18-Jahres-Tief: Ölpreisverfall durch Überproduktion

30.03.20 • 13:34 Uhr • HeizOel24 News • Oliver Klapschus

Nach einem volatilen Freitagshandel sind die Ölpreise an den internationalen Börsen tiefer in die neue Woche gestartet. Besonders Rohöl findet keinen Halt und die Kurse haben das tiefste Niveau seit 18 Jahren erreicht. Die nationalen Heizölpreise geben ebenfalls nach – allerdings zumeist nur leicht – und folgen dem Weltmarkttrend weiterhin mit teils erheblicher Verzögerung.

Am Weltmarkt nimmt der Ölpreisverfall im Zuge der Corona-Krise erneut fahrt auf. Besonders in den USA schnellen die Infektionszahlen in die Höhe und zur allgemein großen Verunsicherung an den Börsen gesellt sich noch das ölmarktspezifische Problem der Überproduktion. Stabiler als beim Rohöl geht es tendenziell im Produktbereich zu. Während die für den Heizölpreis ausschlaggebenden Gasölnotierungen nur leicht nachgeben und im Bereich von 300 Dollar je Tonne verharren, brechen die Rohölpreise neuerlich ein. Brent Crude Oil (Nordseeöl) wird rund zwei Dollar tiefer gehandelt als am Freitag und markiert ein neues 18-Jahres-Tief bei knapp 23 Dollar je Barrel. US-Rohöl droht mit aktuell noch 20,40 Dollar je Barrel unmittelbar der Sturz unter die psychologisch wichtige Marke von 20 Dollar, die zuletzt Anfang 2002 unterschritten wurde. Auffällig ist die stark ausgeprägte Contango-Formation der Terminmarktkurve. Während ein Barrel Brent zur Lieferung im Mai aktuell 22,80 Dollar kostet, liegt der Preis für eine Lieferung im Juni bei 26,30 Dollar. Also 3,50 Dollar bzw. 15% höher.

Dies spricht für ein hohes Überangebot für kurzfristige Lieferungen. Diesbezüglich ins Bild passt die Meldung, dass sich die größten Ölnationen der Welt über das Wochenende hinaus beharken. Weder ein außerordentliches OPEC-Meeting, oder eine Verständigung zwischen Saudi-Arabien und Russland, noch ein Übereinkommen mit den USA sind derzeit absehbar. Die Fronten im Streit um Marktanteile und Förderquoten sind verhärtet. Gelichzeitig sinkt die globale Nachfrage weiter. Flexibel auf das immer größere Überangebot durch die voranschreitende Corona-Pandemie zumeist kleinen Unternehmen der jungen US-Fracking- Industrie, die zugleich am härtesten getroffen werden. Gemäß der neuesten Wochenstatistik des US-Ölfelddienstleisters Baker Hughes sank die Zahl der aktiven Bohranlagen in den USA in der aktuellen Berichtswoche um 40, nachdem bereits in der Vorwoche 19 Anlagen die Förderung einstellten. Aktiv sind laut Statistik derzeit noch 624 Anlagen. Nach einem Kontinuierlichen Rückgang von rund 880 Anlagen Anfang 2019 hatte sich die Zahl zuvor seit Ende 2019 im Bereich von 670 stabilisiert. Vorwoche reagieren lediglich die

Mit Blick auf den heimischen Heizölmarkt läuft die Ausfuhr weiterhin an der Kapazitätsgrenze. Die wochenlange Vollauslastung äußert sich in – für die Jahreszeit völlig untypischen – Wartezeiten und stabilen Preisen. Besonders in Süddeutschland betragen die Lieferfristen für Neubestellungen örtlich über zwei Monate. Viele Händler haben die Auftragsannahme gedrosselt. - ok

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