Rezessionsängste drücken Heizölpreise

02.08.22 • 11:41 Uhr • HeizOel24 News • Fabian Radant

Die Heizölpreise in Österreich, Deutschland und der Schweiz sind stark gefallen. Im Mittelfeld mit einem durchschnittlichen Minus von 1,65 Cent pro Liter liegt Deutschland. Sowohl Brent als auch WTI starten seit Langem das erste Mal gemeinsam unterhalb der 100 Dollar pro Fass Marke in den Tag. Unter anderem die Angst vor einer globalen Rezession und einem damit verbundenen Nachfragerückgang führte zu dem Preisverfall. BP gibt das beste Quartalsergebnis in den letzten 14 Jahren bekannt und will 500 Millionen Dollar mehr in die Erschließung neuer Öl- und Gasquellen investieren.

Die beiden Rohölsorten WTI und Brent starten beide mit Verlusten in den neuen Tag und liegen beide das erste Mal seit Wochen gemeinsam unter der psychologisch wichtigen 100 Dollar pro Fass Marke. Ein Fass der US-amerikanischen Sorte WTI wird aktuell mit 93,76 Dollar, einem Minus von 0,34 Prozent, gehandelt. Ein Fass der Nordseesorte Brent wird aktuell mit 99,73 Dollar, einem Minus von 0,02 Prozent, gehandelt. Der Euro hält sich derweil stabil oberhalb der wichtigen 1,02 Dollar Marke und wird aktuell mit 1,0257 Dollar gehandelt, einem Minus von 0,06 Prozent. Der ICE Gasoil Terminkontrakt sank im Vortagesvergleich deutlich und schloss den Handelstag mit 1.028,50 Dollar, einem Minus von 7,05 Prozent, ab. Rein von diesen Werten ausgehend, besteht damit weiteres Abwärtspotential bei den Heizölpreisen am heutigen Tag.

Nachdem unter anderem die hohen Energiepreise die letzten Monate global für eine steigende Inflationsrate gesorgt haben, zeigen sich nun nach und nach die negativen Auswirkungen für die globale Wirtschaft ab. Schwache Konjunkturdaten aus Asien, Europa und den USA schüren die Angst vor einem rezessionsbedingtem Nachfrageeinbruch, ähnlich dem der ersten beiden Corona-Jahre. Zusätzlich Unsicherheit verbreitet die Frage um das Fortbestehen des OPEC+-Bündnisses und deren weitere Strategie, welche ab morgen von dessen Mitgliedern diskutiert wird. Technisch gesehen hat das Bündnis die sich selbst im Zuge der Corona-Pandemie auferlegten Förderbeschränkungen aufgehoben. In der Praxis hinken die meisten Mitgliedern den eigenen möglichen Quoten seit Monaten hinterher. Allein die OPEC-Staaten hoben ihre Förderquoten im Juli 2022 ca. 172.000 B/T weniger als es ihnen nach den eigenen Richtlinien erlaubt gewesen wäre an. Die OPEC+ sollte ursprünglich als Organisation bis September dieses Jahres bestehen, bereits jetzt gibt es allerdings viele Stimmen in dem Bündnis, die für einen Fortbestand des Bündnisses über diesen Zeitpunkt hinaus werben.

Mittelfristig gute Nachrichten für die Heizölpreise kommen von BP einem global tätigen Mineralölunternehmen mit Hauptsitz in London. Für das zweite Quartal 2022 gab das Unternehmen seinen höchsten Quartalsgewinn in den letzten 14 Jahren bekannt. Mit 8,45 Milliarden Dollar übertrifft dieser die Erwartungen der Analysten von 6,8 Milliarden Dollar massiv und liegt ebenso deutlich über den 6,25 Milliarden Dollar des ersten Quartals dieses Jahres. Das Unternehmen geht davon aus, dass die Gas-, Ölpreise und Raffineriemargen auch im dritten Quartal 2022 „erhöht“ bleiben. BP versucht sein Geschäftsmodell seit 2020 verstärkt auf erneuerbare Energien umzustellen. Aufgrund des starken globalen Bedarfs nach fossilen Rohstoffen will das Unternehmen dennoch seine Ausgaben für die Erschließung neuer Öl- und Gasquellen um 500 Millionen Dollar erhöhen.

In der D-A-CH-Region können sich Heizölinteressenten heute über teils massive Preisnachlässe freuen. In der Schweiz zahlen Interessenten aktuell im Schnitt 4,8 Rappen weniger pro Liter Heizöl. In Deutschland profitieren Heizölkäufer von einem Preisrückgang von durchschnittlich 1,65 Cent pro Liter. Einzig in Österreich fällt der Rückgang mit 0,2 Cent pro Liter verhältnismäßig gering aus.

Mit den gestern bereits stark nachlassenden Heizölpreisen stieg das Bestellvolumen wieder deutlich an. Es wurden im Vergleich zum Wochenende mehr als doppelt so viele Bestellungen getätigt. Im Vergleich zum Montag der letzten Woche liegt der Wert allerdings ca. 20 Prozent niedriger. Bereits jetzt liegt das bestellte Volumen allerdings bei dem Doppelten des Wertes vom späten Vormittag, womit es wahrscheinlich ist, dass das Bestellvolumen heute höher ausfällt. Aktuell besteht die Angst, dass der aktuelle Abwärtstrend kurzfristig sein Ende findet, z. B. aufgrund einer möglichen Bekanntgabe einer neuen Förderstrategie der OPEC+ am morgigen Tag oder der Tatsache, dass trotz Rezessionsangst die Öl- und Gasbestände weltweit weiterhin auf einem niedrigen Niveau befindlich sind. -fr-

HeizOel24-Tipp: Alle praktischen Informationen rund um Heizöl gibt es in der HeizOel24 App. Z. B. können Sie über die Chatfunktion und das Stimmungsbarometer erkennen, ob die Mehrzahl Ihrer Mitheizölinteressenten es vorzieht aktuell zu kaufen oder noch abwartet, um ein Schnäppchen zu ergattern. Außerdem können Sie sich Preisalarme einstellen, die Sie beim Erreichen Ihres Wunschpreises informieren oder direkt Heizöl jederzeit und bequem von überall bestellen. Diese und viele weitere Funktionen finden Sie in der HeizOel24 App. HeizOel24 02.08.2022

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