Heizölpreise mit begrenztem Aufwärtspotential

Die Heizölpreise steigen am Mittwoch neuerlich leicht an. Geopolitische Spannungen haben am Dienstag für Auftrieb bei den Ölpreisen gesorgt. Die Handelseröffnung am Mittwoch signalisiert aber bereits wieder fallende Kurse.

Der Abschuss eines russischen Kampfjets durch die türkische Luftwaffe an der Grenze zu Syrien hat gestern für Unruhe an den Börsen gesorgt. Die Ölpreise stiegen an, die Aktienkurse gaben überwiegend nach. Insgesamt hielten sich die Kursbewegungen allerdings in engen Grenzen. Wie schon nach den Terroranschlägen von Paris zu erkennen war, haben sich die Börsen ein dickes Fell zugelegt und sind deutlich robuster gegen Krisenmeldungen geworden als dies in der Vergangenheit der Fall war. Marktteilnehmer konzentrieren sich rasch wieder auf wirtschaftliche Fakten. Hier wird heute verstärkt auf eine Reihe neuer Konjunkturdaten geschaut werden, die in den USA zur Veröffentlichung anstehen. Gestern hatten in diesem Punkt die Europäer die Nase vorn, was dem Euro etwas Auftrieb verliehen hat – allerdings in engen Grenzen. Um einen entlastenden Faktor für die inländischen Heizölpreise darzustellen, taugte die Gemeinschaftswährung in den letzten Wochen wahrlich nicht. Auch zukünftig sollten Heizölkunden aus der Währungsecke keine große Schützenhilfe erwarten. Wenn es einen neuen Anlauf auf die bisherigen Tiefststände beim Heizöl gibt, dann muss der Impuls bis auf weiteres aus dem Ölmarkt kommen. In dieser Woche sollten keine richtungsweisenden Kursbewegungen mehr erwartet werden. In den USA steht ab morgen das lange Thanks-Giving-Wochenende an.

Der Heizölhandel im Inland bleibt von hoher Nachfrage geprägt. Mit steigenden Lieferfristen ist zu rechnen. Nach dem Käuferstreik zu Monatsbeginn nutzen nun wieder viele Kunden die Gelegenheit zum Auftanken. Besonders in Süddeutschland ist Heizöl durch den Wegfall von Logistikaufschlägen deutlich billiger geworden. In der Schweiz fallen die Heizölnotierungen weiter rasant und haben den tiefsten Stand seit September erreicht. In Norddeutschland und Österreich war die Preissituation durchweg verbraucherfreundlich. Gegenüber dem Stichtagspreis aus dem Vorjahr sparen Kunden nun überall wieder 20-25%. - ok

Börsendaten:
Ein Barrel Rohöl (159 l) der Sorte Brent kostet in London aktuell rund 45,70 $, Gasöl ca. 430 $ / t
Heizölpreise in Deutschland und Österreich ca. + 0,20 € / 100 l gegenüber gestern. Schweiz: - 1,20 CHF / 100 l.
Euro/US Dollar: ca. 1,064 (Euro nahezu unveränd.)
US Dollar/Franken: ca. 1,02 (Franken nahezu unveränd.)
4-Wochen-Prognose Rohöl: Ölpreis leicht fallend
4-Wochen-Prognose Heizöl: Heizölpreise seitwärts
alle Angaben ohne Gewähr

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