Herbstbevorratung mit Heizöl läuft an - Preise weiter im Keller

26.08.20 • 12:31 Uhr • HeizOel24 News • Oliver Klapschus

Die Ölpreise an den internationalen Börsen können weiter leicht zulegen und ein Barrel Brent (Nordseeöl) kostet erstmals seit März 46 Dollar. Die heimischen Heizölpreise ziehen nach und markieren mit einem Tagesplus von durchschnittlich 0,4 Cent bzw. Rappen je Liter den höchsten Stand seit rund zwei Wochen. Die Nachfrage springt gleichzeitig auf den höchsten Stand seit Ende Mai. Der Startschuss für die Herbstbevorratung ist gefallen.

Rohöl (Brent) hat die 45 Dollar-Marke, die in den letzten Wochen stets das Maß der Dinge war, hinter sich gelassen und kostet am Mittwochvormittag 46 Dollar. Mit viel Wohlwollen und kräftigem Rückenwind von Hurrikan „Laura“, der im Golf von Mexiko gerade Kurs auf die Ölanlagen an der US-Südküste nimmt, wird im Chartbild aus dem Seitwärtstrend ein Aufwärtstrend. Da alle anderen Marktfaktoren mehr oder weniger unverändert sind, gilt es abzuwarten, ob der Preisanstieg aufgrund des Sturmgeschehend nachhaltig ist, oder schnell wieder abflaut. Die Weltwirtschaft befindet sich weiterhin in Geiselhaft von Covid 19 und das Handelsabkommen zwischen den USA und China gilt als wackelig. Zudem rücken die US-Wahlen im November näher. Dem Ölpreis drohen viele Fallstricke.

Die heimischen Heizölpreise erfahren heute in zweierlei Hinsicht Auftrieb. Zum einen ziehen wie beschrieben die Weltmarktpreise an, zum anderen treibt die aufkeimende Inlandsnachfrage die Notierungen. Letztere dürfte nun nachhaltig nach oben gehen. Besonders in Süddeutschland sind Sprünge zu beobachten. Der Referenzpreis für die 3.000-Liter-Partie Standard Heizöl liegt damit in fast allen Landesteilen wieder über der Marke von 40 Cent je Liter. Letzte Niedrigpreisbastionen sind vor allem Berlin, und das nördliche Schleswig-Holstein, aber auch Teile von Baden-Württemberg. Je nach lokaler Wettbewerbssituation finden sich in fast allen Bundesländern noch Schnäppchen-Inseln, das Zeitfenster für Heizölpreise, die mit einer Drei beginnen schließt sich aber zusehends. Das Preisgefüge ist weiterhin sehr homogen und der bundesdeutsche Durchschnittspreis liegt heute bei 40,6 Cent.

Kurzfristig betrachtet stellt dies den höchsten Preis der letzten zwei Wochen dar und ist ein klares Signal zum Handeln, langfristig gesehen liegen die Heizölpreise weiterhin am Minimum dessen, was in den letzten 15 Jahren möglich war. Von 2005 bis heute pendelten die deutschen Heizölpreise laut HeizOel24-Erhebung zwischen 97 Cent im Juli 2008 und 35 Cent im Januar 2016. In Österreich wurden im Zeitraum zwischen 1,06 Euro und 46 Cent je Liter Heizöl aufgerufen. Aktuell sind es 57 Cent. Für Schweizer Kunden, die sich heute für durchschnittlich 67 Rappen mit Heizöl eindecken können, lag die 15-Jahres-Spanne zwischen 1,50 Franken und 57 Rappen. Wobei zu beachten ist, dass der Schweizer Heizölpreis bereits seit 2008 eine CO2-Abgabe von anfänglich drei Rappen je Liter beinhaltet, die seitdem schrittweise erhöht wurde. Seit 2018 gilt ein Aufschlag von rund 24 Rappen je Liter.

Deutschland plant den Einstieg in die CO2-Bepreisung zum 1. Januar 2020 mit einem Satz von knapp acht Cent je Liter. Wird gleichzeitig der Mehrwertsteuersatz auf 19 Prozent zurückgedreht droht Verbrauchern, bei Zugrundelegung des aktuellen Literpreises, ein noch empfindlicherer Aufschlag von ca. neun Cent. Steigt der Ölpreis weiter, können es auch zehn Cent werden, denn die Mehrwertsteuer als prozentualer Wert wird stets obendrauf geschlagen. Erdgas wird ebenfalls empfindlich teurer. Das Heizen mit Holzpellets bleibt dagegen steuerbegünstigt. Hier greift die CO2-Abgabe nicht und es gilt obendrein der ermäßigte Mehrwertsteuersatz von aktuell fünf Prozent.

Wichtig: Für die Höhe von CO2- und Mehrwertsteuer gilt der Liefertermin! Heizölkunden in Deutschland sollten also besonders auf die Lieferfristen achten, rechtzeitig bestellen und mit einem möglichst randvollen Tank ins neue Jahr starten. Heizölkunden in Österreich droht vorerst kein Ungemach. Hier bleibt es beim gewohnten Mineralölsteuersatz von 9,8 Cent je Liter Heizöl und 20 Prozent Mehrwertsteuer. - ok

HeizOel24-Tipp: Volltanken lohnt sich doppelt! Die aktuellen Heizölpreise sind im 15-Jahres-Vergleich ausgesprochen niedrig und deutschen Verbrauchern droht zum Jahreswechsel die neue CO2-Steuer. Starten Sie unbedingt mit einem möglichst vollen Tank ins neue Jahr. HeizOel24. 26.08.2020

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