Heizölpreis bleibt volatil

24.06.22 • 10:52 Uhr • HeizOel24 News • Fabian Radant

Die Heizölpreise in Deutschland, der Schweiz und Österreich sind im Vortagesvergleich gesunken. Den höchsten Nutzen genießen aktuell deutsche Heizölinteressenten mit einem Rückgang pro Liter von im Schnitt 1,55 Cent. In den USA trafen sich gestern Vertreter der Regierung und der großen Ölproduzenten des Landes. Es wurden verschiedene Maßnahmen zur Bekämpfung der dortigen hohen Benzinpreise diskutiert und auch ein Exportverbot wurde von Seiten der Regierung nicht ausgeschlossen. Nachdem Verhandlungen zwischen TotalEnergies und einer französischen Gewerkschaft geplatzt sind, kommt es heute zu Streiks in mehreren französischen Raffinerien. In Deutschland wurde die zweite Stufe des dreistufigen „Notfallplan Gas“ ausgerufen.

Die Rohölpreise und der Euro-Dollar-Kurs verharren im Vortagesvergleich ungefähr auf der Stelle, starten allerdings jeweils mit leichten Gewinnen zum Schluss des Vortages in den Tag. Ein Fass der US-amerikanischen Rohölsorte WTI wird aktuell mit 104,60 Dollar, einem Plus von 0,55 Prozent, gehandelt. Ein Fass der Nordseesorte Brent wird aktuell mit 110,16 Dollar, einem Plus von 0,30 Prozent, gehandelt und startet damit knapp über der psychologisch wichtigen 110 Dollar pro Fass Marke in den Tag. Der Euro hält sich weiterhin über der psychologisch wichtigen 1,05 Dollar Marke und wird aktuell mit 1,0538 Dollar, einem Plus von 0,14 Prozent, gehandelt.

Potentiell preistreibende Neuigkeiten für Heizöl kommen aus den USA. Hier kam es gestern zu einem Treffen der Vertreter größerer US-amerikanischer Ölunternehmen und der US-Energieministerin Jennifer Granholm. Hintergrund sind die stark gestiegenen Benzinpreise in den USA. Der US-amerikanische Präsident sieht hier die Unternehmen in der „patriotischen“ Pflicht gegenzusteuern. Verhindert wird dies durch in der Pandemie abgebaute Raffineriekapazitäten. Die Unternehmen wollen nicht in den Ausbau dieser investieren, da global und auch unter der aktuellen US-amerikanischen Regierung der Ausstieg aus den fossilen Energieträgern vorangetrieben werden soll. So würden die Unternehmen bei einem Ausbau sehr wahrscheinlich starken wirtschaftlichen Schaden erleiden. Stattdessen wurde angestoßen z. B. zeitweise Umweltrichtlinien auszusetzen und Grenzwerte anzuheben. Zusätzlich sind auch schnellere Genehmigungen für die Offshore-Energieproduktion und Exportverbote im Gespräch. Letzteres wäre vor allem hier in Europa ein Problem, da die USA einen guten Teil der ausgefallenen russischen Importe ersetzen.

Nachdem Verhandlungen zwischen mehreren französischen Ölraffinerien von TotalEnergies und der dortigen Gewerkschaft geplatzt sind, kommt es heute zu Streiks an mehreren Standorten. Betroffen sind unter anderem die Raffinerien in Gonfreville, welche ca. 240.000 B/T produziert und der Raffinerie Feyzin, welche ca. 119.000 B/T produziert. Ziel der Gewerkschaft war eine sofortige Lohnerhöhung, um die starke Inflation auszugleichen, was in einer Branche, die der größte Profiteuer der aktuellen Krisenzeit ist, verhältnismäßig erscheint. Die TotalEnergies hat derweil Maßnahmen ergriffen, um sicherzustellen, dass die eigenen Tankstellen und Kunden auch während des Streiks ausreichend mit den jeweiligen Produkten versorgt werden. Im Angesicht bereits knapper Bestände bei allen Ölvarianten, ist dies potentiell ein starker preistreibender Faktor. Da die letztliche Umsetzung des Streiks den Arbeitern überlassen wird, bleibt der Effekt allerdings noch abzuwarten.

Nachdem Russland vor einigen Tagen die Gaslieferungen nach Deutschland über die Nordstream-1-Pipeline um 60 Prozent reduziert hat, wurde nun die zweite Stufe des dreistufigen Notfallplan Gas eingeleitet. Der größte Effekt ist, dass wenn die Bundesnetzagentur dafür noch ihre Zustimmung gibt, die Unternehmen die steigenden Kosten direkt an die Verbraucher weitergeben können. Auch vertragliche Preisbindungen könnten damit beispielsweise ausgehebelt werden. Der deutsche Wirtschaftsminister Robert Habeck warnt davor, dass dieser ökonomische Angriff Russlands auf Deutschland zu einer Spaltung der Gesellschaft und einem Auftrieb für Populisten führen könnte. Er schließt eine Rationierung für Gas nicht mehr aus und plädiert an alle Entitäten in Deutschland, ihren Verbrauch weitmöglichst zu reduzieren. Der Präsident der Bundesnetzagentur Klaus Müller warnt dabei, dass die ohnehin seit dem Herbst um 30 bis 80 Prozent gestiegenen Energiepreise der Verbraucher sich erneut verdoppeln oder sogar verdreifach könnten. Der Interessenverband kommunaler Unternehmen (VKU) plädiert derweil an die Regierung die Verbraucher zu unterstützen, da sonst die Gefahr besteht, dass viele kleinere Unternehmen und Endverbraucher diese steigenden Energiekostenrechnungen gar nicht begleichen können und die Zahlungen ausbleiben.

Trotz der drohenden Gaskriese und damit verbundener höherer Preise, welche den Ölpreis mit nach oben ziehen, starten die Heizölpreise in der D-A-CH-Region wieder niedriger als gestern in den Tag. In Deutschland können sich Heizölkunden über ein Minus von durchschnittlich 1,55 Cent pro Liter freuen. In der Schweiz sanken die Preise pro Liter Heizöl im Schnitt um 1,00 Rappen. Einzig in Österreich verbleiben die Ausschläge in beide Richtungen gering und somit blicken Heizölinteressenten hier auf ein durchschnittliches Minus von 0,10 Cent pro Liter.

Das Bestellvolumen am gestrigen Tag stieg aufgrund der aktuellen volatilen Preisentwicklung um ca. 30 Prozent im Vergleich zum Vortag. Die unzureichende globale Produktion von Rohöl und Ölprodukten, die historisch niedrigen weltweiten Bestände, die Inflation und damit verbundenen Leitzinsanhebungen und nicht zuletzt der Wirtschaftskonflikt zwischen Russland und Europa führen zu kurzfristigen hohen Auf- und Abwärtsbewegungen. Trotz der gelegentlichen Preisrückgänge sehen die Heizölpreise tendenziell weiterhin nur die Richtung nach oben. Im Vergleich zu Mitte Mai diesen Jahres stiegen die Heizölpreise als Beispiel in Deutschland um durchschnittlich 22,5 Cent pro Liter Heizöl. -fr-

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