Hohe Nachfrage: Heizölpreis gegen den Weltmarkttrend stabil

15.08.22 • 13:25 Uhr • HeizOel24 News • Oliver Klapschus

Die Ölbörsen sind mit deutlichen Verlusten in die neue Handelswoche gestartet. Brent Rohöl wird in London mit einem Abschlag von über vier Prozent bei 94 Dollar je Barrel gehandelt. Das für den Heizölpreis ausschlaggebende Gasöl gibt ähnlich stark nach und nähert sich der Marke von 1.000 Dollar je Tonne. Im Kontrast zur Ölpreisentwicklung am Weltmarkt steht neuerlich das Marktgeschehen im Inland, wo sich Heizöl am Vormittag zunächst nur um 0,4 Prozent verbilligt.

Die Situation für Verbraucher bleibt unbefriedigend. Die hohe Binnennachfrage im Vorfeld der Heizperiode, logistische Probleme durch Niedrigwasser auf vielen Flüssen die Wechselwirkung zum Gasmarkt sorgen dafür, dass sich der nationale Heizölmarkt weiter von den Weltmarktpreisen abkoppelt. Kursabschläge bei Rohöl und Gasöl, die im Chartbild seit Mitte Juni einen Abwärtstrend erkennen lassen, kommen nicht auf dem heimischen Heizölmarkt an. Die Heizölnotierungen in Deutschland, Österreich und der Schweiz verharren gleichermaßen im Seitwärtstrend. Regional betrachtet, hat in Deutschland Baden-Württemberg die Führung übernommen, da sich die die Transportprobleme am Rhein hier am stärksten bemerkbar machen als weiter nördlich. Erst zum Ende der Woche sind nennenswerte Niederschläge angekündigt, die die Situation mutmaßlich verbessern. Der Schwerpunkt der hohen Heizölpreise bleibt damit im Süden Deutschlands, wo auch die Dichte an Ölheizungen am höchsten ist. Kunden in Bayern profitieren dagegen davon, dass wieder mehr Ware auf dem Markt verfügbar ist. Die Wechselwirkung nach dem Raffinerieunfall im österreichischen Schwechat bei Wien auf die Produktnachfrage in den deutschen Raffinerien bei Ingolstadt wird schwächer.

Weiterhin bemerkbar macht sich in allen Landesteilen dagegen die zusätzliche Heizölnachfrage von Großabnehmer, die auch die zunehmende Diskrepanz der Heizölpreise zu den fallenden Tankstellenpreisen für Benzin und Diesel erklärt. Industrie und Energiewirtschaft substituieren – dort wo es möglich ist – Gas gegen Öl und stellen ihre Feuerungsanlagen um.

Hauptleidtragende der Gaskrise bleiben unterdessen die Gaskunden selbst. Neuverträge für Erdgas kosten in Deutschland rund 20 Cent je Kilowattstunde, was umgerechnet einem Heizölpreis von ca. zwei Euro je Liter entspricht. Der Preis hat sich auf Jahressicht annähern vervierfacht. Hinzu kommt ab 1. Oktober noch die von der Bundesregierung geschaffene Gasumlage, die nun auch der Höhe nach feststeht. Bis Ende März 2024 können Gasversorger 2,419 Cent je kWh zusätzlich aufschlagen, um die stark gestiegenen Beschaffungskostgen abzufedern.

Neuesten Meldungen zufolge droht darüber hinaus auch am Strommarkt ein ungemütlicher Herbst und Winter. Infolge einer toxischen Gemengelage schießen die Großhandelsnotierungen durch die Decke. Sicherheitsbedingte Abschaltungen in französischen Atomkraftwerken paaren sich mit Verzögerungen beim Hochfahren der Kohleverstromung in Deutschland und den marktwirtschaftlichen Impulsen der bevorstehenden Stilllegung der letzten AKW in Deutschland zum Jahresende. Die geplante Kompensation des Atomstroms durch mehr Strom aus Gaskraftwerken ist strategisch gescheitert. Gas ist 2022 knapp und teuer. Der schwache Trost für alle Heizölkunden lautet daher weiterhin: Heizöl ist relativ günstig und der eigene Tank schafft Sicherheit für die kommende Heizperiode. - ok

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