Börsen starten Erholungsversuch - Ölpreis steigt

Die Ölpreise an den internationalen Börsen starten am Montag einen Erholungsversuch und können sich nach dem Crash in der Vorwoche festigen. Parallel ziehen auch die Heizölpreise in der DACH-Region an. Heizöl wird im Vergleich zu Freitag gut einen Cent je Liter teurer, notiert aber weiterhin in unmittelbarer Nähe zum erreichten Zweieinhalb-Jahres-Tief. Die Nachfrage bleibt extrem hoch. Es scheint, als wolle kaum ein Kunde einen Kauf auf dem aktuellen Schnäppchenniveau verpassen.

Erstmals seit gut einer Woche ist die Nachrichtenlage an den Börsen nicht mehr ausschließlich-Corona-Getrieben. Zur globalen Virus Angst gesellt sich der Syrien-Krieg, wo das Handeln der Türkei das Flüchtlingsthema zurück auf die mediale Agenda holt. Ölmarktspezifisch stützt die Meldung über ein Einlenken Putins die Kurse an den Börsen. Russland kommt der OPEC entgegen und stimmt neuen Förderkürzungen stimmt im Rahmen der OPEC+ zu. Die konkrete Höhe soll am Donnerstag und Freitag auf dem Treffen der OPEC+ in Wien verhandelt werden. Der Verfall der Ölpreise im Zuge der Corona-Krise, die weltweit mächtig auf die Ölnachfrage drückt, dürfte sich durch die Maßnahmen zumindest verlangsamen. Ob er gestoppt werden kann, wird davon abhängen, wie stark Produktionswirtschaft, Transport, Logistik und Tourismus eingeschränkt bleiben bzw. werden und wie lange die Maßnahmen anhalten.

Auf dem nationalen Heizölmarkt herrscht weiter der große Heizöl-Run. Bereits seit Mitte Januar herrscht Hochkonjunktur und es werden immer neue Käufer in den Markt gelockt. Im Januar und Februar wurde im Onlinehandel 80% mehr Heizöl abgesetzt als in Vorjahreszeitraum. Die Zahl der Bestellungen stieg um knapp 70%. D.h. wer bestellt, tanke auf Vorrat und nimmt eine möglichst große Menge. Auch zum Start in den März reißt die Bestellwelle nicht ab, was zu verlängerten Lieferfristen für Heizöl führt. Angesichts der zu Ende gehenden Heizperiode dürfte dies aber die wenigsten Verbraucher stören. Was zählt ist der Preis und der ist günstig. Ob es noch günstiger wird muss die Entwicklung an den Börsen zeigen. Bereits am Montagmittag ebbt die Erholungsbewegung, die zum Handelsauftakt zu beobachten war, deutlich ab. Ölpreise und Aktien schalten erneut in den Rückwärtsgang. - ok

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