OPEC Reserveförderkapazitäten ausgeschöpft

28.06.22 • 10:12 Uhr • HeizOel24 News • Fabian Radant

Auch heute fielen die Heizölpreise im Vergleich zum Schluss des Vortages in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Am meisten profitiert wieder die Schweiz mit einem Rückgang von durchschnittlich 0,7 Rappen pro Liter Heizöl, gefolgt von Deutschland mit im Schnitt einem Minus von 0,5 Cent pro Liter. Aufgrund von Unruhen sind in Libyen bereits wieder Angebotsausfälle in Sicht und auch in Ecuador verschlimmert sich die Lage der Ölproduktion. Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate befinden sich an ihren Grenzen, was die kurzfristigen Möglichkeiten zur Steigerung der Förderquoten anbelangt.

Die beiden Rohölsorten WTI und Brent konnten im Vergleich zu gestern Vormittag deutliche Gewinne generieren. Die US-amerikanische Sorte WTI hat es dabei geschafft und startet heute oberhalb der psychologisch wichtigen 110 Dollar pro Fass Marke in den Tag. Aktuell wird ein Fass WTI mit 111,13 Dollar, einem Plus von 1,19 Prozent, gehandelt. Ein Fass der Nordseesorte Brent wird aktuell mit 116,89 Dollar, einem Plus von 1,16 Prozent, gehandelt. Der Euro muss derweil einen minimalen Verlust im Vergleich zum Schluss des Vortageshinnehmen und bewegt sich weiterhin zwischen der 1,05 und 1,06 Dollar Marke. Aktuell wird ein Euro mit 1,0580 Dollar gehandelt, einem Minus von 0,05 Prozent.

Schlechte Nachrichten für den Heizölpreis kommen aus Libyen. Das von Unruhen gebeutelte Land ließ erst letzte Woche verkünden, dass sich die Ölproduktion des Landes wieder erhole. Nun kündigt der Staatskonzern National Oil Corporation (NOC) an, dass es ab Mitte der Woche wieder zu einem Force Majeure, der den Konzern von der Erfüllung betroffener vertraglicher Verpflichtungen entbindet, kommen könnte. Zusätzlich dazu gibt es nun ergänzende Meldungen zu den Unruhen in Ecuador. Hier war gestern noch davon die Rede, dass die Ölproduktion deutlich mehr als zur Hälfte eingebrochen sei. Nun wird bereits davon ausgegangen, dass die Unruhen die gesamte Ölproduktion des Landes lahmlegen könnten. Libyen und Ecuador fördern zusammen rund 2 Mio. B/T. Zur aktuellen Zeit sorgt ein Ausfall signifikanter Mengen der beiden Länder für ein Ungleichgewicht zwischen globaler Nachfrage und Produktion zu Ungunsten der Verbraucher.

Ebenfalls schlechte Neuigkeiten kommen aus Saudi-Arabien und den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE), den Zugpferden der OPEC. Bisher wurden die beiden Nationen als einzige Länder gesehen, welche den Wegfall russischen Öls auf dem Weltmarkt kompensieren könnten. Die VAE gaben nun an, sehr nah an der maximalen durch die OPEC erlaubten Quote von 3,168 Mio. B/T angekommen zu sein und keine kurzfristigen Reservekapazitäten mehr zu haben, um noch den letzten Rest aus der Quote herauskitzeln zu können. Ähnlich verhält es sich mit Saudi-Arabien. Hier ging die internationale Gemeinschaft davon aus, dass das Land kurzfristig noch bis zu 2 Mio. B/T zusätzliches Rohöl produzieren könnte. Real scheint allerdings ein Wert von ca. 150.000 B/T zu sein. Das die OPEC+ ihre Förderquoten zuletzt stärker als erwartet angehoben haben und die Tatsache, dass da Bündnis bereits vor der neuen Runde an Anpassungen den eigenen Quoten um 2,6 Mio. B/T hinterherhinkt, sorgt für steigende Rohölpreise und Unruhe im Markt.

In der D-A-CH-Region sinken die Preise derweil noch, da uns die Veränderungen bei den Rohölpreisen immer erst mit zeitlicher Verzögerung erreichen. Allerdings werden Aufwärtsbewegungen deutlich schneller an die Zwischenhändler und Verbraucher weitergeleitet als Abwärtsbewegungen der Preise. Den höchsten Rückgang spüren aktuell Schweizer Heizölinteressenten. Im Vergleich zum Schluss des Vortages sparen sie durchschnittlich 0,7 Rappen pro Liter Heizöl. In Deutschland können sich Heizölkunden über einen Rückgang von durchschnittlich 0,5 Cent pro Liter freuen. Weiterhin gering fallen die Bewegungen in Österreich aus. Allerdings gibt es auch hier einen minimalen Rückgang von im Schnitt 0,05 Cent pro Liter Heizöl.

Das Bestellvolumen lag gestern ca. bei dem doppelten des Vortages und damit höher als am gesamten Wochenende. Das aktuelle Bestellvolumen befindet sich leicht unter dem gestrigen, während sich deutlich mehr Heizölinteressenten nach einem passenden Angebot umschauen. Dank der leichten Abschläge der letzten Tage, stellt sich nun die Hoffnung ein, dass sich die minimalen Preisrutsche noch ein Weilchen Fortsetzen. Heizölinteressenten sollten dabei nicht aus den Augen verlieren, dass die Nordstream-1-Pipeline Mitte kommenden Monats für Wartungsarbeiten komplett außer Betrieb genommen wird, womit die Ölpreise von den dann sehr wahrscheinlich anziehenden Gaspreisen mit nach oben gezogen werden. -fr-

HeizOel24-Tipp: Wer die Heizölpreise genau im Blick behalten möchte, sollte das Intraday-Chart für Heizöl nutzen. Auf der Seite Heizölpreise finden Sie dieses im Chart Heizöl Durchschnittspreis und wählen dann die Option „heute“. Hier erkennen Sie frühzeitig, wie sich der Preis verhält und können rechtzeitig reagieren. HeizOel24 28.06.2022

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