OPEC+ hat gesprochen: Angebot geht hoch, Ölpreise herunter

19.07.21 • 12:49 Uhr • HeizOel24 News • Janin Wordel

Weiter abwärts geht es mit den Öl- und Heizölpreisen zum Wochenauftakt. Preisdrückende Impulse lieferte schon in der letzten Woche die OPEC+ und legte mit dem gestrigen Beschluss, die Förderquoten ab August anzuheben noch eine bearishe Schippe obendrauf. Verbraucher blicken auch heute auf eine weitere Abwärtsbewegung der Heizölpreise und sparen bei ihrer Ölbestellung rund 0,4 Cent bzw. Rappen pro Liter ein.

Nachdem letzte Woche bekannt wurde, dass es Fortschritte bei den Verhandlungen innerhalb der OPEC-Gruppe gab, reagierten die Rohöl-Notierungen mit einer Abwärtsbewegung. Hinzu kamen Sorgen über die schnelle Ausbreitung der Corona-Mutante namens Delta, die vor allem in Asien wütet. Zwar konnten leichte Gewinne auf den europäischen Aktienmärkten das Abwärtspotenzial zügeln, doch blieben die versuchten Tests der ersten Widerstände erfolglos. Die Notierungen verabschiedeten sich letztendlich kurz über ihren ersten Unterstützungen aus der Handelswoche. Im frühen Montagshandel gaben die Ölpreise erneut nach, nachdem sich wichtige Ölförderländer auf eine Erhöhung der Produktion geeinigt hatten. Die Nordseesorte Brent kostete am Morgen 72,92 US-Dollar (-67 Cent). Der Preis für ein Fass der amerikanischen Ölsorte West Texas Intermediate (WIT) sank ebenfalls um 67 Cent auf 71,14 US-Dollar.

Am Sonntag einigten sich die OPEC+-Minister in einem Online-Meeting darauf, das Ölangebot ab August zu erhöhen, um dem vergangenen Steil-Trend der Ölpreise entgegenzuwirken. Diese bildeten in den letzten Monaten eine regelrechte Kette, die sich aus immer wieder neuen Mehrjahreshochs zusammensetzte. Die voranschreitende Nachfrageerholung aufgrund globaler Lockerungen der Eindämmungsmaßnahmen zur Bekämpfung von Corona und das knapper werdende Ölangebot hatte den Öl-Notierungen ordentlich Auftrieb beschwert. Im Corona-Jahr, als die Ölpreise an den Börsen abstürzte, reduzierte die OPEC+ ihre Produktion um einen Rekordwert von 10 Millionen Barrel pro Tag, um auf die stark zurückgegangene Nachfrage zu reagieren. Mit der robusten Erholung der globalen Konjunktur lockerte die Organisation die Produktionsbeschränkungen schrittweise, die jetzt bei rund 5,8 Millionen Barrel pro Tag liegen. Ab August solle nun die Fördermenge der Öl-Allianz um 400.000 Barrel pro Tag steigen und die Begrenzung spätestens im September 2022 auslaufen, wenn der Weltmarkt bis dahin ein Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage fände.

Der Mai 2022 war der ursprünglich geplante Zeitpunkt, zu dem die Kooperation eigentlich auslaufen sollte. Am Sonntag wurde entschieden, diese bis zum Ende des Jahres fortlaufen zu lassen. Wie zu erwarten war, werde ab Mai auch nicht nur die Produktionsbasis von den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) neu berechnet, sondern auch für Saudi-Arabien, Irak, Kuwait und Russland. Die höheren Referenzmengen werden zur Bemessung der Kürzungsvorgaben herangezogen. Diese wurde für die Kürzungen Saudi-Arabiens und Russlands um +0,5 Millionen Barrel pro Tag auf 11,5 Millionen Barrel pro Tag erhöht.

Verbraucher im Inland können nach dieser Entscheidung nach langer Zeit etwas aufatmen. Der OPEC+-Beschluss belastete zuletzt die Öl- und Heizölpreise und beschert auch heute Abwärtspotenzial. Das Jahreshoch im Juli haben sie erstmal hinter sich gelassen und orientieren sich seit der Bekanntgabe der Einigung zwischen Saudi-Arabien und den VAE in der letzten Woche deutlich nach unten. Seit letztem Mittwoch sind die Heizölpreise in Deutschland und der Schweiz um mehr als 2,5% gesunken. Das entspricht bei einer 3.000 Liter-Bestellung knapp 60 Euro bzw. Schweizer Franken. In Österreich zeigen sich diese etwas antriebsloser und verharren seit vergangener Woche auf gleichem Niveau. Jetzt dürfte der Blick auf den Heizöl-Chart wieder mehr Freude bereiten und Ölheizer sollten auf den nächsten Wendepunkt warten. Meist ergibt sich an diesem ein guter Kaufzeitpunkt. -jw

HeizOel24-Tipp: Auf der Couch den Tankfüllstand checken. Mit meX, der digitalen Tankanzeige, ist das kein Thema. Zudem berechnet meX, wie lang Sie mit Ihrer Tankfüllung kommen und wie viel verbraucht wurde. HeizOel24. 19.07.2021

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Niedrige Ölproduktbestände treiben Heizölpreise aufwärts
18.07.25 • 09:33 Uhr • Fabian Radant
Aufgrund ständiger Verschiebungen, Aussetzungen und kurzfristiger Abkommen plant der Ölmarkt den Abwärtsdruck potentieller US-amerikanischer Zölle derzeit nicht mehr ein. Dies führt dazu, dass die niedrigen globalen Ölproduktbestände, die Niedrigwassersituation entlang des Rheins und die Drohnenangriffe auf iranische Ölfelder die Preise heute Vormittag um bis zu 2,45 Cent bzw. Rappen pro Liter Heizöl Weiterlesen
Ölpreise weiterhin auf Richtungssuche
17.07.25 • 10:37 Uhr • Fabian Radant
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