Griechenland vor der Staatspleite? Euro und Ölpreis unter Druck

Verlief die vergangene Handelswoche preislich gesehen eher unspektakulär, so brachte das Wochenende wieder deutliche mehr Dynamik in den Markt. Unterm Strich resultieren daraus zum Wochenauftakt leichte Preisaufschläge für Heizölkunden.

Im Fokus des Ölmarktes stehen die Verhandlungen um das iranische Atomprogramm, welche sich in der Schlussphase befinden. Die gesetzte Frist läuft morgen ab – ein endgültiges Abkommen steht bislang nicht. Zwar gab es wichtige Fortschritte und man sei auf einem guten Weg der Einigung, jedoch bleiben vor allem zwei Punkte strittig: Zum einen die Zustimmung zur Inspektionen aller Nuklearanlagen und im Gegenzug, die Aufhebung aller gegen den Iran verhängten Sanktionen. Für die Spekulanten am Ölmarkt bedeutet dies eine erhöhte Aufmerksamkeit. Zuletzt ist der Handel an den Ölbörsen zurückgegangen, da Öl in Zeiten politischer Unsicherheit als riskantere Anlageform gesehen wird.

Auch die Entwicklungen in der Eurozone tragen hierzu bei. Die Finanzkrise in Griechenland spitzt sich zu – das Land steht vor der Zahlungsunfähigkeit. Das laufende Hilfsprogramm der internationalen Geldgeber endet morgen, eine Verlängerung des Hilfsprogramms für Athen wurde seitens der Euro-Gruppe abgelehnt. Erstmals droht einem Land der Eurozone die Staatspleite und erstmals könnte ein Land aus der Währungsunion ausscheiden. Welche Auswirkungen dies auf die Eurozone und speziell auf die Entwicklungen am Devisenmarkt haben könnte, ist bislang nicht abzusehen. Am Wochenende ist der Eurokurs bis unter 1,10 US-Dollar gefallen und kommt auch zum Wochenstart nur schwerlich auf die Beine.

In Summe heben sich fallender Ölpreis und schwächerer Eurokurs fast vollständig auf. Etwas teurer wird Heizöl heute dennoch. Wir rechnen mit einem Anstieg von etwa 0,2 Cent bzw. Rappen je Liter. Nach einem ruhigen Wochenausklang am Freitag könnte die neue Woche wesentlich turbulenter werden. Eine konsequente Preisbeobachtung ist Heizölkunden mit kurzfristigem Bedarf nur anzuraten. - vp

Börsendaten:
Ein Barrel Rohöl (159 l) der Sorte Brent kostet in London aktuell rund 61,83 $, Gasöl ca. 563 $ / t
Heizölpreise in Deutschland und Österreich ca. + 0,20 € / 100 l gegenüber gestern. Schweiz: + 0,20 CHF / 100 l.
Euro/US Dollar: ca. 1,109 (Euro deutlich leichter)
US Dollar/Franken: ca. 0,936 (Franken etwas leichter)
4-Wochen-Prognose Rohöl: Ölpreis seitwärts
4-Wochen-Prognose Heizöl: Heizölpreise seitwärts
alle Angaben ohne Gewähr

HeizOel24-Tipp: Welche Auswirkungen hat die Griechenland-Krise auf den Heizölpreis? Bleiben Sie informiert – ob von zu Haus oder unterwegs. Mit der Heizöl-App haben Sie die Heizölpreise stets im Blick. www.heizoel24.de - 29.06.2015