Heizöl: Weniger Bestellungen lassen Lieferfristen nur langsam sinken

Die Öl- und Heizölpreise klettern am Mittwoch moderat. Rohöl (Brent) kostet 40,60 Dollar je Barrel und die landesweiten Durchschnittspreise für Heizöl starten kaum verändert in den Tag. Die Nachfrage nach Heizöl gestaltet sich auf schwachem Niveau weiterhin leicht rückläufig und der Handel bekommt die dringend benötigte Gelegenheit zum Abarbeiten des Auftragsbergs aus dem Frühjahr.

Die Ölpreise am Weltmarkt sind im Verlauf des Dienstags nochmals leicht gestiegen und bewegen sich am Mittwochvormittag zunächst kaum. Die wöchentlichen API-Daten vom Dienstagabend signalisieren steigende Öllagerbestände. Besonders Rohöl und Benzin legten deutlich stärker als erwartet zu. Eine Bestätigung der Entwicklung durch die DOE-Daten heute Nachmittag dürfte neuen Druck auf die Kurse entfalten.

Völlig konträr zu den gewohnten Meldungen über den coronabedingten Nachfrageschwund am Ölmarkt und die pessimistischen Marktprognosen westlicher Konzerne äußert sich unterdessen Indien. Der aktuell drittgrößte Rohölimporteur der Welt will seine Raffineriekapazitäten laut Ölminister Pradhan bis 2030 verdoppeln. Die Verarbeitungskapazitäten sollen binnen der nächsten zehn Jahre von fünf auf neun bis zehn Millionen Barrel pro Tag steigen - Energiewende Fehlanzeige. Zum Vergleich: In Deutschland werden bei fallender Tendenz ca. 115 Mio. Tonnen Öl pro Jahr verbraucht. Das entspricht ca. 2,3 Mio. Barrel pro Tag.

Mit Blick auf den Inlandsmarkt für Heizöl geht die Zahl der Auftragseingänge spürbar zurück. Dies liegt im Wesentlichen am steigenden Bevorratungsstand der Privathaushalte und außerdem an wachsenden Spekulationen, dass Heizöl im Hochsommer noch günstiger wird. Sei es durch die temporäre Senkung der Mehrwertsteuer in Deutschland, fallende Ölpreise oder durch sinkende Handelsmargen dank schwächerer Nachfrage. In der DACH-Region warten nach dem größten Heizöl-Run der letzten Jahrzehnte noch schätzungsweise knapp eine Million Heizölkunden auf ihre Lieferung, die sie im April und Mai bestellt haben. Die aktuellen Lieferfristen für Neubestellungen betragen besonders in Deutschland verbreitet ca. acht bis zwölf Wochen. - ok

HeizOel24-Tipp: Wissen, was drin ist - mit meX, dem smarten Heizölassistenten steuern Sie Einkauf und Bevorratung noch intelligenter. HeizOel24. 17.06.2020