Heizölpreis – US-amerikanischer Bedarf wirft Schatten auf die Versorgung in der EU

25.05.22 • 08:49 Uhr • HeizOel24 News • Fabian Radant

In Österreich und der Schweiz sind die Heizölpreise im Vortagesvergleich durchschnittlich stabil geblieben. In Deutschland müssen Heizölkunden dagegen einen Aufpreis von durchschnittlich 0,45 Cent einpreisen. In den USA befinden sich die Dieselpreise auf einem Rekordhoch und um diese in den Griff zu bekommen, wird in der Regierung über Maßnahmen wie einen Exportstopp oder Freigaben der Dieselreserven debattiert. Das deutsche Wirtschaftsministerium schlägt einen Notfallplan vor in dem im Falle eines russischen Gaslieferungsstopps Gas in der Stromerzeugung durch Kohle ersetzt wird.

Die Rohölsorten Brent und WTI haben im Vergleich zum Schluss des Vortages an Wert gewinnen können. Ein Fass der US-amerikanischen Sorte WTI wird aktuell mit 110,96 Dollar pro Fass gehandelt, einem Plus von 0,57 Prozent. Damit hält sich WTI weiterhin knapp oberhalb der psychologisch wichtigen 110 Dollar pro Fass Marke. Ein Fass der Nordseesorte Brent kostet aktuell 114,81 Dollar, ein Plus von 0,85 Prozent. Der Euro musste im Vergleich mit dem Vortagesschluss leichte Verluste hinnehmen, hält sich jedoch noch oberhalb der psychologisch wichtigen 1,07 Dollar Marke. Aktuell wird ein Euro mit 1,0705 Dollar, einem Minus von 0,28 Prozent, gehandelt.

Aus den USA gibt es sowohl preistreibende als auch preissenkende Neuigkeiten. Mit 5,58 Dollar pro Gallone bzw. 1,47 Dollar pro Liter erreichte der durchschnittliche Dieselpreis in den USA ein neues Rekordhoch und liegt damit ca. 75 Prozent über dem Preis des Vorjahresvergleichszeitraumes. Preisdruck kann dies auf die heimischen Ölpreise insofern ausüben, als dass die US-amerikanische Energieministerin Jennifer Granholm Exportbeschränkungen als eine Möglichkeit sieht den heimischen Energiemarkt zu entspannen. Von einer solchen Maßnahme wäre wahrscheinlich die EU besonders hart betroffen, da diese die ausfallenden Lieferungen aus Russland unter anderem mit US-amerikanischem Öl ersetzt. Preissenkend wirkt sich wiederum aus, dass die US-amerikanische Regierung überlegt Teile ihrer seit 2000 existierenden Dieselreserve, der sogenannten Northeast Home Heating Oil Reserve, freizugeben, um die heimischen Preise zu entspannen. Angesichts der historisch niedrigen Dieselbestände, die sich auf dem niedrigsten Stand seit 2005 befinden und der am Wochenende offiziell beginnenden Fahrsaison in den USA, wächst der Druck auf die Regierung.

Ein weiterer Preistreiber für Heizöl bleibt Gas. Nachdem Russland inzwischen Bulgarien, Polen und Finnland das Gas abgestellt hat, wächst der Druck auf Deutschland sich Alternativ zu versorgen. Der deutsche Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hat dazu erste Vorschläge veröffentlicht. Einer der Vorschläge ist Gas in der Stromerzeugung durch Kohle zu ersetzen. Aktuell wird ca. 15 Prozent des deutschen Stroms über Gas erzeugt und ca. 35 Prozent allen nach Deutschland importierten Gases stammt aus Russland. Mit der Nutzung von Kohle statt Gas für die Stromversorgung, sollen die im Falle eines russischen Lieferstopps vorhandenen Gasmengen für andere Bereiche genutzt werden können. Deutschland will bis 2030 komplett aus der Kohlenutzung aussteigen und auch mit dem Vorschlag des Wirtschaftsministeriums soll sich daran nichts ändern. Der Vorschlag besagt viel mehr, dass im Falle von Gasknappheit abgeschaltete Kohlekraftwerke wieder in Betrieb genommen werden können und vor der Abschaltung befindliche Kraftwerke vorerst weiter betrieben werden.

In der D-A-CH-Region stagnieren die Heizölpreise im Vortagesvergleich. Einzig in Deutschland gibt es mit einer durchschnittlichen Steigerung von 0,45 Cent pro Liter ein spürbares Plus. In der Schweiz und Österreich verharren die Heizölpreise dagegen aktuell noch auf dem Vortagesniveau.

Die Nachfrage nach Heizöl stieg im Vortagesvergleich deutlich an. Es wurden ungefähr 25 Prozent mehr Bestellungen als am Vortag getätigt. Die preistreibenden mittelfristigen Faktoren überwiegen weiterhin und preissenkende Faktoren wie die Corona-Endemie in China scheinen sich zu entspannen. Kurzfristig positiv könnte sich allerdings der oben erwähnte Vorschlag des deutschen Wirtschaftsministeriums zur potentiellen Nutzung von Kohle statt Gas in der Energieerzeugung auswirken. Da hierzu allerdings noch nichts feststeht, hält sich der Effekt auf den Heizölpreis in Grenzen. -fr-

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