Heizölpreis – Rezession oder Angebotsmangel?

05.08.22 • 10:21 Uhr • HeizOel24 News • Fabian Radant

In der Schweiz, Deutschland und Österreich sinken die Heizölpreise im Vortagesvergleich deutlich. Mit minus 4,5 Rappen pro Liter in der Schweiz am meisten, gefolgt von Deutschland mit durchschnittlich 0,95 Cent weniger pro Liter Heizöl. Die Rohölsorte WTI startet seit Wochen erstmals wieder unterhalb der psychologisch wichtigen 90 Dollar Marke pro Fass in den Handelstag. Trotz globaler Rezessionsängste steigen die Ölpreise bereits wieder. Schuld sind konkrete Angebotssorgen. Im Konflikt zwischen Deutschland und Russland um die Gasturbine für die Nordstream-1-Pipeline, gibt es keinen Fortschritt bei der Rückgabe, allerdings gab Moskau an, dass inzwischen nur noch eine der sechs Turbinen einsatzfähig ist.

Die beiden Rohölsorten WTI und Brent starten verglichen mit dem Schluss des Vortages stärker in den Handel, müssen allerdings im Vergleich mit gestern Vormittag Verluste hinnehmen. Die US-amerikanische Marke WTI ist sogar unter die psychologisch wichtige 90 Dollar pro Fass marke gefallen und wird aktuell mit 89,30 Dollar, einem Plus von 1,71 Prozent, gehandelt. Die Nordseesorte Brent wird aktuell mit 94,84 Dollar pro Fass gehandelt, einem Plus von 1,32 Prozent. Im Verlaufe des gestrigen Tages konnte auch der Euro Gewinne gegenüber dem Dollar verzeichnen und sich über die 1,02 Dollar Marke kämpfen. Trotz leichter Verluste zum heutigen Handelsauftakt hält sich der Euro noch über der 1,02 Dollar Marke und wird aktuell mit 1,0229 Dollar, einem Minus von 0,2 Prozent, gehandelt. Der ICE Gasoil Terminkontrakt musste ebenfalls Gewinne abgeben und notierte am gestrigen Börsenschluss bei 1.009,00 Dollar, einem Minus von 2,51 Prozent. Sinkende Rohstoff- und Raffineriepreise sowie ein starker Euro geben den Heizölpreisen heute Vormittag großes Abwärtspotential.

Trotz der globalen Rezessionsängste steigen die Rohölpreise wieder. Zum einen wurde dem Markt durch die neuste OPEC+-Entscheidung, die Fördermengen für den kommenden Monat nur um minimale 0,1 Mio. B/T anzuheben aufgezeigt, dass die vorhandenen globalen Fördermöglichkeiten nahezu ausgeschöpft zu sein scheinen und zum anderen treten ab dem 05.12.2022 die EU-Sanktionen gegen russische Ölimporte per See in Kraft. Ab dann wird der Markt erkennen, ob sich die Lieferketten verschieben. Zum einen wird Russland weiterhin mehr Öl z. B. nach China und Indien, mit sehr starken Rabatten, exportieren und zum anderen werden wir sehen ob dafür mehr Öl aus dem mittleren Osten und Afrika nach Europa gelangt und ggf. zu welchen Aufpreisen. Hoffnung macht dabei allerdings, dass das saudische Staatsunternehmen Saudi Aramco seine Septemberpreise bekannt gegeben hat und es dabei Preissenkungen für Lieferungen nach Nordwesteuropa gibt und Preiserhöhungen für die USA und Asien.

Negative Nachrichten für die Heizölpreise kommen in dem Konflikt zwischen Deutschland und Russland über die Rücklieferung der Gasturbine für die Nordstream-1-Pipeline. Gazprom verweigert derzeit die Annahme damit, dass Dokumente fehlen, welche benötigt werden, um das Unternehmen vor den Sanktionen Kanadas, der EU und Großbritanniens zu schützen. Die in Deutschland ansässige Siemens Energy verweist unterdessen darauf, dass die Turbine keinerlei Sanktionen unterliegt und keine gesonderten Dokumente der EU benötigt werden, sowie das die Dokumente Großbritanniens vorliegen. Dass Moskau kurzfristig ebenfalls verlautbaren ließ, dass drei weitere Turbinen ausgefallen sein, ist sehr ungewöhnlich und spielt in die Rhetorik des Westens, dass die Gaslieferungen als Revanche für die westlichen Sanktionen gedrosselt wurden.

Trotz des Ausblicks auf steigende Preise, profitieren Heizölnutzer heute Vormittag vorerst von deutlich gesunkenen Preisen. Mit einem durchschnittlichen Minus von 4,5 Rappen pro Liter Heizöl, können Schweizer Kunden heute am meisten sparen. Deutschland folgt mit einem Rückgang von im Schnitt 0,95 Cent pro Liter Heizöl. Schlusslicht bildet Österreich mit im Durchschnitt 0,75 Cent weniger pro Liter Heizöl. Da die Schwankungen in Österreich über die letzten Tage eher gering waren, stellt der aktuelle Rückgang eine sehr gute Gelegenheit für den Heizölkauf dar.

Das Bestellvolumen ging im Verlauf des gestrigen Nachmittags und der steigenden Preise deutlich zurück. Insgesamt wurden ca. 25 Prozent weniger Bestellungen getätigt. Allerdings stürzen sich die Heizölinteressenten heute früh bereits wieder auf die im Verhältnis attraktiven Preise. Abzuwarten bleibt bei der Preisentwicklung für das Wochenende, ob die Angebotssorgen oder die Rezessionsängste überwiegen werden. -fr-

HeizOel24-Tipp: Sie warten auf einen bestimmten Heizölpreis? Wir benachrichtigen Sie gerne, wenn dieser erreicht ist. Aktivieren Sie dazu einfach den Preis-Alarm im Info-Center. HeizOel24 05.08.2022

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