EZB schickt Euro auf Talfahrt – Heizöl zum Wochenende deutlich teurer

05.09.14 • 11:18 Uhr • HeizOel24 News

Der Ausgang der gestrigen EZB-Sitzung verursachte einen regelrechten Crash am Devisenmarkt: der Euro purzelte prompt bis auf 1,29 Dollar. Heizölkunden zahlen heute die Quittung dafür – die Heizölpreise legen knapp 0,8 Cent bzw. Rappen je Liter zu.

Marktteilnehmer am Devisenmarkt warteten gestern Nachmittag gebannt auf den Ausgang der EZB- Sitzung. Und sie wurden nicht enttäuscht – jedenfalls was die Brisanz der Nachrichten anbelangt. Die Europäische Zentralbank senkt den Leitzins in der Euro-Zone auf ein neues Rekordtief von 0,05 Prozent. Die Nachricht von der überraschenden Zinssenkung ließen den Euro augenblicklich in die Tiefe stürzen. Momentan notiert die Europäische Gemeinschaftswährung bei etwa 1,294 US-Dollar und es wird wohl noch weiter abwärts gehen, denn weltweit wettet man nun gegen den Euro. Seitens der Zentralbank ist dies auch so gewollt. Die Inflationsrate im Euroraum ist im August weiter auf 0,3 Prozent gefallen. Um eine Deflation entgegenzuwirken, strebt man eine Rate von zwei Prozent an. Ein starker Euro würde Importe in die Eurozone vergünstigen, was die Teuerungsrate dann noch mehr drücken würde.

Zusätzlich zur Zinssenkung wurde seitens der EZB der Ankauf sogenannter Kreditverbriefungen (ABS) sowie Pfandbriefen angekündigt. Die Ausgabe von Krediten soll dadurch attraktiver gemacht werden, was den Markt mit mehr Geld versorgen und die Konjunktur ankurbeln soll. Doch es ist auch ein Spiel mit dem Feuer. Gefährlich wird es dann, wenn die Zentralbank die falschen Papiere ankauft. Die Finanzkrise zeigte eindrucksvoll, dass eben gerade solche ABS sich als Schrottpapiere herausstellten, deren Besicherung nichts mehr wert ist. Ob und in welchem Umfang die neuen EZB-Maßnahmen helfen werden, neue Investitionen zu fördern und die Konjunktur voranzutreiben, bleibt abzuwarten.

Gestern wurden wegen des US-Feiertages am Montag die US-Ölbestandsdaten mit einem Tag Verspätung veröffentlicht. Angesichts der überraschenden EZB- Zinssenkung bleiben diese für die Ölpreisentwicklung heute jedoch nahezu bedeutungslos. Die Bestandsveränderungen zur abgelaufenen Berichtswoche in der Übersicht:

  • Rohöl: geringfügiger Abbau (-0,9 Mio. Barrel)
  • Destillate (Heizöl, Diesel): geringfügiger Aufbau (+0,6 Mio. Barrel)
  • Benzin: mäßiger Abbau (-2,3 Mio. Barrel)

Am Nachmittag dürfte es noch einmal turbulent an den Börsen zugehen, wenn die US-Regierung ihren Arbeitsmarktbericht für August veröffentlicht. Sollte die Lage auf dem US-Arbeitsmarkt sich deutlich verbessert haben, so wird eine baldige Zinserhöhung in den USA immer wahrscheinlicher.

Der durch die EZB-Entscheidung geschwächte Euro gibt unseren Heizölpreisen heute kräftig Aufwind. Heizölkunden sind nun verunsichert. Die einen tätigen schnell einen Angstkauf, um sich vor weiteren Preisanstiegen abzusichern. Die anderen nehmen eine Duckhaltung ein und schieben den Heizölkauf auf die lange Bank, in der Hoffnung die Preise könnten künftig wieder fallen. - vp

Börsendaten:
Ein Barrel Rohöl (159 l) der Sorte Brent kostet in London aktuell rund 102,27 $, Gasöl ca. 864 $ / t
Heizölpreise in Deutschland und Österreich ca. + 0,80 € / 100 l gegenüber gestern Vormittag. Schweiz: + 0,80 CHF / 100 l.
Euro/US Dollar: ca. 1,294 (deutlich leichter)
Franken/US Dollar: ca. 0,930 (fester)
4-Wochen-Prognose Rohöl: Ölpreis seitwärts
4-Wochen-Prognose Heizöl: Heizölpreise seitwärts
alle Angaben ohne Gewähr

HeizOel24-Tipp: Angesichts der Preissituation können Kunden beim Heizölkauf aktuell wenig sparen. Günstig zu heizen bedeutet aber auch den Heizölverbrauch zu senken. Einige Spartipps können dabei helfen, die Heizkosten auf Dauer zu minimieren. www.heizoel24.de - 05.09.2014

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Heizölpreise auf Richtungssuche
26.04.24 • 08:59 Uhr • Fabian Radant
Auch heute starten die Heizölpreise mit nur minimalen Abweichungen zum Vortag in den Handel. Preissteigernde Faktoren, wie die Vorbereitung einer weiteren Bodenoffensive Israels in Palästina, halten sich die Waage mit tendenziell Preisdrückenden Neuigkeiten, wie dem schwächer als erwartet wachsendem Bruttoinlandsprodukt der USA. Insgesamt profitieren die Ölpreise allerdings von den andauernden Kriegen Weiterlesen
Ölpreise bewegen sich wenig
25.04.24 • 11:14 Uhr • Fabian Radant
Die Ölpreise warten weiter auf Richtungsimpulse. Leichter Aufwärtsdruck kommt aus Russland. Hier kam es erneut zu erfolgreichen Drohnenangriffen auf die dortige Ölinfrastruktur. Allerdings scheint die Effektivität der Angriffe abzunehmen, da es erste Berichte darüber gibt, dass Russland die Schäden schneller behebt, als neue hinzugefügt werden. Auch der Bericht des US-famerikanischen DOE wirkt trotz Weiterlesen

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