Das OPEC-Dilemma: Preisstabilität vs. Marktanteil

13.11.14 • 11:22 Uhr • HeizOel24 News

Die Öl- und Heizölpreise geben weiter nach. Dies hat maßgeblich mit dem neuesten Monatsbericht der US-Energiebehörde EIA zu tun. Diese hat ihre Preis- und Nachfrageprognosen für 2015 neuerlich nach unten revidiert.

Rohöl (Brent Crude Nordseeöl) und Gasöl (Börsenwert für Heizöl und Diesel) erreichen heute neue Vier-Jahres-Tiefs. Ein Barrel Rohöl zur Lieferung im Dezember kostet teilweise weniger als 80 Dollar. Die Heizölpreie in Deutschland, Österreich und der Schweiz ziehen nach, bleiben aber noch ein Stück oberhalb ihres Anfang Oktober erreichten Langzeittiefs. Hier macht sich die anhaltend schwache Wechselkursentwicklung des Euros bemerkbar.

Bemerkenswert am Bericht der IEA ist, dass gleich mehrere preisdrückende Faktoren angesprochen werden, die parallel wirken. Neben einer nach unten revidierten Verbrauchsprognose soll das Ölangebot steigen. Interessant in diesem Zusammenhang ist die Rolle der OPEC, die sich mit wachsender Konkurrenz aus „alternativen“ Ölquellen konfrontiert sieht. Durch die stark wachsende Technologie des Frackings kann Öl gefördert werden, das noch vor Jahren als nicht förderbar galt. Vorreiter der Technik ist Nordamerika, das nicht nur zunehmend seinen Eigenbedarf deckt, sondern auch als Exporteur auftritt. Das überwiegend konventionell geförderte OPEC-Öl hat einen Kostenvorteil und der Ölmarkt plötzlich eine ungewohnte Komponente zurück: Es herrscht Wettbewerb. Fördermengenkürzungen der OPEC würden den Preis hochhalten, und Einnahmen sichern. Gleichzeitig wächst die Zahl der teuer produzierenden Konkurrenten. Es ist also eine strategische Überlegung wert, den Ölpreis durch ein konstantes Überangebot so weit zu drücken, dass es wirtschaftlich schwierig wird, technologieintensive Standorte auszubeuten. Genau dies passiert aktuell am Markt. Sieger ist der Verbraucher.

Das Thema Ölpreis wird folglich auch 2015 nicht langweilig werden und in eine neuen Runde gehen. Die noch vor fünf bis zehn Jahren als übermächtig angesehene Peak-Oil-Theorie, wonach das mögliche Fördermaximum bereits überschritten wurde und die Ölpreise im Kampf um die Restbestände bald astronomische Höhen annehmen werden, muss also komplett überdacht werden. Vielmehr geht es neuerlich um die Bezifferung der Reichweite der weltweiten Ölreserven. D.h. wieviel Öl ist vorhanden, das unter wirtschaftlichen und technologischen Gesichtspunkten förderbar ist. Diese statistische Reichweite liegt seit Beginn des Ölzeitalters relativ konstant bei 40 Jahren. Diese Betrachtung soll selbstverständlich nicht außer Acht lassen, dass es sich bei Öl prinzipiell um eine endliche Ressource handelt mit der verantwortungsbewusst umgegangen werden muss. Die aktuelle Marktentwicklung spricht allerdings eine deutliche Sprache. Neue Preistiefs bei Heizöl, Benzin und Diesel sind mit dem gestrigen Tag wieder ein Stück wahrscheinlicher geworden. - ok

Börsendaten:
Ein Barrel Rohöl (159 l) der Sorte Brent kostet in London aktuell rund 80,30 $, Gasöl ca. 755 $ / t
Heizölpreise in Deutschland und Österreich ca. - 0,50 € / 100 l gegenüber gestern Vormittag. Schweiz: - 0,50 CHF / 100 l.
Euro/US Dollar: ca. 1,246 (Euro nahezu unveränd.)
US Dollar/Franken: ca. 0,964 (Franken nahezu unveränd.)
4-Wochen-Prognose Rohöl: Ölpreis seitwärts
4-Wochen-Prognose Heizöl: Heizölpreise seitwärts
alle Angaben ohne Gewähr

HeizOel24-Tipp: bleiben Sie auf dem Laufenden Öl- und Heizölpreise fest im Blick - Immer und überall! Per Internet und Handy-Appwww.heizoel24.de - 13.11.2014

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