Ölpreise reagieren auf Trump und Iran – Heizölmarkt bleibt gemischt

29.08.25 • 10:02 Uhr • HeizOel24 News • Janin Wordel

Nach einem recht richtungslosen Handel sorgten am Donnerstagabend neue geopolitische Spannungen für einen überraschenden Preisanstieg. Auslöser waren Äußerungen aus dem Weißen Haus, wonach US-Präsident Trump ein Statement zu Russland vorbereite. Auch die EU-Sanktionen gegen den Iran rücken wieder in den Fokus. Für Verbraucher in Deutschland zeichnen sich zum Wochenausklang leichte Preissteigerungen ab, in der Schweiz und Österreich sind geringe Abschläge möglich.

Die Ölpreise blieben am Donnerstag lange Zeit ohne klare Richtung. Zwar hatten die offiziellen Öl-Lagerbestandsdaten des Department of Energy (DOE) vom Mittwoch mit sinkenden Beständen grundsätzlich Rückenwind geliefert, doch die Erwartung einer Wiederinbetriebnahme der Druschba-Pipeline und die Aussicht auf steigende OPEC+-Fördermengen dämpften die Stimmung. Erst am späten Abend kam Bewegung in den Markt. Nachdem das Weiße Haus erklärte, Präsident Trump sei „nicht glücklich“ über neue russische Angriffe in der Ukraine und werde sich noch äußern, schossen die Notierungen in einem dünnen Handel nach oben.

Indes verschärft die EU den Ton gegenüber dem Iran. Da Teheran internationale Inspektionen blockiert und sein Atomprogramm weiter vorantreibt, will Brüssel nun die scharfen Sanktionen von vor 2015 nach einer Frist reaktivieren. Diese könnten die iranischen Ölexporte empfindlich treffen und damit das weltweite Angebot verknappen. Parallel dazu zeigte Indien, dass es sich von den US-Strafzöllen bislang kaum beeindrucken lässt. Statt weniger Öl aus Russland zu beziehen, steigen die Einfuhren sogar. Damit bleibt die weltweite Angebotslage unübersichtlich.

Fundamental erwartet der Markt mit dem Ende der Sommer-Reisesaison in den USA zunächst sinkende Nachfrage. Der anstehende Labor Day markiert traditionell den Schlusspunkt der verbrauchsintensiven Monate, während Wartungen in den Raffinerien beginnen. Gleichzeitig will die OPEC+ ihre Förderung erhöhen. Analysten wie die Commonwealth Bank of Australia und Citigroup rechnen deshalb im vierten Quartal mit Brent-Notierungen um die 63 US-Dollar – dem tiefsten Stand seit Juni. Kurzfristig aber verhindern geopolitische Unsicherheiten und die Aussicht auf neue Sanktionen eine stärkere Abwärtsbewegung.

Verbraucher in Deutschland müssen zum Wochenausklang mit leichten Preissteigerungen beim Heizöl rechnen. Die festeren Rohöl- und Gasölnotierungen vom Donnerstagabend werden heute in den Großhandelspreisen sichtbar und schlagen mit leichten Aufschlägen auch im Endkundengeschäft durch. Die Nachfrage bleibt angeregt, sodass regionale Unterschiede bei den Lieferzeiten bestehen. Mit Blick auf den Preischart bleibt Heizöl im bundesweiten deutschen Mittel mit unter 90 Cent je Liter dennoch attraktiv. Aus meteorologischer Sicht beginnt der Herbst bereits am Montag. Das Wochenende bietet sich daher an, um die eigenen Tankfüllstände zu prüfen und nachzuordern. Die Heizölpreise in Österreich bewegen sich weiterhin in enger Spanne zwischen 1,08 und 1,09 Euro je Liter. Große Preissprünge bleiben aus, sodass Verbraucher dort in der komfortablen Lage sind, noch abzuwarten. Zumindest aus Preissicht. Der Herbst lässt die Nachfrage erfahrungsgemäß aufblühen. Daher ist der Blick auf die Lieferfristen und eine rechtzeitige Bestellung ratsam. In der Schweiz präsentieren sich die Heizölpreise im Vergleich zu gestern etwas leichter und zeigen kleine Abschläge. Im kantonweiten Durchschnitt kostet ein Liter Heizöl aktuell gut 92 Rappen.

HeizOel24-Tipp: Wer in den kommenden Wochen Heizöl benötigt, sollte nicht nur die Preisentwicklung im Blick behalten, sondern auch rechtzeitig bestellen. Mit dem Ende der Sommersaison steigen die Bestellmengen traditionell an. Frühzeitige Aufträge sichern die Wunschliefertermine – besonders in Kombination mit einem Preisalarm in der HeizOel24-App. HeizOel24

Jetzt auf dem Laufenden bleiben
Infoservices
89,68 €
Veränderung
-0,28 %
zum Vortag
89,68 €
/100l
Prognose
-0,29 %
zu morgen
Ø DE €/100l bei 3.000l | 13.10.2025, 20:42
$/Barrel +1,10%
Gasöl 659,50
$/Tonne -1,53%
Euro/Dollar 1,1574
$ -0,28%
US-Rohöl 59,61
$/Barrel +1,26%
Börsendaten
Freitag
29.08.2025
10:02 Uhr
Schluss Vortag
28.08.2025
Veränderung
zum Vortag
Rohöl
Brent Crude
68,27 $
pro Barrel
68,33 $
pro Barrel
-0,09%
Gasöl
676,50 $
pro Tonne
678,75 $
pro Tonne
-0,33%
Euro/Dollar
1,1674 $
1,1677 $
-0,03%
(konstant)
USD/CHF
0,8005 CHF
0,8012 CHF
-0,09%
(konstant)
Heizölpreis
Freitag
29.08.2025
10:02 Uhr
Schluss Vortag
28.08.2025
Veränderung
zum Vortag
Deutschland
88,88 €
88,69 €
+0,22%
Österreich
108,60 €
108,73 €
-0,12%
Schweiz
92,31 CHF
92,31 CHF
0,00%
Ø 100l Preis bei 3.000l
4-Wochen Prognose
Rohöl leicht steigend
Heizöl leicht steigend
alle Angaben ohne Gewähr

HeizOel24 Logo
Marktbarometer

Tagesaktuelle Auswertung des Handelsgeschehens auf HeizOel24 im Vergleich zum Durchschnitt der letzten 12 Monate.
Ölpreise stürzen nach Zolldrohung ein
13.10.25 • 12:25 Uhr • Janin Wordel
Die Ölpreise sind am Freitag regelrecht eingebrochen als neue Zolldrohungen von Trump ausgesprochen wurden. Brent und WTI fielen auf den tiefsten Stand seit Anfang Mai. Gasöl rutschte auf Mehrwochentiefs, sodass auch die Heizölpreise im Inland südwärts zogen. Am Montag setzen diese ihre Abwärtstendenz fort und geben gut einen Cent bzw. Rappen je Liter nach. Entsprechend rege zeigt sich die Nachfrage.Der Weiterlesen
Ölpreise geben nach – Friedenssignale bremsen Auftrieb
10.10.25 • 08:08 Uhr • Janin Wordel
Nach dem Aufwind der vergangenen Tage zeigen sich die Ölpreise am Freitag etwas leichter. Brent und WTI gaben im frühen Handel nach, während sich Gasoil nach den Zuwächsen vom Donnerstag stabilisierte. Die Märkte reagieren verhalten auf die Ratifizierung des Friedensabkommens zwischen Israel und der Hamas. Im Inland zeigen sich die Heizölpreise zum Wochenausklang unbewegt.Am Donnerstag bewegten sich Weiterlesen

Pressekontakt

Oliver Klapschus
Geschäftsführer
030 7017120
Newsarchiv