Heizölpreise schrumpfen vor dem Schreckgespenst der Rezession

17.02.23 • 11:08 Uhr • HeizOel24 News • Fabian Radant

Die Heizölpreise in Österreich, Deutschland und der Schweiz sind stark gefallen. Die verhältnismäßig niedrigen Zahlen zu den neuen US-amerikanischen Arbeitslosengeldanträgen schüren die Rezessionsängste der Märkte. Deutschland arbeitet daran schnellstmöglich die unter Treuhandverwaltung stehenden Anteile der PCK-Raffinerie verkaufen zu können.

Sowohl die Rohölsorten WTI und Brent sowie der Euro und ICE Gasoil mussten im Vortagesvergleich deutliche Verluste hinnehmen. Ein Fass der US-amerikanischen Sorte WTI wird aktuell mit 76,92 Dollar, einem Minus von 1,46 Prozent, gehandelt. Ein Fass der Nordseesorte Brent wird aktuell mit 83,64 Dollar gehandelt, einem Minus von 1,39 Prozent. Der Euro wird aktuell mit 1,0640 Dollar, einem Minus von 0,3 Prozent, gehandelt. Der ICE Gasoil Terminkontrakt hat die psychologisch wichtige 800 Dollar Marke unterschritten und wird aktuell mit 796,00 Dollar, einem Minus von 2,93 Prozent, gehandelt. Da der Euro die geringsten Verluste hinnehmen musste, besteht weiteres Abwärtspotential bei den Heizölpreisen.

Zwar sieht der Ölmarkt mittelfristig eine Unterversorgung ab der zweiten Jahreshälfte voraus, aktuell bestimmen allerdings noch die Rezessionsängste und Währungsschwankungen die Preise. Laut den gestern veröffentlichten Zahlen gab es in den USA nur 194.000 Anträge auf Arbeitslosengeld, statt der prognostizierten 200.000. Dies löst an den Märkten die Angst vor weiteren und ggf. höheren Zinssteigerungen der US-amerikanischen Notenbank (FED) aus, da die US-amerikanische Wirtschaft unerwartet stabil bleibt. Dies wiederum stärkt den Dollar und macht Öl für Käufer aus anderen Währungsräumen unattraktiver. Auf der anderen Seite steigt damit auch die Rezessionsangst in anderen Teilen der Welt aufgrund der steigenden Energiekosten, was diese wieder senkt, weil der Bedarf fällt.

Die Schwierigkeiten Deutschlands mit der ostdeutschen PCK-Raffinerie in Schwedt nehmen kein Ende. Nach der Quasienteignung des größten Anteilseigners Rosneft, welcher 54 Prozent der Anteile an der Raffinerie besaß, versucht die Bundesregierung nun ein Gesetz zu erlassen, dass es dieser ermöglicht diese Anteile schnellstmöglich zu verkaufen. Ein Grund dafür ist, dass die Versorgung der Raffinerie mit Rohöl nur aus deutschen Quellen nicht möglich ist. Aktuell liegt die Auslastung der Raffinerie, welche einen Großteil von Berlin und Brandenburg mit Ölprodukten versorgt, bei ca. 60 Prozent. Damit die Anlage korrekt arbeiten kann, müsste die Auslastung allerdings bei mindestens 70 Prozent liegen. Als alternative Ölquellen sind Lieferungen aus Kasachstan möglich, hier ist allerdings das Problem, dass Teile des benötigten Pipelinenetzes Russland gehören, oder Schiffslieferungen über den polnischen Danziger Hafen. Polen stellt allerdings die Bedingung, dass nur Öl geliefert wird, wenn die russischen Anteile komplett enteignet und nicht nur unter Treuhandverwaltung gestellt wurden. Der deutsche Staat lernt allerdings nicht aus seinen Fehlern und will die die Mehrheit der Anteile an der kritischen Infrastruktur schnellstmöglich verkaufen. Im Spiel ist unter anderem der polnische Energieversorger Orlen, welcher aus dem Zusammenschluss zweier Staatskonzerne gegründet wurde. Polens aktuelle Regierung agiert derweil seit Jahren mit einer sehr kritischen Haltung gegenüber Deutschland und forderte zuletzt die Zahlung von Reparationen aus dem zweiten Weltkrieg.

In der D-A-CH-Region sind die Heizölpreise stark gefallen. Einzig in Österreich liegt die Veränderung bei nur im Schnitt 0,05 Cent. In Deutschland fielen die Heizölpreise durchschnittlich um 0,95 Cent und in der Schweiz um 2,3 Rappen pro Liter Heizöl. Da die Preisrückgänge spät am gestrigen Abend starteten, blieben die Bestellungen im Vortagesvergleich recht stabil und stiegen um nur ca. fünf Prozent. -fr-

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