Bestellwelle verhindert niedrigere Heizölpreise

10.03.20 • 13:35 Uhr • HeizOel24 News • Oliver Klapschus

Nach dem Preisschock von Montag schalten die Börsen auf Erholungskurs. Die Ölpreise und Aktienindices können mehrere Prozent zulegen. Äußerst differenziert zu betrachten sind aktuell die Heizölpreise im Inland. Der Ansturm der Schnäppchenjäger, der gestern den Markt überrollte hinterlässt deutliche Spuren im Preisgefüge. Speziell in Süddeutschland übersteigt der Auftragseingang die kurzfristigen Lieferkapazitäten. Teils steigen die Notierungen gegen den Trend am Weltmarkt sogar an.

Die Aktienindices rund um den Globus können knapp ein Drittel der gestrigen Verluste wettmachen und auch die Ölpreise steigen wieder. Der Preis für ein Barrel kann sich von zwischenzeitlich 34 Dollar auf gut 37 Dollar erholen, bleibt aber deutlich unter dem Niveau vom Freitag als die gescheiterten Verhandlungen zwischen der OPEC und Russland den Absturz heraufbeschworen. Zum plötzlich aufflammenden Preiskrieg am Ölmarkt gibt es erste neue Zahlen. Saudi-Arabien plant seine Exporte im April trotz weltweiter Corona-Krise um 3,3 Mio. Barrel am Tag steigern. Der Staatskonzern Saudi Aramco plant eigen Angaben zufolge Lieferungen im Umfang vom 12,3 Mio. Barrel. Zuletzt waren es aufgrund der selbstauferlegten Förderquoten nur ca., 9 Mio. Barrel . Russland lässt unterdessen verlauten, mit einem Förderplus von zwei bis fünfhundert Mio. Barrel pro Tag dagegenzuhalten. Die USA, die in den letzten Jahren, dank Fracking, zum größten Ölförderland der Welt aufgestiegen sind, halten sich ohnehin an keine Mengenrestriktionen. Eine Vielzahl kleinerer Unternehmen fördert unbegrenzt ca. 13 Mio. Barrel pro Tag.

Der heimischen Heizölmarkt steht nach dem turbulentesten Tag der letzten Jahrzehnte vor einer Standortbestimmung. Üblicher Weise sind März und April eher schwache Monate im Heizölhandel. Die Heizperiode geht zu Ende und der Auftragseingang steuert in Richtung Jahrestief. Der steile Ölpreisverfall der letzten Wochen stellt dieses gewohnte Marktgefüge 2020 auf den Kopf. Speziell in Süddeutschland ist die Ware trotz des weltweiten Überangebots örtlich knapp, was zu regionalen Preisaufschlägen führt. Gleichermaßen fehlt es den ansässigen Händlern kurzfristig an Lieferkapazitäten. Neu eingehende Aufträge treffen auf prallvolle Auftragsbücher, da Heizöl bereits im Januar und Februar günstig war und außergewöhnlich viel Heizöl bestellt wurde.

Wie groß das Kundeninteresse aktuell ist, zeigt ein Blick ins Internet. Heizöl-Preisvergleichsportale verzeichneten allein am gestrigen Montag so viele Zugriffe, wie ansonsten in einem kompletten Monat. Das Bestellaufkommen lag ca. zehn Mal so hoch wie üblich und es wurde so viel Heizöl bestellt, wie normalerweise in ein bis zwei Wochen. Im Ergebnis brachen zunächst die Internetserver kurzzeitig zusammen. Als diese mit zusätzlichen Kapazitäten bestückt wiederhergestellt waren, überrollte die Bestellwelle die Heizöllieferanten. Einzelne Anbieter nahmen sich vorübergehend aus dem Handel, um Lieferkapazitäten und Warenverfügbarkeit zu prüfen. Den gesetzten der Marktwirtschaft folgend zogen die regionalen Heizölpreise teils gegen den internationalen Börsentrend an. Kunden mit Heizölbedarf sollten daher Ruhe bewahren und ihre Bestellung nicht überstürzen. Sobald die Bestellwelle abebbt, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass sich die Heizölpreise im Inland neues Abwärtspotential erschließen. Der aufkommende Preiskrieg am Weltmarkt lässt erwarten, dass die Ölpreise bis auf weiteres am Boden bleiben. Die Corona-Krise könnte den Preisdruck je nach Entwicklung weiter verschärfen. - ok

HeizOel24-Tipp: Platz im Tank? Die Kaufgelegenheit bleibt günstig! Immer und überall haben Sie Ihren Füllstand mit der meX-App im Blick. Der smarte Heizölassistent sendet die Messdaten direkt aufs Handy. HeizOel24. 10.03.2020

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