Heizölpreise über das Wochenende wieder gestiegen

04.07.22 • 11:28 Uhr • HeizOel24 News • Fabian Radant

In Deutschland, der Schweiz und Österreich sinken die Heizölpreise im Vortagesvergleich. Mit einem durchschnittlichen Rückgang von 0,45 Cent pro Liter profitieren deutsche Heizölnutzer aktuell am meisten. Im Juni hätte die OPEC 275.000 B/T mehr Rohöl fördern dürfen, nach den selbstgesetzten Zielen, es wurden allerdings nur ca. 20.000 B/T mehr gefördert. Die deutsche Bundesnetzagentur gibt an, dass der 15 Milliarden Topf der Regierung für Gaskäufe aufgrund der globalen Entwicklungen möglicherweise nicht ausreichen wird.

Nachdem sowohl die Rohölsorte Brent als auch WTI am vergangenen Freitag jeweils unterhalb der psychologisch wichtigen 110 Dollar pro Fass Marke in den Handel gestartet sind, konnte Brent diese über das Wochenende wieder knacken und startet oberhalb dieser in die neue Woche. Auch die US-amerikanische Sorte WTI konnte Gewinne verbuchen und nährt sich langsam wieder der 110 Dollar Marke an. Ein Fass WTI wird aktuell mit 108,61 Dollar, einem Plus von 0,1 Prozent, gehandelt. Ein Fass der Nordseesorte Brent wird aktuell mit 111,88 Dollar gehandelt, ein Plus von 0,36 Prozent. Der Euro verharrt im Verhältnis zum Dollar derweil zwischen der 1,04 und 1,05 Dollar Marke und wird aktuell mit 1,0436 Dollar, einem Plus von 0,1 Prozent, gehandelt.

Preissteigernde Neuigkeiten für den Ölpreis kommen von der OPEC+. Von der Steigerung der Rohölförderung um 432.000 B/T entfielen theoretisch 275.000 auf die Mitglieder der OPEC. Ausgehend von Analysen z. B. der Tankerdaten, stieg die Förderung der OPEC allerdings nur um knapp 20.000 B/T. Hintergrund sind zum einen mangelnde Investitionen in die Förderkapazitäten, welche während der ersten Jahre der Corona-Pandemie noch zusätzlich zurückgefahren wurden und nicht kurzfristig aufgeholt werden können. Zusätzlich dazu gibt es ungeplante Ausfälle in Libyen und Nigeria. Aufgrund politischer Unruhen sank die Ölproduktion Libyens um ca. 170.000 B/T. In Nigeria sank die Produktion derweil um ca. 80.000 B/T und die Exporte um 100.000 B/T. Schuld sind hier vor allem Wartungsarbeiten und marode Förderanlagen. Dagegen stieg die kombinierte Förderung Saudi-Arabiens, der Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) und Kuweits um 130.000 B/T, wobei nach den Quoten des Bündnisses allein Saudi-Arabien noch zusätzliche 100.000 B/T hätte fördern dürfen, dies aber nicht konnte.

Schlechte Nachrichten für die Heizölpreise kommen aus Deutschland. Klaus Müller, der Chef der Bundesnetzagentur gab an, dass das 15 Milliarden Euro Kreditlinienpacket für Käufe zur Auffüllung der Gasspeicher, nicht ausreichen könnte. Bis November sollen die derzeit zu ca. 61 Prozent gefüllten deutschen Gasspeicher zu 90 Prozent gefüllt sein. Nachdem Russland die Gaslieferungen über die Nordstream-1-Pipeline in den letzten Wochen um ca. 60 Prozent reduziert hat und nun planungsgemäße Wartungsarbeiten an der Pipeline anstehen, sind die Beschaffungskosten wiederum drastisch am Steigen. Da die deutsche Regierung befürchtet, dass Russland die Wartungsarbeiten über den geplanten Rahmen hinausziehen könnte, dürften die globalen Preise drastisch steigen. Auch gab Herr Müller erste grobe Richtungen bekannt, wie Gas im Falle gestoppter russischer Lieferungen rationiert werden könnte. Unter anderem gab er an, dass Haushalte Priorität hätten, eine Rationierung allerdings nicht ausgeschlossen werden könne. Weiter gibt er an, dass es zwar keine Schwierigkeiten bei der Versorgung mit Elektrizität, Heizöl oder Kraftstoff gibt, mahnt allerdings auch hier zu einem sparsamen Verhalten.

Nachdem die Heizölpreise in der D-A-CH-Region letzte Woche unerwartet gefallen sind, stiegen sie seit Freitagnachmittag wieder an. Allerdings gibt es heute wieder eine kleine Korrektur nach unten. In Österreich halten sich die Preise weiterhin auf ihrem Seitwärtstrend mit einem leichten durchschnittlichen Rückgang von 0,1 Cent pro Liter Heizöl. In Der Schweiz zahlen Heizölinteressenten aktuell durchschnittlich 0,15 Rappen weniger pro Liter und in Deutschland können sich Heizölkunden um einen Rückgang von im Schnitt 0,45 Cent pro Liter Heizöl freuen.

Das Bestellvolumen am Wochenende lag ungefähr bei dem Dreifachen des Volumens vom vorhergehenden Wochenende. Grund dürfte hier der Schock der Heizölnutzer gewesen sein, dass sich der ungewöhnliche kleine Abwärtstrend der letzten Woche schlagartig wieder korrigiert hat. Mit Aussicht auf steigende Preise aller Energieprodukte, sobald die Nordstream-1-Pipeline für Wartungen offline genommen wird, werden die Preise tendenziell steigen. Einziger starker preissenkender Faktor ist aktuell die Angst des Marktes vor einer Rezession, welche den Bedarf einschränkt und damit die Preise nach unten drückt. -fr-

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