Heizölpreise: Preisrutsch zum Wochenstart

29.06.20 • 12:03 Uhr • HeizOel24 News • Janin Wordel

Die Ölpreise knüpfen an ihre Freitagsverluste an. Marktteilnehmer fühlen sich durch steigende Infektionen mit dem Sars-CoV-2-Virus verunsichert. Die Rohöl-Futures an ICE und NYMEX bleiben weich, weshalb auch die Heizölpreise im Inland starkes Abwärtspotenzial mitbringen. Ein Liter Heizöl ist im Inland und Durchschnitt einen Cent bzw. Rappen günstiger.

Am Freitag profitierten die Ölpreise von der positiven Stimmung an den europäischen Aktienmärkten, drehten jedoch am Nachmittag aufgrund von Gewinnmitnahmen und einem Rekordhoch an Covid-19 Neuinfektionen in den USA ins Minus. Mit den Zahlen stieg auch die Risikoaversion auf den Finanzmärkten, was die Notierungen an ICE und NYMEX belastete. Die Ölpreise knüpfen zum Start in die neue Handelswoche an die Freitagsverluste an. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete am Morgen 40,24 US-Dollar (-78 Cent gegenüber Freitag). Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Ölsorte West Texas Intermediate (WTI) fiel auf 37,70 US- Dollar (-79 Cent).

Am Wochenende wurde die Marke von 10 Millionen bestätigten Covid-19-Fällen geknackt. Besonders in den USA wütet das Virus und hinterlässt beunruhigende Zahlen. Texas reagierte als erster Bundesstaat und ruderte bei den Shutdown-Lockerungen zurück. Am Freitagmorgen verordnete Gouverneur Greg Abbott, dass Bars bis zum Mittag geschlossen werden sollten, die als Hot Spots für Infektionen gelten. Neben Texas sind vor allem die Bundesstaaten Florida und Kalifornien betroffen. Marktteilnehmer sehen besorgt auf die Benzinnachfrage, die sich aufgrund der Verschärfungen rückläufig entwickelt. Einige Analysten gehen davon aus, dass der Ölmarkt vor der Konsolidierung steht und in den nächsten Wochen mit sinkenden Ölpreisen zu rechnen sei. Zwar versucht die OPEC+ mit der Erhöhung der Fördermengeneinschränkung weniger Öl auf den Markt zu bringen, doch konterkariert die US- Fracking-Industrie schon seit geraumer Zeit die Stabilisierungsmaßnahmen der OPEC+. In den letzten 15 Jahren haben sich die Fracking-Anlagen in den USA vervielfacht. Besonders das 220.000 Quadratkilometer große Permische Becken zwischen Texas und New Mexico gilt als Schatzgrube für die Öl-und Gasindustrie. Die US Energy Information Administration (EIA) vermutet unter dem Becken acht Milliarden Barrel Öl und 27 Milliarden Kubikfuß Erdgas. Insgesamt 11,0 Millionen Barrel werden allein in den USA pro Tag gefördert.

Nach Angaben der staatlichen Ölgesellschaft NOC haben in der vergangenen Woche Söldner aus Russland und dem Sudan im Zusammenschluss mit Milizen das größte libysche Ölfeld, das Sharara-Ölfeld mit einer Kapazität von über 300.000 B/T, besetzt und blockieren die Ölproduktion. Dieses war erst vor wenigen Tagen wieder in Betrieb genommen worden. Seit mehr als einem Jahr kämpfen in Libyen Truppen der international anerkannten Regierung gegen den libyschen Milizenführer Khalifa Haftar und seine Truppen. Seit Januar blockieren Haftar-Milizen mehrere Ölfelder in Libyen, u.a. das Sharara-Feld, die von Russland unterstützt werden. Seit dem Sturz von Muammar al-Gaddafi im Jahr 2011 ist das Land von Bürgerkriegen gezeichnet. -jw

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