Heizöl – EU-Embargo mit oder ohne Ungarn?

27.05.22 • 10:58 Uhr • HeizOel24 News • Fabian Radant

In Deutschland und der Schweiz steigen die Heizölpreise, während sie in Österreich noch stagnieren. Mit durchschnittlich 1,35 Cent pro Liter zahlen die Deutschen aktuell die höchsten Aufschläge im Vortagesvergleich. In der EU wird hitzig über ein Embargo auch ohne Ungarns Zustimmung diskutiert. Hohe Vertreter in der OPEC+ sprechen über eine erneute Anhebung der Förderquoten um die geplanten 432.000 B/T, ohne auf die Forderung der Verbraucherländer einzugehen mehr Öl zu fördern.

Die Rohölsorten WTI und Brent haben im Vergleich zum Vortag leichte Einbußen hinnehmen müssen, werden allerdings deutlich höher gehandelt als noch am Mittwoch. Ein Fass der US-amerikanischen Sorte WTI wird aktuell mit 113,82 Dollar, einem Minus von 0,40 Prozent, gehandelt. Ein Fass der Nordseesorte Brent wird aktuell mit 117,12 Dollar, einem Minus von 0,42 Prozent gehandelt. Der Euro gewinnt im Vergleich zum Dollar auch heute wieder leicht an Wert. Ein Euro wird aktuell mit 1,0754 Dollar, einem Plus von 0,22 Prozent, gehandelt.

Nachdem Deutschland vor kurzem ankündigte sich ein EU-Embargo von russischem Öl auch ohne Mitwirkung Ungarns vorstellen zu können, zeichnet sich ein solches Szenario langsam ab. Theoretisch benötigt die EU die Zustimmung aller aktuell 27 Mitgliedsstaaten für die Umsetzung einer solchen Maßnahme, Mithilfe von Ausnahmeregelungen bspw. könnte man dies ggf. umgehen. Ob und wie solche Maßnahmen möglich sind, ist dabei noch offen. Auf der anderen Seite wurde nun auch ein Embargo auf nationaler Ebene durch die 26 befürwortenden EU-Mitgliedsstaaten in Aussicht gebracht. Damit würde man die pro russische ungarische Regierung daran hindern können die EU zu erpressen. Eine Umsetzung etwaiger Embargo-Versionen wird allerdings sehr wahrscheinlich frühstens bei der außerordentlichen Tagung des Europarates vom 30 bis 31 Mai diesen Jahres erwartet. Sollte dort das EU-Embargo in irgendeiner Form beschlossen werden, sind kurzfristig steigende Heizölpreise wahrscheinlich, auch wenn die Umsetzung Monate dauern könnte.

Ein weiterer für Heizöl preistreibender Faktor ist, dass sich mehrere OPEC+ Vertreter, wie der saudische Außenminister Prinz Faisal bin Farhan, dafür ausgesprochen haben bei der nächsten Sitzung der OPEC+ erneut nur eine Steigerung der Produktion um 432.000 B/T zu beschließen. Zusätzlich gehen anonyme Quellen innerhalb der OPEC+ davon aus, dass diese Anhebung ohnehin nur ein Lippenbekenntnis ist. Schon seit Monaten schafft es das Bündnis nicht die selbstgesetzten Förderziele zu erreichen. Wobei dazugesagt sein muss, dass 50 Prozent des Defizits der der OPEC+ zu den eigenen Zielen von Russland versursacht wird. Russland wiederum leidet an den globalen Sanktionen aufgrund seines Angriffskrieges gegen die Ukraine. Allerdings hatte Russlands bereits vor dem Krieg es nicht mehr geschafft seine Förderquoten komplett auszunutzen. Insgesamt hinkte das Bündnis im April 2022 ca. 5 Mio. B/T hinter den eigenen Förderquoten hinterher.

In der D-A-CH-Region steigen die Heizölpreise im Vortagesvergleich an. Einzig in Österreich gibt es mit 0,05 Cent pro Liter ein minimales Minus beim Heizölpreis. In der Schweiz dagegen erwartet Heizölinteressenten aktuell im Schnitt ein Aufpreis von 0,1 Rappen pro Liter Heizöl. Deutsche Heizölkäufer wiederum müssen im Schnitt einen Aufpreis von 1,35 Cent pro Liter einplanen.

Die Nachfrage am gestrigen Christi Himmelfahrt Feiertag lag deutlich unter der des Vortages. Es wurde ca. ein Drittel der Bestellungen des Vortages getätigt. Heute wurde im Vergleich zum gleichen Zeitraum des gestrigen Tages allerdings bereits mehr als das doppelte an Bestellungen getätigt und es befinden sich ca. sechs Mal so viele Besucher auf HeizOel24 als für diese Jahreszeit üblich sind, um sich ein passendes Schnäppchen zu suchen. -fr-

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