Öl-Embargo lässt Ölpreise von der Leine

31.05.22 • 12:23 Uhr • HeizOel24 News • Janin Wordel

Nach der Einigung der EU-Staats- und Regierungschefs auf ein Teil-Embargo für russisches Öl, klettern die Ölpreise auf ein Zweimonats-Hoch. In Deutschland, Österreich und der Schweiz bekommen die Heizölpreise ebenfalls kräftigen Schub. Je nach Region wird Heizöl heute zwischen 3-4 Cent bzw. Rappen je Liter teurer.

Nach der Meldung aus Brüssel konnten sich die Ölpreise nicht mehr zügeln und stiegen sprunghaft auf den höchsten Stand seit zwei Monaten. Am späten Montag konnten sich die 27 Staats- und Regierungschefs der EU auf ein Teil-Embargo auf russisches Öl einigen und damit das sechste Sanktionspaket gegen Russland auf den Weg bringen. In Kraft treten wird das Öl-Embargo allerdings erst in sechs Monaten und dann russische Ölimporte, die per Schiff kommen, verbieten. Die Lieferungen über die Druschba-Pipeline sind weiterhin erlaubt, da u.a. Ungarn von der russischen Ölversorgung abhängig ist. Das Nordseeöl Brent stieg im frühen Handel um 1,65 US-Dollar auf 123,30 US-Dollar je Fass. Das amerikanischen Öl WTI verteuert sich um 3,50 US-Dollar und kletterte auf 118,60 US-Dollar je Barrel.

Die Aufwärtsbewegung an den Börsen NYMEX und ICE ist vor allem auf die Aussage der EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen zurückzuführen, wonach sich viele EU-Länder von der Ausnahme für die Lieferungen per Pipeline herausnehmen wollen. Ziel sei es, bis zum Ende des Jahres EU-Importe von russischem Rohöl um 90 Prozent zu reduzieren. In Deutschland sind es die großen Raffinerien in Schwedt (Brandenburg) und Leuna (Sachsen-Anhalt), die an der Druschba-Pipeline hängen. Für den Verzicht auf russisches Pipeline-Öl müssen jedoch erst Alternativen gesucht werden. Eine übereilte logistische Umstrukturierung würde für Heizölkunden in Ostdeutschland weitere Preissprünge bedeuten. Verhindern ließe sich eine mögliche Preisschere nur durch eine längere Übergangsfrist.

Die Heizölpreise in Deutschland, Österreich und der Schweiz ziehen im Vergleich zu gestern deutlich an. Mit dem fast gänzlichen Verzicht auf russisches Rohöl bis Jahresende wird zwar das Angebot nicht knapper, doch verschiebt sich die Nachfrage auf andere Anbieter. Mit der höheren Nachfrage werden auch weitere Preisanpassungen folgen. Es ist ratsam, sich in diesem Jahr auf eine frühere Betankung für die kommende Heizsaison einzulassen. Das Preisniveau ist hoch, doch gibt es aktuell nur schwache Indikatoren, die für eine Abwärtskorrektur nicht ausreichen. Der Blick auf die Preisentwicklung sollte daher kontinuierlich erfolgen. Auch sollte abgewägt werden, ob die Bestellung einer kleineren Menge sinnvoll ist. Ist der Tank leer, lassen sich durch den Kauf einer größeren Menge noch einige Cent bzw. Rappen beim Literpreis sparen.

HeizOel24-Tipp: Sie warten auf einen bestimmten Preis? Kein Problem! Legen Sie ihn fest und wir informieren Sie per E-Mail bzw. Push-Nachricht, wenn dieser erreicht ist. Nutzen Sie einfach die Preisalarm-Funktion in der Angebotsliste. HeizOel24 31.05.2022

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