Heizölpreise zeigen sich uneinheitlich

12.10.23 • 12:38 Uhr • HeizOel24 News • Fabian Radant

Die Rohölpreise gaben bis zum Donnerstagvormittag weiter nach, zogen am Morgen jedoch erneut an. Damit sind Heizölpreisrückgänge, trotz in den USA laut API deutlich gestiegenen Ölbeständen, unwahrscheinlich. Im Schnitt stieg der Heizölliterpreis heute früh um 0,5 Cent an. Die steigende Nachfrage zur Heizsaison sowie die generell niedrigen globalen Ölbestände und der Raffineriewartungszeitraum begrenzen das Abwärtspotential deutlich.

Die Rohölsorten Brent und WTI fielen im gestrigen Handel mit 86 bzw. 84 Dollar pro Fass deutlich unter ihre Vortageswerte. Die Abwärtstendenz am Heizölmarkt bleibt jedoch begrenzt, da beide Kontrakte bereits wieder einer starken Aufwärtsbewegung folgen und ICE Gasoil sich bereits bei 902 Dollar pro Tonne stabilisiert hat. Der Euro legte zwar mit mit 1,062 Dollar leicht zu, dennoch bleibt die Lage bullish.

Die Ölpreise gaben am Mittwoch den dritten Tag in Folge nach. Zum einen sank die Angst vor einer Eskalation im Israel-Hamas-Konflikt und zum anderen zeigte das US American Petroleum Institute (API) in seinem gestern Nacht veröffentlichten Bericht überraschend starke Rohöl- und Benzinbestandsaufbauten. Der Ölmarkt ging aufgrund des laufenden Raffineriewartungszyklus von einem leichten Plus von 0,9 Mio. Fass aus. Laut API stiegen die Bestände allerdings mit 12,9 Mio. Fass um mehr als das Zehnfache dieser Erwartung an. Auch bei den Benzinbeständen wurde nur mit Aufbauten in Höhe von 0,4 Mio. Fass gerechnet, welche laut API tatsächlich bei 3,6 Mio. Fass liegen. Dem gegenüber stehen ebenfalls deutlich über den Erwartungen von 0,3 Mio. Fass liegende Abbauten von 3,6 Mio. Fass bei den Destillaten zu denen auch Heizöl gehört. Die Markterwartungen basieren auf der geringeren Raffinerieauslastung. Die Daten des API geben allerdings keinen Aufschluss über die Gründe der deutlich stärkeren Aufbauten. Vermutet fließen auch Änderungen bei den Im- und Exporten mit ein. Der für heute Nachmittag anstehende Bericht des US-amerikanischen Department of Energy (DOE) wird hier genaue Informationen liefern. Der Bericht des API wird derweil preissenkend eingeordnet, da er eine schwächelnde Ölnachfrage suggeriert.

Die DOE-Daten zu den Im- und Exporten werden auch aufgrund des gestrigen Berichts der US-amerikanischen Energy Information Administration (EIA) für die europäischen Heizölnutzer interessant. Laut EIA werden besonders die US-Amerikaner, die Gas zum Heizen nutzen, diesen Winter deutlich weniger Heizkosten zahlen müssen. Heizölnutzer müssen dagegen merklich tiefer in die Taschen greifen als noch im Vorjahr. Und während sich die Gas- und Propanbestände über dem Fünfjahresdurchschnitt befinden, liegen die Destillate, zu denen auch Heizöl gehört, weit unter dem Fünfjahresdurchschnitt. Relevant ist dies, da die Produktion den Bedarf ohne die Bestände nicht decken kann und Exportverbote ein mögliches Mittel der USA sind, den heimischen Markt zu stabilisieren.

Indien sorgte derweil im September für Abwärtsdruck auf die Heizölpreise. Laut Sekundärquellen exportierte das durchschnittlich 292.000 Fass Diesel pro Tag nach Europa. Dies entspricht ungefähr der halben Produktion des Landes. Eine Steuersenkung auf Dieselexporte sowie eine schwache Binnennachfrage machten die Exporte attraktiver. Im laufenden Oktober wird allerdings von geringeren Liefermengen ausgegangen. Gründe dafür sind eine aufgrund von Feiertagen höhere Binnenmarktnachfrage sowie Raffineriewartungen.

Trotz dessen, dass der Ölmarkt derzeit davon ausgeht, dass der Konflikt zwischen Israel und der Hamas regional begrenzt bleibt, stiegen die Ölpreise am Morgen wieder an. Zwar liefert der neuste Bericht des API Abwärtsdruck, jedoch müssen die Bestandsabbauten vom DOE noch bestätigt werden. Der Ölmarkt wartet deshalb auf den Bericht, der heute Nachmittag veröffentlicht wird. Die Raffineriewartungsarbeiten führen dabei zu einer geringeren Warenverfügbarkeit, zusätzlich zu den global niedrigen Beständen und der starken Nachfrage zur Heizsaison.

In Österreich sank der durchschnittliche Heizölliterpreis um 0,2 Cent. In der Schweiz stieg er wiederum um im Schnitt 0,8 Rappen und in Deutschland um 0,6 Cent. Regional gibt es im Westen und Osten allerdings auch deutliche Abwärtsbewegungen. Heizölinteressenten mit Bedarf könnten dort profitieren. Die kurzfristige Preisentwicklung lässt sich nur schwer abschätzen. Zwar wird derzeit von einem regional begrenzten Konflikt in Israel ausgegangen, da es allerdings bereits Attacken auch aus dem Libanon auf Israel gab, bleibt die Lage angespannt und die Risikoaufschläge hoch. Auf der anderen Seite könnte der Bericht des DOE die Daten des API heute Nachmittag bestätigen und damit die Nachfragesorgen des Marktes in den Fokus rücken. -fr-

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