Ölpreis am Boden - Lieferkapazitäten am Anschlag

18.03.20 • 12:59 Uhr • HeizOel24 News • Oliver Klapschus

Die Preise für Rohöl konnten die Marke von 30 Dollar am Dienstag nicht halten und sind nun deutlich darunter gerutscht. Brent Crude kostet 28,50 Dollar und WTI 26,30 Dollar Die Heizölpreise in er DACH-Region zeigen sich gegen den Börsentrend stabil. Die Rekordnachfrage ebbt nur langsam ab.

Die Welt befindet sich im Krisenmodus. Corona hat die Wirtschaft infiziert und das Symptom sind fallende Aktien- und Ölkurse. Rund um den Globus herrscht Ausverkaufsstimmung. Selbst Gold das stehts als Krisenwährung gilt, hat sich seit dem Höchststand Anfang Märt um knapp 10% verbilligt. Die neumodischen Kryptowährungen wie z.B. der Bitcoin haben sich in den letzten vier Wochen im Wert halbiert. Rohöl ebenfalls. Beim Rohöl kommt zur coronabedingten Nachfrageschwäche noch der Angebotsüberschuss hinzu, der aus dem Kampf um Marktanteile resultiert.

Im Gegensatz zu den Ölnotierungen an den Börsen zeigen sich die heimischen Heizölpreise in der laufenden Woche auffällig stabil. Der Grund ist einfach: Durch den Heizöl-Run der letzten 14 Tage sind die Lieferkapazitäten meisten Heizölhändler auf Wochen im Voraus ausgebucht. Öl ist nicht zuletzt durch die aktuelle Überversorgung des Weltmarkts mehr als genug und billig vorhanden. Niedrigere Heizölpreise scheitern kurzfristig nur an den Logistikkapazitäten. Denn nicht nur der Heizölhändler der das Öl zum Kunden bringt, sondern auch die Vorlieferanten im Großhandel ächzen unter der Auftragsflut. Der März ist ausgangs des Winters normalerweise einer der Nachfrageschwächsten Heizölmonate. Besonders in Süddeutschland, wo noch bis Mitte April Wartungsarbeiten an der Raffinerie in Vohburg durchgeführt werden, waren derart große Warenströme schlichtweg nicht geplant. Es ist, als würde mitten im Januar die Nachfrage nach Speiseeis in die Höhe schnellen, weil die Leute ohne Vorwarnung die Eiscafés stürmen. Und Millionen Tonnen an Heizöl zu Bewegen erfordert etwas mehr Kapazitäten als einen Eisbecher zu servieren.

Ebenso deutlich wie das Problem liegt die Lösung auf der Hand: Kunden sollten sich überlegen, mit der jährlichen Heizölbestellung ein bis zwei Monate zu warten, wenn sie die Lieferung eh erst für den nächsten Winter brauchen. Dann kommt das Heizöl mit großer Wahrscheinlichkeit noch billiger und mit Sicherheit entspannter. Vorbestellungen zum aktuellen Preis aber mit Lieferung zu einem späteren Zeitpunkt sind in Deutschland und Österreich aufgrund der rechtlichen Rahmenbedingungen leider nicht darstellbar. Hier schießt sich der Verbraucherschutz ein Eigentor. In der Schweiz gibt es seit Jahren Angebote auf Monatsbasis, die es Verbrauchern ermöglichen bereits jetzt Heizöl zum Fixpreis zu bestellen und die Lieferung z.B. erst für den Oktober zu vereinbaren. Sind beide Seiten an den Vertrag gebunden ist dies ein schnelles und effektives Mittel, Nachfragespitzen im Sinne günstiger Preise zu entschärfen. - ok

HeizOel24-Tipp: Eine rasche Aufwärtsbewegung der Ölpreise am Weltmarkt ist aus aktueller Sicht unwahrscheinlich. Speziell in Süddeutschland kann es sinnvoll sein, geplante Bestellungen auf den Sommer zu verschieben. HeizOel24. 18.03.2020

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