Öl und Heizöl: Teuer ist relativ

12.03.21 • 13:43 Uhr • HeizOel24 News • Oliver Klapschus

Die Ölpreise orientieren sich zum Ende der Handelswoche wieder in Richtung 70-Dollar-Marke. Die Abwärtskonsolidierung, die im Wochenverlauf zu beobachten war, verläuft im Sande. Die Heizölpreise in der DACH-Region liegen mit einem Tagesplus von durchschnittlich 0,6 Cent bzw. Rappen je Liter wieder dort, wo sie die Woche begonnen haben. Das Preisniveau bleibt damit unattraktiv und die Nachfrage entsprechend schwach.

Die Ölpreise am Weltmarkt streben offensichtlich wieder nach oben und der Gegenwind, der die Kurse an der 70-Dollar-Marke zurückdrängte, währte nur kurz. Am Freitagvormittag haben sich die Notierungen mit bis zu 69,90 Dollar je Barrel Brent erneut an das Sprungziel herangepirscht, ohne es bisher jedoch zu überschreiten. In dieser Hinsicht dürfte die neue Woche also spannend werden. Längerer Zeit über 70 Dollar notierte Brent zuletzt vor knapp zwei Jahren im April und Mai 2019. Über 80 Dollar kostet Rohöl in den letzten sechseinhalb Jahren nur ein Mal. Anfang Oktober 2018 trieb Hurrikan „Michael“ am Golf von Mexiko die Ölpreise nach oben – ein Grund, warum man den Frühherbst bei der Heizölbevorratung aussparen sollte. Über 100 Dollar je Barrel Rohöl wurden zuletzt vor rund sechseinhalb Jahren erreicht. Zwischen Anfang 2011 und Mitte 2014 lagen die Barrelpreise nahezu kontinuierlich im niedrigen dreistelligen Bereich, ehe die US-Schieferölindustrie eine wichtigen Gegenpol zur Marktdominanz der OPEC setzte und einen Absturz der Ölpreise einläutete. Die aktuellen Ölpreise sind mit Blick auf die letzten 20 Jahre ziemlich durchschnittlich, wobei die Schwankungsbreite mit 150 Dollar im Sommer 2008 und unter 20 Dollar im April 2020 riesig war. US-Rohöl (WTI) stürzte im letzten Frühjahr sogar für einige Stunden in den negativen Bereich und sorgte damit für Aufsehen.

Das Preisniveau am heimischen Heizölmarkt ist mit Fokus auf die Langfristentwicklung der letzten 15 Jahre ebenfalls als durchschnittlich zu bezeichnen. Hoch- und Niedrigpreisphasen wechselten sich regelmäßig ab. Dazu gab es Abstürze, die die Heizölpreise auf das Niveau vom Anfang des Jahrtausends zurückwarfen. Zuletzt war dies 2016 und 2020 der Fall. Das Heizöl stetig teurer wird, ist also keinesfalls zutreffend. Gleichwohl zeichnet sich ab, dass es zukünftig immer schwieriger wird, die Negativrekorde zu erreichen. Hierfür sorgt der Staat mit Steuern und Abgaben. Durch die Einführung der CO2-Bepreisung zum 1. Januar 2021 liegt die Staatsquote durch CO2-, Energie- und Mehrwertsteuer in Deutschland zwischenzeitlich bei annähernd 40 Prozent. In der Schweiz liegt die Belastung ähnlich hoch. In Österreich gibt es noch keine CO2-Bepreisung, jedoch die höchste Energie- und Mehrwertsteuer. Der Liter Heizöl wird insgesamt mit gut 30 Prozent Steuern belastet. Ein schwacher Trost: Auch beim Erdgas, dem beliebtesten Energieträger vor Heizöl, wenn es ums Heizen geht, langt der Staat mit der CO2-Bepreisung kräftig hin und die Strompreise in Deutschland gelten als die höchsten Weltweit. Hiervon sind Verbraucher mit den als Zukunftstechnologie geltenden Wärmepumpen betroffen. Am billigsten heizt es sich mit Holzpellets. Kleiner Haken hier: Die Anschaffungskosten der Heizung liegen höher als bei Öl oder Gas. - ok

HeizOel24-Tipp: Wirksam – nicht teuer! Klimaneutrales Heizöl. Stellen Sie Ihren Heizölvorrat bei der Bestellung per Mausklick klimaneutral. Klima ist global und ca. 97 Prozent der Emissionen entstehen außerhalb der DACH-Region. Durch die gezielte Investition in Schwellenländern lässt sich mit geringem finanziellem Aufwand viel CO2 einsparen, bevor es freigesetzt wird. Umgerechnet auf den Liter Heizöl betragen die Kosten für die CO2-Kompensation mittels Klimazertifikat zumeist nur ca. einen Cent. HeizOel24 12.03.2021

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