Heizölpreise: Billiger ging es seit drei Jahren kaum

15.09.14 • 11:32 Uhr • HeizOel24 News

Die Ölpreise sind mit Verlusten in die neue Handelswoche gestartet. Bereits am Freitagnachmittag drehte die Stimmung an den Rohstoffbörsen erneut nach unten. Der Euro kann sich dagegen besser behaupten als zuletzt und gewinnt gegenüben dem US-Dollar. Heizölkunden, die mit ihrer Bestellung über das Wochenende hinaus gewartet haben, haben alles richtig gemacht.

Die Heizölpreise in Deutschland und Österreich geben deutlich nach und nehmen Kurs auf ein neues 3-Jahres-Tief. In der Schweiz wird mit durchschnittlich 98,60 Rappen je Liter Heizöl der niedrigste Stand seit Dezember 2013 markiert – und das trotz CO2-Abgabenerhöhung von 6,5 Rappen je Liter Anfang 2014.

Die Nachfrage nach Heizöl zieht unterdessen deutlich an. Jahreszeitlich bedingte Käufe paaren sich mit preisbedingten. Die aktuellen Heizölpreise entsprechen vielerorts dem günstigsten Stand, der letzten drei Jahre. In Deutschland war ein Kauf nur an ganz wenigen Tagen günstiger als heute. Die Chancen, dass die Heizölpreise weiter fallen und es auch statistisch für ein neues Langzeittief reicht, sind zuletzt sogar noch gestiegen. Kunden die weiter spekulieren wollen, sollten allerdings eine tägliche Marktbeobachtung betreiben. Die Marktlage kann sich schnell ändern.

Mit schwachen China-Daten, Sorgen um die Konjunktur in (Süd-)Europa, dem anstehenden Schottland-Referendum zur Unabhängigkeit und der Fed-Sitzung am Donnerstag ist die Liste (potentiell) bearisher Nachrichten für den Ölpreis lang. Hinsichtlich der Sicherheitslage im Irak überwiegt die Kriegsangst, die Angst vor einer möglichen Verknappung des Ölangebots. In der Ostukraine ist die Waffenruhe fragil, aber sie hält bis auf weiteres. Spekulationen auf steigende Ölpreise sind entsprechend out.

Die Situation am Ölmarkt ist dagegen spannend wie lange nicht. Der Rohölpreis (Brent Crude Nordseeöl) hat in der Vorwoche die 100 Dollar-Marke nach unten durchstoßen und findet weiter keinen Halt. Aktuell kostet ein Barrel Nordseeöl 97,50 Dollar. Das Chartbild zeigt zwischenzeitlich deutliche Parallelen zum Herbst 2008, als der Ölpreis im Zuge der Finanzkrise völlig abstürzte und sich am Ende bei 40 Dollar je Barrel wiederfand. Auch hier wurde der Nahende Börsencrash zunächst am Ölmarkt spürbar. Die Aktienmärkte zogen mit kurzer Verzögerung nach. Ins Bild passt der zuletzt immer hektischer anmutende Aktionismus der Europäischen Zentralbank. Während Amerika die Krise ad acta zu legen scheint und dort die Zinsen wieder steigen und die Anleihenkäufe der Notenbank Fed zurückgefahren werden, ist in Europa das Gegenteil der Fall. Nur der gewünschte Effekt der Inflation will sich nicht einstellen. Aus Italien wird bereits Deflation gemeldet. Der Wirtschaftsaufschwung droht im Keim zu ersticken.

Damit drängt sich die Frage auf: Rollt eine neue große Krise auf uns zu? Dies bleibt abzuwarten. Zentralbanken sind vorgewarnt, haben aber einen Großteil ihres Pulvers verschossen. Die Marktteilnehmer an den Börsen sind geübter im Umgang mit einer möglichen neuen Wirtschaftskrise. Die Reaktion sollte daher gemäßigter ausfallen, wenn sie denn eintritt. Eine exakte Wiederholung der Geschichte ist zudem sehr unwahrscheinlich. Gut vorstellbar ist in der aktuellen Situation aber ein Zusammenspeil mehrerer Strömungen, die die Börsen ins Wanken bringen könnten. Besonders an den Aktienmärkten sind die Kurse in den letzten Jahren außerordentlich gut gelaufen. Neue Allzeithochs wurden markeiert. In Asien, insbesondere in China wird es nach der Jahrelangen Boomphase immer schwerer, die Börsen mit Zahlen zu begeistern. Weniger Wachstum wird als Schwäche gesehen, auch wenn die Raten für europäische Verhältnisse noch immer traumhaft sind. Zum Ausschlaggebenden Faktor könnte schließlich der Kampf gegen den islamistischen Terror werden. Spätestens seit dem neuen Geisel-Mord vom Wochenende stehen die Zeichen auf Krieg. - ok

Börsendaten:
Ein Barrel Rohöl (159 l) der Sorte Brent kostet in London aktuell rund 97,50 $, Gasöl ca. 832 $ / t
Heizölpreise in Deutschland und Österreich ca. - 0,70 € / 100 l gegenüber gestern Vormittag. Schweiz: - 0,70 CHF / 100 l.
Euro/US Dollar: ca. 1,293 (Euro etwas fester)
US Dollar/Franken: ca. 0,933 (Franken etwas fester)
4-Wochen-Prognose Rohöl: Ölpreis seitwärts
4-Wochen-Prognose Heizöl: Heizölpreise seitwärts
alle Angaben ohne Gewähr

HeizOel24-Tipp: Die Ölpreise bleiben über das Wochenende hinaus unter Druck. Die Heizölpreise in Deutschland bewegen sich am unteren ragen dessen, was in den letzten drei Jahren möglich war. In den nächsten Tagen besteht Schnäppchenpotetial. Kunden die spekulieren sollten den Markt allerdings täglich beobachten. Es lauern auch Aufwärtsrisiken. www.heizoel24.de - 15.09.2014

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