HeizOel24 News • Fabian Radant

Während die Heizölpreise in Deutschland und der Schweiz im Vortagesvergleich gefallen sind, stiegen sie in Österreich stark an. Im Schnitt zahlen Heizölnutzer in Österreich einen Aufpreis von 1,1 Cent pro Liter, während die Deutschen mit einem Nachlass von 1,45 Cent pro Liter aktuell am meisten profitieren. In Frankreich gab es bis gestern keine Einigung im Streit zwischen Arbeitnehmern und Arbeitgebern der bestreikten Raffinerien. Somit fallen weiterhin rund 60 Prozent der französischen Raffineriekapazitäten aus. Obwohl die USA deutlich mehr Gas im ersten Halbjahr 2022 produziert haben als im Vergleichszeitraum 2019 gibt es effektiv ein Defizit aufgrund des höheren Verbrauchs.

Die Rohölpreise für WTI und Brent halten sich ungefähr auf dem Niveau des Vortages, mussten allerdings teile ihrer Gewinne wieder abgeben. Ein Fass der US-amerikanischen Sorte WTI wird aktuell mit 80,97 Dollar gehandelt, einem Minus von 0,77 Prozent. Ein Fass der Nordseesorte Brent wird aktuell mit 88,45 Dollar, einem Minus von 0,46 Prozent, gehandelt. Der Euro konnte im Verhältnis zum Dollar im Vortagesvergleich deutliche Gewinne einstreichen und startet trotz leichter Verluste oberhalb der psychologisch wichtigen 0,98 Dollar Marke in den Handel. Ein Euro wird aktuell mit 0,9803 Dollar, einem Minus von 0,18 Dollar, gehandelt. Der ICE Gasoil Terminkontrakt hat den gestrigen Handel mit minimalem Plus zum Vortag mit 1.011,75 Dollar, einem Plus von 0,3 Prozent, beendet. Damit könnte es, aufgrund potentiell leicht günstigerer importierter Ölprodukte heute etwas Entspannung bei den Heizölpreisen geben.

Negative Nachrichten für die Heizölpreise kommen aus Frankreich. Hier werden auch weiterhin zahlreiche Raffinerien bestreikt, so dass ca. 60 der gesamten Raffineriekapazität Frankreichs von rund 1,4 Mio. B/T aktuell ausgefallen ist. Ursprünglich sollte der Streik bis zum gestrigen Donnerstag andauern, da allerdings noch keine Einigung erzielt wurde, überlegen die Gewerkschaften den Streik zu verlängern. Selbst wenn die Streiks kurzfristig beendet werden sollten, stehen die Saisonalen Wartungen der Raffinerien kurz bevor. Damit wird die Produktion des Landes weiterhin stark eingeschränkt bleiben. Dies schränkt damit das Angebot an Ölprodukten wie Heizöl in Frankreich aber auch in der gesamten EU ein, da das Land ggf. fehlende Mengen auf dem Weltmarkt hinzukaufen muss und somit den Wettbewerb um die ohnehin knappen Ressourcen verstärkt.

Potentiell schlechte Nachrichten für die Heizölpreise kommen auch aus den USA. Das Land produzierte in dem ersten Halbjahr 2022 rund 0,49 Milliarden Kubikmeter Gas nach Zahlen der US-amerikanischen Energy Information Administration (EIA). Dies stellt im Vergleich zum gleichen Zeitraum 2019 ein Plus von ca. 0,027 Milliarden Kubikmeter dar. Allerdings erhöhte sich auch der heimische Bedarf um ca. 0,012 Milliarden Kubikmeter und die Exporte um 0,04 Milliarden Kubikmeter. Damit ergibt sich ein Minus von 0,025 Milliarden Kubikmetern Gas, welche aus den Beständen der USA kompensiert wurden. Um den heimischen Markt vor Schaden zu bewahren, müssten die Produzenten deshalb die kurz- und mittelfristige Produktion stark ankurbeln. Allerdings wird der Hauptanteil des produzierten Gases als Nebenprodukt bei der Rohölproduktion gewonnen und mit den dort sinkenden Margen sowie aufgrund von potentiellen Rezessionen befürchtetem Nachfragerückgang, lohnt sich hier die Produktion weniger. Damit könnten die USA gezwungen werden zwischen einer Stabilisierung der Kosten des heimischen Marktes und der Versorgung der europäischen Partner entscheiden zu müssen. Da Öl bei der Energieproduktion teils als Ersatz für Gas genutzt werden kann, würden bspw. Exporteinschränkungen den hiesigen Heizölpreis in die Höhe treiben.

Während die Preise in Österreich deutlich gestiegen sind, fielen sie in Deutschland und der Schweiz. In Österreich müssen Heizölkunden einen Aufpreis von durchschnittlich 1,1 Cent pro Liter einkalkulieren. In der Schweiz können sich Interessenten dagegen über einen Rückgang von im Schnitt 0,55 Rappen pro Liter Heizöl freuen. In Deutschland liegt der Rückgang sogar bei durchschnittlich 1,45 Cent pro Liter.

Das Bestellvolumen am gestrigen Tag sank im Vergleich zum Vortag um gut ein Drittel. Trotz der am Nachmittag sinkenden Preise, hielten sich die Käufer in der Hoffnung auf einen größeren Preissturz zurück. Auch heute Vormittag sieht es, trotz weiterhin im Schnitt fallender Preise, nach einem rückläufigen Bestellverhalten aus. Es werden ca. 5,5-mal so viele Preisanfragen wie im Vergleichszeitraum der letzten Jahre gestellt, allerdings befindet sich das Bestellvolumen aktuell nur minimal über dem des üblichen saisonalen Durchschnitts. Die Anzahl der Suchanfragen und die in der D-A-CH-Region zu durchschnittlich 55,58 Prozent gefüllten Tanks, zeigen allerdings einen weiterhin sehr hohen Bedarf auf. -fr-

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