Heizöl: Verbraucher spekulieren auf günstigere Zeiten

06.02.24 • 12:37 Uhr • HeizOel24 News • Fabian Radant

Die weiterhin angespannte Lage im Nahen Osten sorgt seit gestern neuerlich für steigende Ölpreise. Das Aufwärtspotential wird allerdings durch die schwächelnde globale Wirtschaft begrenzt. Dies führt vorerst zu Heizölpreisanstiegen von bis zu 1,25 Cent bzw. Rappen pro Liter und unmittelbar sinkender Nachfrage. Der Markt bleibt in Erwartung eines frühen Frühlings und niedriger Verbräuche hochgradig preissensibel, sodass potentielle Heizölkäufer bereits von kleinen Aufwärtsbewegungen verschreckt werden. In Bezug auf die letzten drei Monate ist Heizöl tendenziell günstig.

Die Ölpreise stiegen zum Handelsstart noch minimal an und warten nun wie der Euro, welcher mit 1,074 Dollar gehandelt wird, auf neue Richtungsimpulse. Ein Fass der Rohölsorte Brent wird derzeit mit 78 Dollar und ein Fass WTI mit 72 Dollar gehandelt. ICE Gasoil notiert derweil bei 831 Dollar pro Tonne.

Der Nahe Osten sorgt weiterhin für Preisaufwärtsdruck am Ölmarkt. Seit letzter Woche liegt der von Israel abgesegnete Vorschlag für einen Waffenstillstand bei der Hamas, welche diesem ohne weitere Zugeständnisse nicht zustimmen will. Derweil gibt es in der Region weitere diplomatische Gespräche. U.a. trafen sich der US-amerikanische Außenminister Blinken und der saudi-arabische Prinz bin Salman. Tendenziell bleiben die Spannungen in der Region und mögliche daraus resultierende Angebotsausfälle hoch.

Begrenzt wird der Aufwärtsdruck allerdings durch die schwächelnde globale Nachfrage. Einerseits geht der Ölmarkt weiterhin von längerfristig hohen globalen Zinsen aus. Zusätzlich nehmen die weltweiten Entlassungen zu, was ein langfristig nachfragesenkender Faktor ist. Zudem steht die chinesische Wirtschaft aufgrund der Probleme im dortigen Bausektor weiterhin auf tönernen Füßen.

Während die Heizölpreise in Österreich auf dem Vortageswert stagnieren, stiegen sie in der Schweiz um durchschnittlich 1,25 Rappen und in Deutschland um 1,1 Cent pro Liter an. Vereinzelt gibt es vor allem im Westen dennoch Angebote von rund einem Euro pro Liter Heizöl. Insgesamt ist das Aufwärtspotential der Heizölpreise vorerst ausgeschöpft und erst neue Faktoren, wie der heute Nacht kommende Bericht des US-amerikanischen API, werden wieder große Bewegungen auslösen. Trotz des jüngsten Anstiegs befinden sich die Heizölpreise auf dem Mittelwert der letzten drei Monate und bieten damit weiterhin eine gute Kaufgelegenheit für Kunden mit kurzfristigem Bedarf vorausgesetzt. Anhand der großen Zahl von Marktbeobachtern und nur wenigen Käufern wird deutlich, dass viele Verbraucher mit günstigeren Preisen im Jahresverlauf rechnen. Die voranschreitende Jahreszeit und die milde Witterung bieten zunehmend Spielraum für Spekulationen. -fr-

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