Ölpreis: Weiter keine Anzeichen für Ende der Talfahrt

20.11.14 • 11:21 Uhr • HeizOel24 News

Die Ölpreise an den internationalen Rohstoffbörsen entwickeln sich weiter schwach. Seit Juli ist der Preis für Rohöl um 25 % gefallen. Auch der für den Heizölpreis ausschlaggebende Börsenwert Gasöl hat sich ähnlich stark verbilligt.

Mit 78 Dollar je Barrel Rohöl (Brent Crude Nordseeöl) und 690 Dollar je Tonne Gasöl kommen die Ölpreise trotz eines leicht schwächeren US-Dollars nicht auf die Beine. Die ursprünglich mit der Produktionssteigerung aus nordamerikanischen Schieferölvorkommen begründete Angebotssteigerung am Weltmarkt hat in preislicher Hinsicht ein Eigenleben entwickelt. In Bezug auf die komplexen geopolitischen Zusammenhänge werden bereits erste Verschwörungstheorien gehandelt. Schaut man sich die Staaten an, deren Wirtschaft stark von Ölexporten abhängt, ist dies nicht verwunderlich. Russland (Ukrainekonflikt) ist nur ein prominentes Beispiel für eine Volkswirtschaft, der ein niedriger Ölpreis schaden dürfte. Ebenfalls könnte die „Ölwaffe“ im Irak (ISIS-Terror) von strategischer Bedeutung sein. Derartige Zusammenhänge sind allerdings Spekulation. Entsprechend der Fakten ist es zunächst ratsam sich an bekannte Thesen zu halten: „Die Börse lügt nicht“, die aktuellen „Börsenkurse antizipieren die Markterwartung auf Sicht von sechs Monaten“ und „Börsen neigen zu Übertreibungen“ sind hier zur Erklärung des Ölpreisverfalls hilfreich. Besonders interessant für Heizölkunden ist die Frage, ob wir uns bereits in einer Übertreibungsphase befinden, oder ob diese noch vor uns liegt. Außerdem geht es darum, ob mit einem Nachfrageeinbruch (durch Rezession) zu rechnen ist, oder ob Öl durch eine weitere Angebotssteigerung (OPEC- vs. US-Öl) noch günstiger werden könnte. Beide Fragen werden erst im Nachhinein mit Sicherheit zu beantworten sein. Die Anzeichen dafür, dass in Börsenkreisen damit gerechnet wird, dass die aktuellen Börsenkurse für Öl noch nicht die Talsohle darstellen, sind jedoch vorhanden.

Auch die neuesten US Lagerbestandsdaten lassen weiterhin auf ein komfortables Ölangebot am Weltmarkt und damit anhaltenden Preisdruck schließen. Lediglich im Bereich der Mitteldestillate (Heizöl/Diesel) war ein Abfluss zu verzeichnen, der sich mit der aktuellen Kältewelle in den USA erklären lässt. Beim Rohöl gab es trotz gestiegener Raffinerieauslastung (+1,1 %) Zuwächse in den Lagern. Benzin verzeichnete ebenfalls einen Aufbau. Im Einzelnen hat das Department of Energy (DOE) gestern folgende Veränderungen im Vergleich zur Vorwoche gemeldet, die die Ölpreisnotierungen erneut nach unten tendieren ließen.

  • Rohöl: leichter Aufbau (+ 2,6 Mio. Barrel)
  • Destillate (Heizöl, Diesel): leichter Abbau (- 2,1 Mio. Barrel)
  • Benzin: leichter Aufbau (+ 1,0 Mio. Barrel)

Heizölkunden, die für die kommende Heizperiode noch Öl benötigen, ist neben einer sehr engmaschigen Marktbeobachtung weiterhin eine Bestellung zum aktuellen Preis anzuraten. Immerhin ist Heizöl heute so billig wie seit vier Jahren nicht mehr. Für spekulativ veranlagte Verbraucher kann es ratsam sein, den Tank nicht randvoll zu machen. Verbindet man die aktuelle Weltmarktsituation mit nationalen Statistiken zum Heizölmarkt, wonach im Januar und Februar häufig die günstigsten Heizölpreise eines Jahres anzutreffen sind, kann sich ein Nachtanken zum Höhepunkt der Heizperiode lohnen. - ok

Börsendaten:
Ein Barrel Rohöl (159 l) der Sorte Brent kostet in London aktuell rund 78,00 $, Gasöl ca. 690 $ / t
Heizölpreise in Deutschland und Österreich ca. - 0,50 € / 100 l gegenüber gestern Vormittag. Schweiz: - 0,50 CHF / 100 l.
Euro/US Dollar: ca. 1,251 (Euro etwas leichter)
US Dollar/Franken: ca. 0,960 (Franken etwas leichter)
4-Wochen-Prognose Rohöl: Ölpreis fallend
4-Wochen-Prognose Heizöl: Heizölpreise leicht fallend
alle Angaben ohne Gewähr

HeizOel24-Tipp:Aufgrund der hohen Heizölnachfrage sollten Kunden bitte weiterhin mit verlängerten Lieferfristen von zwei bis örtlich fünf Wochen rechnen. Expresslieferungen sind überall möglich, kosten aber meist einen Aufpreis. www.heizoel24.de - 20.11.2014

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