Heizöl: Möglichst vor Ende der Sommerferien handeln

27.07.21 • 09:20 Uhr • HeizOel24 News • Oliver Klapschus

Die Ölpreise an den internationalen Börsen konnten den Montag nach einem volatilen Handelstag mit leichten Gewinnen beschließen. Am Dienstagmorgen halten sich die Notierungen auf dem erreichten Niveau von 74,60 Dollar je Barrel Rohöl Brent. Das für den Heizölpreis ausschlaggebende Gasöl hält sich knapp oberhalb der Marke von 600 Dollar je Tonne. Die Inlandspreise für Heizöl sind je nach Region mit einem geringen Plus zwischen 0,05 bis 0,25 Cent bzw. Rappen je Liter gestartet. Die Nachfrage ist schwach.

Die Lage am Ölmarkt bleibt bestimmt von der Pattsituation zwischen knappen Angebotsmengen, durch die zurückhaltende Förderpolitik der OPEC+ und den strukturellen Probleme in de USA. Hier steigt die Zahl der aktiven Bohranlagen laut wöchentlicher Baker-Hughes-Erhebung, nach wie vor stetig, aber nur langsam. Im Vergleich zum Vor-Corona-Niveau sind noch immer nur gut die Hälfte der Bohranlagen aktiv. Mit einem Plus von sieben Anlagen im Vergleich zur Vorwoche werden nun 387 aktive Ölbohranlagen gemeldet. Anfang 2020 waren es knapp 700, ehe die Krise die Frackingindustrie ereilte und den Wert auf unter 200 drückte. Solange Teile des streng marktwirtschaftlich ausgerichteten US-Angebots fehlen, hat die OPEC+-Gruppe um Saudi-Arabien und Russland großen Einfluss auf das Ölpreisniveau und kann dies über Förderquoten beeinflussen. Nachfrageseitig sorgt Corona einmal mehr für fehlende Kursphantasien und hält die Preise auf dem erreichten Niveau von gut 70 Dollar. Der weltweite Einfluss der Delta-Variante drückt auf die Kauflaune von Spekulanten und den Öldurst im Reise- und Mobilitätssektor.

Mit Blick auf den heimischen Heizölmarkt herrscht nach dem kurzen Nachfragesprung im Zuge des Preisrutsches in der Vorwoche nun wieder das große Warten. Je nach Ölpreisentwicklung wird sich entscheiden, ob die aufgrund vieler leerer Heizöltanks zu erwartende Kaufwelle, durch den Herbst oder durch verbesserte Einkaufskonditionen einsetzt. Solange es bei Heizölpreisen auf dem aktuellen Niveau von knapp 70 Cent je Liter in Deutschland, 75 Cent in Österreich und 85 Rappen in der Schweiz bleibt, die insbesondere zum Vorjahr teuer erscheinen, bleibt die Kauflaune der Verbraucherschaft eng begrenzt. Die Erfahrung der letzten Woche hat aber gezeigt, dass die Erwartungen nicht allzu hoch gesteckt sind und bereits ein Rückgang von ca. fünf Cent, entscheidenden Einfluss auf das Kaufverhalten hat. Der nicht mehr ganz so junge Sommer mahnt zur Eile, denn spätestens ab Ende August wird es erfahrungsgemäß hektisch am Heizölmarkt. Zahlreiche Käufer strömen saisonal bedingt in den Markt und sorgen für verlängerte Lieferfristen und häufig auch steigende Preise. Kunden sollten das Ende der Sommerferien im betreffenden Bundeland bzw. Kanton im Auge haben und nach Möglichkeit vorher handeln. I.d.R. markiert dies den Startschuss für die Bevorratungsaktivitäten vieler Haushalte. - ok

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