Heizölpreise – Embargo rückt näher

23.01.23 • 11:48 Uhr • HeizOel24 News • Fabian Radant

In Österreich, Deutschland und der Schweiz starten die Heizölpreise im Vortagesvergleich mit deutlichem Plus in den Handel. Zum treffen der G7, EU und Australien am Freitag wurde vorerst nur beschlossen, dass es zwei Varianten des Preisdeckels auf russische Ölprodukte geben soll. Ob die genauen Grenzen bis zum geplanten Start am 05.02.2023 ausgearbeitet werden können, ist unklar. Europa hat, kurz vor dem Inkrafttreten des Embargos, im aktuellen Monat den höchsten Wert an Dieselimporten aus Russland seit März 2021 erreicht.

Während die Rohölpreise mit leichtem Minus und sich dennoch über den Werten von Freitagvormittag haltend, in den Tag starten, konnte sich der Euro heute bereits über die psychologisch wichtige 1,09 Dollar Marke kämpfen. Ein Fass der US-amerikanischen Sorte WTI wird aktuell mit 81,19 Dollar, einem Minus von 0,61 Prozent, gehandelt. Ein Fass der Nordseesorte Brent wird aktuell mit 87,10 Dollar gehandelt, einem Minus von 0,64 Prozent. Der Euro wird aktuell mit 1,0911 Dollar, einem Plus von 0,42 Prozent, gehandelt. Der ICE Gasoil Terminkontrakt konnte ebenfalls deutlich an Wert gewinnen und wird aktuell mit 992,00 Dollar, einem Plus von 0,86 Prozent, gehandelt. Der im Verhältnis zum Freitagvormittag massive Anstieg des ICE Gasoil Terminkontraktes, wird im heutigen Tagesverlauf sehr wahrscheinlich für stark steigende Heizölpreise sorgen.

Vergangenen Freitag trafen sich die G7, EU und Australien um über die Einführung eines Preisdeckels für russische Ölprodukte, welche per Seeweg transportiert werden, zu debattieren. Nach aktuellem Stand soll es zwei Preisdeckel für die Ölprodukte geben. Einen für Produkte wie Brennöl, welche mit einem Abschlag zu Rohöl gehandelt und einen für Produkte wie Diesel, welche mit einem Aufpreis zu Rohöl verkauft werden. Offen ist weiterhin die Höhe der jeweiligen Grenzen. Zusätzlich haben einige europäische Länder bei dem Treffen verlangt die Preisobergrenze für russische Rohöllieferungen per Schiff nach unten hin anzupassen. Unter anderem die USA wollen allerdings erst im März darüber debattieren. Der aktuelle Preisdeckel für Rohöl und wahrscheinlich auch die kommenden Preisdeckel für Ölprodukte sollen alle zwei Monate von teilnehmenden Staaten debattiert und ggf. angepasst werden.

Mit dem Näherrücken des Importverbots russischer Ölprodukte per Schiff ziehen die Produktpreise unter anderem für Heizöl an. Besonders im Diesel importierte die EU aus Russland und im aktuellen Monat wurde mit durchschnittlich 0,7 Mio. B/T der höchste Wert seit März 2021 erzielt. Ziel ist es die europäischen Lager vor dem Embargo weitestgehend zu füllen, da erwartet wird, dass der Bezug aus anderen Quellen deutlich teurer wird. Es ist davon auszugehen, dass der gewünschte Effekt der beschnittenen Einnahmen Russlands eintreten wird, allerdings werden auch die Bürger der EU das Embargo deutlich spüren, sei es direkt durch z. B. gestiegene Heizölpreise, als auch indirekt, wenn die steigenden Transportkosten z. B. in den Supermärkten an den Endverbraucher weitergegeben werden.

In der D-A-CH-Region ziehen die Heizölpreise zum Wochenstart deutlich an. In Österreich steigen die Preise im Schnitt um 0,45 Cent pro Liter. In Deutschland beträgt das Plus durchschnittlich 0,55 Cent und in der Schweiz 0,85 Rappen pro Liter Heizöl. Im Angesicht der seit ein paar Tagen steigenden Preise stieg die Anzahl der Bestellungen am Wochenende im Vergleich zur Vorwoche um ca. 40 Prozent. Es ist davon auszugehen, dass China trotz der dortigen Corona-Endemie in der aktuellen Feiertagszeit einen stark erhöhten Ölproduktebedarf haben wird und diesen ungefähr zum Zeitpunkt des Inkrafttretens des EU-Embargos auf russische Ölproduktlieferungen per Schiff wird decken müssen. Diese Kombination wird sehr wahrscheinlich der Richtungsbestimmende Faktor für die Heizölpreise in den nächsten Tagen werden. -fr-

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