Heizöl: Preisanstieg würgt Herbstgeschäft ab

10.09.18 • 12:07 Uhr • HeizOel24 News • Oliver Klapschus

Die Öl- und Heizölpreise sind deutlich fester in die neue Woche gestartet. Börsengewinne von rund 1,5% bei Gasöl und Rohöl sorgen für Aufschläge bei den Inlandspreisen für Heizöl von bis zu 0,8 Cent bzw. Rappen je Liter. Besonders im Süden Deutschlands ist das Preisniveau durch knappe Warenbestände im Großhandel bis auf weiters erhöht. Die Heizölpreise liegen bis zu zehn Cent über dem rechnerischen Wert, der sich aus den Importpreisen ergibt.

Für den kurzfristigen Ölpreisanstieg sind mutmaßlich Unruhen im Irak und ein anhaltend starkes Wachstum der chinesischen Ölimporte verantwortlich. Berichten zufolge haben Demonstranten im Irak bereits am Freitagabend die iranische Botschaft in Brand gesteckt und ein Ölfeld besetzt. China importierte im August 13,4% mehr Öl als im Vorjahresmonat. Beide Nachrichten sorgen über das Wochenende hinaus für steigende Ölnotierungen. Der Ölpreisrückgang aus der Vorwoche währte damit nur kurz.

Über die kurzfristigen Impulse hinaus sich in dieser Woche auch wichtige Anhaltspunkte zur mittel- bis langfristigen Ölpreisentwicklung zu erwarten. Die neuesten Monatsberichte von EIA, IEA und OPEC stehen zur Veröffentlichung an. Bereits im Vorfeld rechnet die Internationale Energieagentur (IEA) mit einer knapperen Versorgungslage bis zum Jahresende. Der Ölpreis dürfte also tendenziell hoch bleiben.

Auf dem heimischen Heizölmarkt bleibt die Situation stark von inländischen Faktoren geprägt. Der Raffineriebrand in Vohburg und das Niedrigwasser am Rhein haben die Preisbildung weiterhin fest im Griff und es ist bis auf Weiteres mit regionalen Knappheitsaufschlägen im Großhandel zu rechnen. In der Folge sind die Endverbraucherpreise für Heizöl in Süddeutschland im Vergleich die Teuersten. Aber auch in Nord- und Westdeutschland sind die Auswirkungen der besonderen Versorgungssituation spürbar. Von Hamburg bis Köln und Gelsenkirchen gibt es verringerte Raffineriekapazitäten durch planmäßige Wartungsarbeiten, die teils bis in den Oktober dauern und auf dem Rhein können Schiffe aktuell nur 40% der üblichen Ladung aufnehmen, um Karlsruhe zu erreichen. Die Logistikprämie im Heizölpreis ist in Deutschland auf zwei bis regional sogar 10 Cent zu beziffern. In Österreich und der Schweiz sind es eher zwei Cent bzw. Rappen mit allerdings bereits wieder fallender Tendenz. Die hohe Heizölnachfrage vom Monatsbeginn wurde durch die ungünstige Preisentwicklung teilweise abgewürgt. Die Kaufaktivität der Verbraucher hat sich mengenmäßig in etwa halbiert.

Verbraucher, die auf günstigeres Heizöl spekulieren müssen in diesem Herbst einen langen Atem haben und hoffen, dass der Brennstoff bis Weihnachten überhaupt billiger wird. Unter der Annahme, dass die Inlandsaufschläge im Oktober oder November weitgehend weichen, führt dies nur dann zu sinkenden Heizölpreisen wenn der Weltmarkt mitspielt. An den internationalen Ölbörsen drohen allerdings wie eingangs geschildert neue Aufschläge durch ein knappes Angebot und hohe Nachfrage. Zusätzlich ist Hurrikansaison am Golf von Mexiko und im November treten die neuen Iran-Sanktionen der US-Regierung in Kraft. - ok

HeizOel24-Tipp:Halb voll in den Winter! Die Einkaufssituation beim Heizöl ist in diesem Herbst durch internationale wie nationale Faktoren gleichermaßen unbefriedigend. Wer tanken muss kann den Tank zunächst nur zur Hälfte füllen und auf günstigere Preise im Januar oder Februar hoffen. Statistisch zeigt sich hier häufig ein Preistief. HeizOel24 - 10.09.2018

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