Öl- und Heizölpreise wie 2019 - Nachfrage steigt schneller als Angebot

11.06.21 • 13:53 Uhr • HeizOel24 News • Oliver Klapschus

Die Öl- und Heizölpreise gehen stabil ins Wochenende. Rohöl (Brent) markiert mit 72,80 Dollar je Barrel Brent knapp ein neues Zwei-Jahres-Hoch und auch US-Öl (WTI) kostet weiter über 70 Dollar je Barrel. Die nationalen Heizölpreise können nochmals geringfügig um 0,1 Cent bzw. Rappen je Liter zulegen. Das Kaufinteresse der Verbraucherschaft ist in der laufenden Woche auf den niedrigsten Stand seit Ostern gefallen.

Vom Weltmarkt kommen am Freitag keine entscheidenden Neuigkeiten mehr in die Kurse. Gestern verwies die Internationale Energieagentur in ihrem neusten Monatsbericht auf Reservekapazitäten der OPEC+ von bis zu 5,9 Mio. Barrel Tageskapazität und ca. 1,4 Mio. zusätzliche Barrel Rohöl für den Fall einer Aufhebung der Iran-Sanktionen. Demgegenüber steht ein geschätztes Wachstum der globalen Nachfrage von 5,4 Mio. Barrel pro Tag im Laufenden Jahr und 3,1 Mio. im kommenden. Anders als die US-amerikanische Energiebehörde EIA am Dienstag sieht die IEA die globale Nachfrage 2022 mit 99,5 Mio. Barrel pro Tag aber noch knapp unter der Marke von 100 Mio. Barrel. Die OPEC meldete sich am Donnerstag ebenfalls zu Wort und sieht ihrerseits ein hohes Nachfragewachstum im laufenden Jahr. Bereits im vierten Quartal 2020 soll die weltweite Ölnachfrage nur noch ca. 150 tsd. Barrel pro Tag unter dem Durchschnitt von 2019 liegen und rund 99,8 Mio. Barrel pro Tag erreichen.

Passend dazu haben auch die Heizölpreise in Deutschland wieder zu einem für das Vor-Corona-Jahr 2019 typischen Preisniveau gefunden. In Österreich und der Schweiz, liegen sie steuerbedingt leicht darunter. In der Mittefristbetrachtung ergeben sich also durchaus Kaufkurse. Dass sich die Motivation, Heizöl zu tanken bei vielen in engen Grenzen hält, liegt weniger am warmen Sommerwetter als an der jüngsten Preisentwicklung. Die OPEC spielt ihre neue Marktmacht voll aus. So hat sich das Ölpreisniveau, ausgehend vom letzten Zwischentief im November 2020, nahezu verdoppelt. Bei Benzin, Diesel, Erdgas und Heizöl tut der deutsche Staat, mit der neu erdachten CO2-Steuer, sein Übriges, um fossile Brenn- und Kraftstoffe unattraktiv zu machen. Beim Heizöl steht seit 1. November ein Anstieg von rund 30 Cent je Liter auf der Uhr. In Österreich und der Schweiz beträgt er nur 17 Cent bzw. 22 Rappen je Liter. Insgesamt bleibt der Blick aufs Chartbild aktuell unbefriedigend.

Verbraucher müssen auf eine Abwärtsbewegung am Ölmarkt hoffen. Dass diese noch vor dem Herbst kommt, ist allerdings nicht gewiss. Hierzu bedarf es eindeutiger Signale eines steigenden Angebots, denn dass die Nachfrage sinkt, ist nicht zu erwarten. Im Gegenteil: Durch den stetig steigenden Öldurst in Asien wird für 2022 zumeist eine neue Rekordnachfrage von über 100 Mio. Barrel pro Tag prognostiziert. Auf der Angebotsseite gibt es im Wesentlichen drei Optionen. Die OPEC+, die noch immer mehrere Millionen Barrel Öl pro Tag zurückhält, müsste ihre strikten Förderquoten lockern, der Iran könnte durch eine Einigung im Atomstreit seine sanktionierten Exporte wieder aufnehmen oder die, finanziell schwer von der Corona-Krise getroffene, US-amerikanische Frackingindustrie müsste schnell zu alter Stärke zurückfinden. Alles ist möglich aber eben nicht gewiss. Wenn es abwärts geht, kann es erfahrungsgemäß schnell gehen. Größer als 50:50 sollten die Chancen aktuell aber nicht eingeschätzt werden. - ok

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