Heizöl – Angebotssorgen rücken wieder in den Vordergrund

21.11.22 • 12:02 Uhr • HeizOel24 News • Fabian Radant

Die Heizölpreise in Österreich, der Schweiz und Deutschland starten stark unterschiedlich in den Tag. Während sie in Österreich um durchschnittlich 0,8 Cent pro Liter fielen, stiegen sie in Deutschland im Schnitt um 0,3 Cent. Die europäischen Raffinerien haben aktuell das Problem, aufgrund von Panikkäufen zu volle Rohöllager zu besitzen. Gleichzeitig stiegen die Importe russischen Diesels stark an. Die Kosten für Deutschlands erstes Flüssiggasterminal wurden nach ersten Berichten um mehr als das Doppelte überschritten.

Die Rohölsorten Brent und WTI konnten sich im Vergleich zu Freitagvormittag über das Wochenende etwas hochkämpfen, starten allerdings mit Verlusten in die neue Woche. Die US-amerikanische Sorte WTI ist dabei wieder unter die psychologisch wichtige 80 Dollar pro Fass Marke gefallen und wird aktuell mit 79,55 Dollar, einem Minus von 0,77 Prozent, gehandelt. Ein Fass der Nordseesorte Brent wird aktuell mit 86,89 Dollar gehandelt, einem Minus von 0,97 Prozent. Der Euro verlor gegenüber dem Dollar stark an Wert und ist im heutigen Tagesverlauf bereits weit unter die psychologisch wichtige 1,03 Dollar Marke gefallen. Ein Euro wird aktuell mit 1,0238 Dollar, einem Minus von 0,84 Prozent, gehandelt. Der ICE Gasoil Terminkontrakt hat im Vergleich zu Freitag ebenfalls an Wert verloren, ist allerdings dabei die Verluste auszugleichen. ICE Gasoil wird aktuell mit 949,50 Dollar, einem Plus 0,37 Prozent, gehandelt. Tendenziell sind im Tagesverlauf steigende Heizölpreise zu erwarten. Die Rohölpreise notieren oberhalb der Werte von Freitagvormittag, ICE Gasoil steigt aktuell im Wert und der Euro sinkt. Damit werden sowohl die Rohstoffe als auch die Produkte tendenziell teurer.

Kurzfristig positive Neuigkeiten kommen aus Europa. Zum einen haben sich die hiesigen Raffinerien zu stark mit Rohöl eingedeckt und zum anderen wurden in Vorbereitung auf das kommende Embargo russischer Ölprodukte im Februar 2023 die Importe an russischem Diesel stark erhöht. Die noch vorhandene Kaufkraft Europas zeigt sich dabei daran, dass trotz der physischen Unterversorgung des globalen Marktes mit Rohöl die Lager der europäischen Raffinerien voll sind. Während sich die Importe an Rohöl aus den USA im Vorjahresvergleich um ca. 38 Prozent auf 1,1 Mio. B/T erhöht haben, stiegen die Importe aus Lateinamerika mit 313.000 B/T mehr als verdoppelt. Gleichzeitig stiegen die Importe russischen Diesels im Vergleich zum Oktober dieses Jahres ebenfalls um mehr als das doppelte auf 215.000 B/T. Hintergrund ist, dass es weiterhin keine kosteneffizienten Alternativen in ausreichender Menge gibt. Damit machen die Dieselimporte aus Russland weiterhin rund 44 Prozent der Exporte der EU aus, was deutlich weniger ist als die über 50 Prozent aus Februar 2022, allerdings immer noch eine enorme Abhängigkeit des europäischen Marktes aufzeigt.

Nachdem letzte Woche das erste schwimmende Flüssiggasterminal Deutschlands in Betrieb genommen wurde, war die Stimmung in der Bundesrepublik zunächst gut. Mit den schwimmenden Terminals und später festen Anlagen an Land, will das Land bis Ende des Jahres 2023 ein Drittel der ausgefallen russischen Importe ersetzen können. Inwieweit dies die Kosten für Gas und damit indirekt Öl wieder senken wird, ist derweil offen. Es kam gestern heraus, dass die ursprünglich veranschlagten Kosten auf etwas mehr als das Doppelte auf 6,56 Milliarden Euro erhöht hat. Dies plus die zusätzlich höheren Kosten für Flüssiggas, könnten für eine langfristige Verfestigung der aktuellen Gaspreise sorgen, was gleichzeitig die Ölpreise hochhalten wird.

In der D-A-CH-Region entwickeln sich die Preise nach dem vergangenen Wochenende stark unterschiedlich. In Deutschland müssen Heizölinteressenten im Vortagesvergleich 0,3 Cent mehr pro Liter einplanen. In der Schweiz stagnieren die Heizölpreise dafür aktuell und in Österreich sind sie sogar um durchschnittlich 0,8 Cent pro Liter gesunken.

Die Anzahl der Bestellungen am Wochenende sank im Vergleich mit dem vorhergehenden Wochenende um ca. 20 Prozent. Die Hoffnung der Heizölinteressenten auf bessere Preise hält sich weiterhin. Die weiter steigenden Infektionszahlen für Corona in China und die Rezessionsangst in den USA drücken weiterhin auf den Preis. Allerdings ist der aktuelle Preisverfall vorerst pausiert, da die Anfang Dezember kommenden EU-Sanktionen und der Preisdeckel der G7 Staaten auf russisches Öl in Kraft treten werden und der Markt von einer daraus resultierenden Verknappung ausgeht, welche den gesunkenen globalen Bedarf ausgleicht. -fr-

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